IN FLAMES, PAIN - Hamburg

21.10.2002 | 07:30

07.10.2002, Docks


Am 07.10.2002 war es endlich soweit. Ein langersehntes Konzertereignis mit dem unvergleichlichem Schweden-Package IN FLAMES, PAIN und SOILWORK füllte das Hamburger Docks auf der Reeperbahn. Wer konnte der kam, und das war auch gut so. Besonders IN FLAMES waren supergut drauf, und wurden total abgefeiert.
Nachdem SOILWORK bereits früher als geplant angefangen hatten zu spielen, und meine Wenigkeit insofern erst mit Erklingen ihres letzten Akkordes ankam, war die Stimmung bei meinem Erscheinen bereits am Sieden. Im Internet stand eine andere Uhrzeit als auf den Karten, und soweit ich erinnere wieder etwas anderes auf den Plakaten. Tja, für einige inklusive mir insofern dumm gelaufen.
Laut Hörensagen haben SOILWORK ihre Sache gut gemacht, das Ergebnis war jedenfalls sichtbar. Erhitzte Köpfe und feuchte T-Shirts säumten bereits meinen Weg zur Bühne...


PAIN
Mit denselben Klamotten wie auf dem Summerbreeze am Leib betrat Mr. Peter Tägtgren die Bühne, wo er von seinen Mannen bereits erwartet wurde. Gerüchten zufolge soll es am Tag zuvor nach dem Soundcheck im Docks, zu einem ausschweifenden Gelage auf dem Hamburger Kiez gekommen sein. Nach der Tour mit TIAMAT hatten sich PAIN das sicherlich verdient, wenn auch die Vermutung naheliegt, dass lediglich der Frontmann exzessiv beteiligt war. Vielleicht war das der Grund für Peters verschleiertem Blick und seiner extrem schlechten Stimmverfassung.Vielleicht aber auch eine akute Erkältung, wer weiss. Nichtsdestotrotz lieferten PAIN eine äusserst professionelle Show ab, die fast jeden Besucher mitriss, und überhaupt war der Schwede noch nie für seine schöne Stimme bekannt. Die Fans tobten und feierten selbst dessen kurze heisere Ansagen voll ab.
Mit „It's Only Them“ begann ihr etwa 40minütiger Auftritt, und jeder der insgesamt neun Songs wurde vom Moshpit entsprechend gewürdigt und teilweise euphorisch mitgesungen. Sämtliche Lieder stammten von den letzen beiden Scheiben „Rebirth“ und der aktuellen Veröffentlichung „Nothing Remains The Same“. Weiter ging mit dem finsteren „Dark Fields Of Pain“, dem Beatles-Cover „Eleanor Rigby“, und schließlich endete das Set um 21.11 Uhr mit dem absoluten Ohrwurm „Shut Your Mouth“.
Definitiv hinterliessen PAIN eine aufgeheizte Meute, der neun Lieder von Peters Elektrometal noch längst nicht reichte.


Setlist:
It's Only Them
On And On
Injected Paradise
Suicide Machine
Dark Fields Of Pain
Eleanor Rigby
Just Hate Me
End Of The Line
Shut Your Mouth

IN FLAMES
Nach dem Gig von PAIN war das gierige Publikum leichte Beute für die MelodicDeather von IN FLAMES. Mit einem Austin Powers – Intro stiegen die komplett weißgekleideten Göteborger in die Show ein.
Der gutgelaunte Sänger Anders Friden gab sich äußerst zuschauernah, glänzte zwischen den Songs durch lockere und nette Ansagen („This Is A Metal Audience“), und bedankte sich einige Male sogar bei den Fans mit einem „Danke serrrr“. :-) Das IN FLAMES derbst abgefeiert wurden ist schon beinah überflüssig zu erwähnen, in den ersten Reihen wurden sie jedenfalls regelrecht vergöttert. Übrigens boten IN FLAMES den Besuchern nicht nur durch ihre auffällige Kleidung etwas für das Auge. Zwei große strahlende Lichtersterne säumten beide Seiten der Bühne und flankierten die in der Mitte prangenden, ebenfalls leuchtenden Intialen IF. Auch die beiden Saitenzupfer von PAIN liessen es sich nicht nehmen, den jüngeren Landsleuten eine Weile zuzuschauen (mussten sich dabei natürlich genau vor mir platzieren...- grummel :) ), bis sie dem in Richtung Backstage schwankenden Herrn Tägtgren stehenden Fußes folgten und mir wieder freie Sicht bescherten.
IN FLAMES überzeugten auf der ganzen Linie. Positiv aufgefallen ist besonders, dass sie eine absolute Einheit bildeten, und sich perfekt aufeinander eingespielt präsentierten. Plötzliche brachiale Einsätze, die charakteristisch für diese Setlist waren, schlugen insofern ein wie Bomben. Die Jungs waren top drauf, und lieferten entspannt und spielfreudig eine durchgehend ausgezeichnete Leistung.
Nach schweisstreibenden 19 Stücken, die in erster Linie aus aktuelleren Stücken von „Clayman“ und „Reroute To Remain“ bestanden, verliessen IN FLAMES nach etwa anderthalb Stunden Spielzeit die Bühne, und hinterliessen im Regen von silbergoldenem „Konfetti“ ein glückliches und zufriedenes Publikum. Jedenfalls ich für meinen Teil, verzichtete zwei Tage später beim gleichen Konzert im hessischen Langen aus physiologischen Gründen gezwungenermaßen (MUSKELKATER!) größtenteils aufs Bangen.;-) Besonderes Lob geht an dieser Stelle auch an die verantwortliche Security die sich durch freundliche Umsichtigkeit dieses Mal besonders auszeichnete.

Setlist:
System
Pinball Map
Episode 666
Bullet Ride
Embody
Cloud Connected
Clayman
Food For The Gods
Artifacts
R2R
Trigger
Drifter
Square Nothing
Gyroscope
Only For The Weak
Behind Space
Ordinary Story
Black & White
Colony

Redakteur:
Katrin Debes

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