DER W - Hamburg

09.04.2011 | 09:49

23.03.2011, Große Freiheit 36

DER W rockt auch am zweiten Abend die Große Freiheit 36.

Als ich nach einer langwierigen Fahrt endlich an der Großen Freiheit 36 ankomme – den Hamburger Autofahrern sei Dank! – ist diese schon recht gut gefüllt. Die Jungs von MOTORJESUS entern die Bühne, peitschen mit ihrem Rock'n'Roll das Publikum an und bereiten es so perfekt auf den Hauptact vor. Vom ersten bis zum letzten Song kommen sie bei den Fans richtig gut an. Die Musiker rocken sich den Arsch auf und zeigen eine sehr gute Performance. Humor beweisen sie auch: Den Song 'Fist Of The Dragon' widmen sie ihren Helden Bruce Lee und Chuck Norris – so Sänger Chris "Howling" Brix. 'Return Of The Demons' ist ein echter Hammer-Song und mit 'A New War' und einem kurzen Medley, das die Fans ordentlich mitsingen, endet das Set eigentlich zu früh. Dieser Support hat richtig Spaß gemacht.

Nach einer kurzen Umbaupause, in denen die Fans in der wohl ausverkauften Halle den Headliner schon mit Sprechchören heraufbeschwören, geht es um 21 Uhr mit DER W weiter. Die Bühne ist aber zunächst von einem weißen Vorhang verdeckt und die Band nicht zu sehen. Treffend singt Stephan Weidner: "Was ist denn hier nicht los?" Schließlich fällt der Vorhang und die Menge geht steil.

Wie bei seiner alten Band BÖHSE ONKELZ singen die Fans Hits wie 'Mein bester Feind' mit. In jeder kleinen Pause hagelt es Weidner-Sprechchöre; dieser bedankt sich dafür, dass die Fans seinen Namen kennen, weist aber auch darauf hin, dass er nicht alleine hier ist, sondern eine Band dabei hat, auf die er unheimlich stolz ist. Und er hat Recht: Seine Mitstreiter machen mehr als nur ihren Job.

Auch Weidner hat sich entwickelt: Seine Stimme ist präsenter geworden. Mit dem zweiten Album hat er es geschafft, noch weiter aus dem Schatten der BÖHSEN ONKELZ herauszutreten. Er ist auf dem besten Weg, eine feste Größe zu werden – sowohl auf Platte als auch live.

Zu 'Bitte töte mich' holt er eine Gastmusikern auf die Bühne, danach folgen zwei schöne Halbballaden und bei 'Zwischen Traum und Paralyse' geht das Publikum auf Kuschelkurs. Stephan unterbricht die romantische Stimmung mit einem ernsten Thema: "Ich sehe heute hier wieder viele Fußballfans und auch ich bin Fan einer Mannschaft, die oft verliert. Dazu passt dieses Lied sehr gut!" Natürlich geht es weiter mit 'Gewinnen kann jeder'.

Nach fast genau 90 Minuten ist erst mal Schluss, aber wie von den Fans zu Recht gefordert, kommt DER W noch mal für eine Zugabe auf die Bühne, begleitet von MOTORJESUS. Zusammen geben sie das alte, aber passende 'Nice Boys Don't Play Rock'n'Roll' von ROSE TATTOO zum Besten. Damit endet ein sehr geiler Konzertabend.

 

Redakteur:
Wolfgang Kuehnle

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