Ratpack - Oldenburg

20.02.2007 | 19:32

03.02.2007, Charly's

Da der Soundcheck zweifelsfrei zu den interessantesten Dingen bei einem Konzert gehört, fanden mein Freund und ich schon früh den Weg ins Charly's. Leicht amüsiert beobachteten wir den restlichen Aufbau des Equipments und durften erleben, wie aus einer disharmonischen Geräuschabfolge Musik entstand und sich schließlich in einen ausgemachten Hardrock-Sound verwandelte ... Ein kurzer Plausch mit den Herren von RATPACK, und langsam aber sicher füllte sich die Oldenburger Rockkneipe fast bis an die Grenze der Belastbarkeit.

Gegen halb zehn war es endlich so weit: RATPACK enterte die Bühne und legte mit 'Crazy Train' einen grandiosen Start hin! Schon im ersten Set bot die norddeutsche Hardrock-Coverband mit 'Men's Blood' und 'Nothing To Lose' zwei Stücke aus ihrer eigenen Feder und weckte den Wunsch, nur noch RATPACK-eigene Stücke zu hören. Doch die Fangemeinde wollte natürlich in erster Linie die bekannten Coverstücke. Denn mit ihrem eigenwilligen Sound schaffen es RATPACK, das Beste aus allen bekannten Stücken herauszukitzeln.

Detlef Borchardt ist ein exzellenter Gitarrist, und Gerrit Schultes rauchige Stimme schafft ein unübertroffenes Gänsehaut-Feeling, Manni Spalka an den Drums könnte es sicher mit Scott Travis aufnehmen, und was man von Basser Markus Brinkmann halten soll, braucht wohl kaum erwähnt werden. Jeder, der RATPACKs Karriere seit geraumer Zeit verfolgt, wird begeistert über Markus' Entwicklung sprechen. Nicht umsonst dürfte die Metalband MOB RULES ihn ins Boot geholt haben.

Die Bühnenpräsenz der Hardrocker war ebenfalls einmalig. Und auch wenn man es als treuer Fan schon öfter gesehen hat: Die Aktion von Detlef und Markus, ihre Saiteninstrumente bei 'Daddy, Brother, Little Boy' mit Akkuschraubern anstelle handelsüblicher Plektren zu spielen, löste wieder schiere Begeisterung aus. Nach 'You've Got Another Thing Comin'' verabschiedeten sich RATPACK in die erste Pause.

SET 1
Crazy Train
Easy Livin'
Men's Blood
Black Night
Shot In The Dark
Living Out Of Touch
Hush
Because The Night
Nothing To Lose
Daddy, Brother, Little Boy
Live Wire
Ain't Talkin' 'Bout Love
Here I Go Again
You've Got Another Thing Comin'

Nach einem frischen Bier und einem kurzen Plausch mit Bekannten ging es auf der Bühne mit 'Standing In The Light' weiter. Das zweite Set brachte Klassiker wie 'Solid Ball Of Rock', 'Long Live Rock'n'Roll' und 'Stairway To Heaven' sowie das RATPACK-Stück 'Jungle Of Love'. Hardrock vom Feinsten. Pure Energie. Und das Headbangen in den ersten Reihen wollte kein Ende nehmen. Zum letzten Song dieses Sets holte Gerri einen gewissen "Keith" auf die Bühne. Wer immer das auch sein soll, AC/DCs 'Highway To Hell' sang der Knabe auf unbeschreiblich geile Art und Weise.

In der Pause konnte ich dann auch in Erfahrung bringen, dass Keith normalerweise in einer Bon-Scott-Tribute-Band singt. Sein Kumpel behauptete auch noch, dass Keith derzeit an einer Lungenentzündung leide, und wenn er nicht gerade krank sei, genau wie Bon Scott klingen würde. Da kommt die Schreiberin doch glatt ins Grübeln: Falls der Mann noch besser singen kann als bewiesen (was mir schlichtweg unmöglich erscheint!), warum zur Hölle ist er dann nicht die Frontsingse von AC/DC???

SET 2
Standing In The Light
Dr. Feelgood
Long Live Rock'n'Roll
Solid Ball Of Rock
Jungle Of Love
Forever Young
Stairway To Heaven
Dreams Of Gold
Wicked Sensation
Wait
Radar Love
Walking By Myself
Highway To Hell

Mit 'Highway Star' starteten RATPACK ihr drittes und letztes Set. Auch in diesem Set gab es mit 'Free' ein eigenes Stück der Norddeutschen. Die Fans feierten RATPACK wie nichts Gutes, und spätestens bei 'I Was Made For Loving You' war die Stimmung kurz vorm Explodieren. Zu 'T.N.T.' wurde Keith ein weiteres Mal auf die Bühne geholt, um mit Gerri ein grandioses Duett hinzulegen. 'Rebel Yell', 'Turbo Lover' und 'Princess Of The Dawn' fanden begeisterten Anklang, und so fiel es RATPACK schwer, einen Abschluss zu finden. Das aufgeheizte Publikum wollte immer mehr, und es bekam immer mehr. 'Paranoid' und 'Alright Now' wurden ebenso gefeiert wie 'Holy Diver' - doch irgendwann ist auch das beste Konzert zu Ende, und so war nach 'Smoke On The Water' endgültig Schluss.

SET 3
Highway Star/Burn
Princess Of The Dawn
Hot For The Teacher
Suicide Lady
Fool For Your Lovin'
Turbo Lover
Whole Lotta Love/Rock'n'Roll
Rebel Yell
La Grange/Tush
I Was Made For Loving You
T.N.T
----
Alright Now
Hot Stuff
----
Paranoid
Smoke On The Water
(Holy Diver)
(Balls To The Wall)
(Broken Heart)

RATPACK ließen es sich nach ihrem Gig nicht nehmen, mit den Fans ein Weilchen zu feiern, Autogramme zu verteilen und sich geduldig auf die eine oder andere Unterhaltung einzulassen. Fannähe muss sein und wird sicher honoriert! Immerhin wurde das Konzert aufgezeichnet, und sollte daraus eine neue RATPACK-CD entstehen, wird sie sicher viele begeisterte Käufer finden.

Redakteur:
Bianca Cordsen

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