Psychopunch - Neu-Ulm

15.10.2002 | 10:26

13.10.2002, Salon Hansen

So erholsam und relaxt ein gemütlicher Fersehabend an einem Sonntag im Herbst auch sein mag, schnell gerät diese vermeintlich verlockende Aussicht ins Hintertreffen, wenn sich am Tag des Herren die derzeit wohl verschärfteste Kick-Ass-Rock’n’Roll Combo in unmittelbarer Nähe der eigenen vier Wände zum livehaftigen Abrocken angekündigt hat. Die Rede ist von „Swedens Finest“ - PSYCHOPUNCH, die an diesem Abend zu Gast im „Salon Hansen“ zu Neu-Ulm waren (hierbei handelt es sich um eine mehr als kultige Kneipe, die von der Ausmaßen her, einem durchschnittlichen deutschen Wohnzimmer gleichkommt … ungefähr zumindest).
So war es dann auch kein Wunder, dass der Laden mit ca. 80 bis 100 Leuten mehr als gut gefüllt war, als die 4 Nordmänner kurz nach 22 Uhr die hauseigene Mini-Bühne enterten. Auf einen Supportact wurde gänzlich verzichtet – logisch, bei den Platzverhältnissen, wäre das Chaos perfekt gewesen.
Der ca. 60 minütige Reigen wurde mit „Back In The Days“, dem Opener der aktuellen Scheibe „The Pleasure Kill“ eröffnet, was zweifelsfrei bis dato das absolute Meisterstück des Quartetts darstellt. Neben diesem, kamen noch zahlreiche weitere Stücke besagter Scheibe zum Zuge, wobei für mich das Fehlen des Hammertracks „Apocalypso“ schon an Gotteslästerung grenzte … vor allem an einem Sonntag!
Alles in allem gestaltete sich die Songauswahl sehr abwechslungsreich. So fanden sich auch etliche Tracks der vorangegangenen 3 Scheiben auf der Playlist wieder, wobei nach gut 45 Minuten „Staight Jacket Hell“ vom 1999 Debüt „We Are Just As Welcome As Holy Water In Satan’s Drink“ den Abschluss des regulären Sets bildete. Auch wenn die anwesenden Zuschauer bis dato sichtlich ihren Spaß an dem mehr als kurzweilig, weil sehr unterhaltsamen Gig, hatten, so hielten sie sich mit den erwarteten „Zugabe“-Rufen doch sehr zurück, was Drummer Peppe dazu veranlasste, der knappen Hundertschaft etwas auf die Sprünge zu helfen. Tja und so ließen sich die Herrn Musiker auch nicht lange bitten und hauten den Zuhören noch drei weitere Keulen um die Ohren, nach denen dann auch Schicht im Schacht bzw. Schicht im „Salon Hansen“ war.
Alles in allem ein mehr als gelungener Abend auch wenn die PSYCHOPUNCH-Mucker an dem Abend doch eher etwas zurückhaltend im Vergleich zu vorangegangenen Shows agierten. Das mag zum einen an den, durch die lokalen Gegebenheiten, mehr als eingeschränkten Aktionsradien gelegen haben und zum anderen an dem „Fuckin‘ Hangover“, an dem die ganze Mannschaft laborierte … den Day-Off am Vortag wussten die Herren, sinnvoll oder nicht, das sei jetzt mal dahingestellt, zu nutzen! Nichtsdestotrotz, PSYCHOPUNCH sind, egal in welcher Form auch immer, zu jeder Zeit einen Konzertbesuch wert … Vollblut Rock’n’Roller mit arschgeilem Songmaterial … was will man schließlich mehr!!!???

Redakteur:
Oliver Kast

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