Christmas Rock Night - Ennepetal

24.12.2000 | 12:55

08.12.2000, Haus Ennepetal

SAMSTAG MAIN STAGE

ROB ROCK

Jetzt kam der von mir heiß erwartete Auftritt von ROB ROCK. Es waren zwar einige Leute anwesend, die ähnlich empfanden, aber man konnte doch merken, daß wohl noch nicht sehr viele Leute von ihm gehört hatten. Trotzdem betrat Rob unter großem Beifall während dem Intro „In The Beginning“ die Bühne. Als er dann bei „The Sun Will Rise Again“ seine einzigartige Stimme einsetze, mußte ich den Fotoapparat beiseite legen und nach vorne stürmen. Seine unbeschreiblichen gesanglichen Fähigkeiten und diese Ausstrahlung des weltklasse Musikers brachten die Fans zum entzücken. Es war einfach genial!!! Von der ersten bis zur letzten Note genoß das Publikum diesen Auftritt. Es ist einfach unbeschreiblich, aber dieser Mann ist Metal und man darf ihn sich nicht entgehen lassen!!! Leute geht bloß hin, wenn er denn bald auf Tour kommen sollte (ist im Gespräch). Song um Song eroberte Rob die Halle! Jedesmal wurde ein Stück mit mehr Beifall belohnt. Ich denke mal, diese Stimme konnte jeden überzeugen und es gab eigentlich nur extrem geringe, nicht zu beachtende und unqualifizierte negative Rückmeldungen über diese Art von Musik und Gesang. Zu den Stücken „One Way Out“, „Judgement Day“ (geeeeeeeeiiiill !!!), „Streets Of Madness“, „Media Machine“, „In The Night“, gesellte sich „Warrior“ von IMPELLITTERI, was natürlich auch begeistert aufgenommen wurde. Die flehenden Zugaberufe wurden mit „Forever“ belohnt, womit man keinen gelungeneren Abschluß hätte finden können, es war einfach nur schweinegeil! Und das, obwohl Rob mittags noch beim Zahnarzt war und abends nach eigenen angaben nur etwa 80% geben konnte. Aber wer hat das schon gemerkt ??? Lest auch hierzu noch das Interview (bald online).

Setlist (aus dem Kopf)
In The Beginning
The Sun Will Rise Again
One Way Out
Warrior (IMPELLITTERI)
Judgement Day
Streets Of Madness
Media Machine
In The Night
Forever (Zugabe)

5 IRON FRENZY

Diese Band haben wir nur kurz vor dem TOURNIQUET Auftritt gesehen. Mit ihrem Speed-Ska boten sie eigentlich eine witzige Show, so daß ich sie mir das nächste mal bestimmt länger anguggen werde.

TOURNIQUET

Erst wollten wir jetzt heimgehen. Denn nach den genialen Auftritten von EXTOL und vor allem ROB ROCK hatte ich von TOURNIQUET nicht unbedingt erwartet, daß sie da noch mithalten könnten. Denn EXTOL hatte den großen Vorteil der Show, durch 4 langhaarige Mosher vor dem Schlagzeug und ROB gewann auch wegen seiner Ausstrahlung und durch den perfekten Auftritt. Was konnte da TOURNIQUET entgegenbringen, die meiner Meinung nach keine optimale Bandbesetzung haben? Ich werde es versuchen zu beantworten, doch vorweg: Sie konnten überzeugen und ich bin nicht heimgefahren! Also bei den ersten beiden Songs bekam ich den Mund nicht zu, denn TOURNIQUET betraten die Bühne und sofort war eine ganz andere Atmosphäre im Raum. Diese fesselte einen und lies bis zur letzten Note nicht mehr los. Luke begann das Intro von „Tomb Of Gilgamesh“ (vom aktuellen Album „Microscopic View Of A Telescopic Realm“) zu singen und sofort war die Menge mit von der Partie. Die Halle war voll, die Leute sangen mit und es entstand so etwas wie Betzenberg-Atmosphäre. Aber dann, wenn richtig was los ist, also wenn dem FC Bayern gerade die Lederhosen ausgezogen werden (und das ist nur eine etwaige Beschreibung dieser Atmosphäre). Anders kann man es nicht beschreiben, es war einfach unglaublich, wie die Menge mitging. Ich genoß das genauso zu sehen, wie die Band auf der Bühne. Der Song kam einfach geil und der nächste, „Acid Head“, stand ihm in nix nach. Diesen Song spielen TOURNIQUET ja live für gewöhnlich und er pusht immer wieder. Das Riff treibt das Publikum nach vorne. Diesen Song singt Luke recht geil, er ist von seiner ersten Platte mit TOURNIQUET. Nun kam der TOURNIQUET Klassiker „Ark Of Suffering“ und Aaron krisch zu seinem Gitarrenspiel die Strophen. Die Menge war begeistert! Dann folgte, was viele Fans befürchteten: TOURNIQUET spielte einen Song vom „Crawl To China“ Album, „White Knucklin´ The Rosary“. Allerdings wurde dieser so schnell gespielt, als wollte man ihn und dieses Album wieder schnellstens hinter sich lassen. Kam also gar nicht soo schlecht rüber. Bei „Pathogenic Ocular Dissonance“ konnte Steve im Mittelteil seinen Bass brummen lassen, die Stelle kommt einfach immer wieder cool. Er hinterließ übrigens an seinem Instrument einen soliden Eindruck. Bei „Bearing Cruesome Cargo“ spielte Ted zwischendurch das zu erwartende Drum-Solo. Wer sein Spielen kennt, der freut sich auch immer wieder darauf. Ich habe mittlerweile schon einige (herausragende) Drummer live gesehen und kann beruhigt sagen, daß Ted zu den ganz großen gehört! Sein Solo knallte von vorn bis hinten! Überhaupt war er gut drauf an diesem Abend und lief auch mal um das Set herum (hat er bestimmt von mir abgeguggt...). Bei „Broken Chromosomes“ konnte Luke wieder den unplugged Gig bestätigen, daß er also an sich gearbeitet hat und er lies den Song einfach gut klingen!!! Ein weiterer Höhepunkt war der 2. Song vom aktuellen Album „Skeezix Dilemma II“. Der Song spricht für sich und wenn er live so umgesetzt werden kann, dann weiß man – es kann nur geil gewesen sein. Und so war´s auch. Kommen wir zur Zusammenfassung:
Was also bei diesem Auftritt in besonders guter Erinnerung blieb, war das geniale Publikum (dafür hätte eigentlich die Band Eintritt zahlen müssen), Luke Easter (er war einfach gut!!) und Ted Kirkpatrick (er ist ein einfach ein Erlebnis). Die Songauswahl war exzellent, natürlich fehlte noch „A Dog´s Breakfast“. Jetzt zu den einzigen 2 Kritikpunkten: 1) Tourniquet brauchen einen Lead-Gitarristen !!! Eigentlich möchte ich dazu nicht viel mehr sagen, aber jeder Gitarrist sieht das live sofort!! Ich glaube, so könnten TOURNIQUET live auch noch mehr überzeugen. 2) Das erlebte beim „Abpfiff“. Die Zeit der Band war vorüber, aber die Menge tobte!!! So etwas erlebt man auch selten. Die enthusiastischen „Zugabe, Zugabe“ und „Tourniquet, Tourniquet“ Rufe wechselten sich mit wilden „Buuuuh!!!“ Rufen ab, wenn ein Techniker zum Umbau die Bühne betrat. Obwohl das ganze fast 20 Minuten andauerte, wurde die Menge nicht erhört. Die CRN hat nun mal ihren genauen Zeitplan und nur deshalb funktioniert es auch, daß die Bands immer pünktlich und so schnell es geht anfangen. Allerdings hätte man den Rufen nachgeben können (oder müssen), schließlich waren TOURNIQUET die zweitletzte Band, die auftraten. Natürlich hätte man sie einfach auch an den Schluß setzen können.... Hätte, wenn und aber – es war für viele der Negativpunkt der diesjährigen CRN und ich denke der Veranstalter wird es beim nächsten mal besser machen.

Setlist (aus dem Kopf)
Tomb of Gilgamesh
Acid Head
Ark of Suffering
White Knucklin\' The Rosary
Pathogenic
Bearing Gruesome Cargo (mit Schlagzeugsolo)
Broken Chromosomes
Vanishing Lessons
Skeezix Dilemma II

Redakteur:
Stefan Lang

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