Rock am Ring 2001 - Eifel

06.06.2001 | 12:35

01.06.2001, Nürburgring

Samstag 02.06.2001

Der Samstag war verregnet, kalt und sehr windig, na ja, eigentlich war das ganze Wochenende über mittelmäßiges bis schlechtes Wetter, aber der Samstag hatte es halt in sich! Insgesamt war es wohl auch der kräftezehrendste Tag überhaupt. Die Liebhaber der harten Mucke hatten Glück, da der Metal an diesem Tag im TalentForum, welches die Form eines Zeltes hatte, vertreten war. Des schlechten Wetters wegen zog es ziemlich viele hierher und es gab mit der Zeit Platzprobleme. Ich hatte mich einmal nach drinnen gekämpft und wich dann diesem trockenen und warmen Ort nicht mehr!



EMIL BULLS
Nach dem 4LYN und UNCEL HO, die mich stilistisch nicht so begeisterten, ausgelärmt hatten waren die EMIL BULLS, auf die ich doch ziemlich gespannt war, an der Reihe. Jaha, auch hier war gewusst wie, mit ihrem melodischen, straighten, und mit guten, harten Riffs übersäten NeoMetal wurde super Stimmung in den Raum gebracht, gepogt und sich einfach über die schöne Mucke gefreut. So konnten die Jungs aus Bayern auch gleich super die Werbetrommel für ihr neues Album “Angel Delivery Service“ rühren, welches ab 05.05.2001 in den Läden steht. Ich glaube nicht das die BULLS sich hier auch nur einen Feind gemacht haben. Ein guter Auftritt!



STATIC-X
STATIC-X, jaaaaaaaahaaaaaaaaaaaa!!!! Wie lange habe ich sehnsüchtig auf die 4 gewartet??? Wie lange??? Jawohl, eine halbe Ewigkeit!
Davor musste ich mir allerdings noch eine etwas seltsame Mixtur aus Trompeten&Co, E-Gitarren, Funk und Sonst noch was anhören, bei der ich mir wie im falschen Film vorkam. Und so was vor STATIC-X...
Dann war es endlich soweit, nach einer ca. 15minütigen Umbaupause und dem aufmüpfigen Intro “Bien Venidos“ betraten STATIC-X die Bühne und legten mit “Get To The Gone“ extremst los! Schon hier war die Hölle los. Alles tobte, das Zelt kochte und ich hätte es mir an diesem Abend nicht schöner erträumen können. Die Setlist war sowohl mit den Fegern der “Wisconsin Death Trip“ (u. a. “Push It“, “I Am“, “Wisconsin Death Trip“) also auch mit Songs der neuen “Machine“ (u. a. “Get To The Gone“, “This Is Not“, “... In A Bag“, “Machine“) bestückt. HAMMERSGEIL!!! Hier wurde eine ausdrucksstarke, intensive Show geboten, die eigentlich alles in Grund und Boden rockte, aber DAS hat die Mucke von STATIC-X sowieso so an sich!!!
Mit ihrer Schlichtheit und Power hatte die Truppe von Wayne Static das ganze Zelt aus den Fugen gebracht. DIESE BAND HÄTTE AUF DIE ALTERNASTAGE GEHÖRT!!!

Auch sollte man noch anmerken das Gitarrist Tripp Rex Eisen ständig MANOWAR-Shirts trägt, was ich als Klischee-Widerspruch werten würde. STATIC-X bekommt man in kein Klischee!!!

THIS IS NOT MY LIFE
THIS IS NOT MY HOME
THIS IS NOT ME
I HATE THIS!!!



AMEN
Und auch AMEN, die SLIPKNOT sowie auch STATIC-X und MUDVAYNE auf ihrer Europa-Tour supporteten, ließen es sich nicht nehmen, nach STATIC-X die Bühne zu entern. Nun ja, was soll man groß sagen? AMEN waren bei weitem nicht so gefragt wie ihre Vorgänger, somit lichtete sich das Zelt leicht und auch vor der Bühne war mehr Platz. Umso intensiver gingen die 5 ans Werk und beschallten mit ihrem PunkHardcoreNeoMetal und ihrer äußerst kritischen Einstellung, blanke Wut, Hass, Angst und Unverständnis, das Zelt. Also wurden hier, während auf der Hauptbühne noch A-HA trällerten, viele FUCKS an Bands wie eben A-HA, Britney oder die BACKSTREET BOYS vergeben.
AMEN verstanden es, die Masse gegen irgendetwas aufzuhetzen und ihre Meinungen und Einstellungen massiv zu vertreten.
Frontman Casy Chaos - der geradezu hypnotisiert/-end wirkte und dessen Stimme ich sehr schätze - und seine Mannen legten eine sehr intensive Show hin, bei der es wirklich an nichts fehlte. Die jungs waren voll und ganz dabei, genau wie die Fans, denen dieser Auftritt zum teil zu aggressiv wurde und sich das Zelt etwas lüftete. Pure Aggressivität an der oberfläche! Dieser Combo ist genau das richtige um sich abzureagieren. Wut! Sowohl für die Band als auch für das Publikum. Verrückt!

Gespielt wurden hauptsächlich Songs von der aktuellen “We Have Come For Your Parents“. Geöffnet wurde gleich mit dem wohl eingängigsten Song von eben Genannter, mit „Justified“. Nach und nach folgten Songs wie “OK Killer“, “Refuse Amen“, “Mayday“, “Under The Robe“, “To Hard To Be Free“,...
Am Ende wurde, wohl wie immer, noch kurz mit dem Equipment herumgeprügelt und weg waren sie...



MUDVAYNE
Um halb 2, was doch schon herb spät war und der lange Tag einem in den Knochen saß, bekam man noch MUDVAYNE auf die Nase. Ein unerwartet guter und kraftvoller Auftritt!
Losgelegt wurde mit dem Knüppelsong “Dig“, der die Stimmung, die ohnehin schon geil war, sofort noch um einen Punkt nach oben trieb. Die vier angemalten Clowns auf der Bühne gaben wirklich alles, legten eine gute Performance hin und konnten zufrieden sein.
Die Musik stimmte, der Sound stimmte und das Publikum stimmte!!!

Bei diesem Gig machte es wohl die Mischung, die durch Ruhephasen in und durch die Songs und Geknüpple das pures Mosh-Vergnügen mit sich brachte. Insgesamt eine gute Mischung, und egal wie man über diese Band (Aussehen/Auftreten und musikalisch) denkt, es machte Spaß, den Jungs an diesem Abend zuzuhören... denn da ging wirklich noch was.
Auch wenn MUDVAYNE‘s Musik eigentlich eher Depression, Angst, etc. ausdrückt, was Sänger Kud auch sorgfältig erklärte, hinterließen die 4 „beschmierten“ Kerle zumindest bei mir einen sehr warmen und wohligen Eindruck, was wohl nicht zuletzt an eben erwähntem Sänger Kud lagt, der sich ziemlich mit dem Publikum beschäftigte.

Auch wenn für mich nach STATIC-X das I mitsamt dem Tüpfelchen stand war das noch ein schöner Abschluß und eigentlich wollte keiner von den sich im TalentForum befindenden NeoMetalern diesen Abend enden lassen!













Redakteur:
Dani Schmötzer

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