BOWMEN, A TRUE ROMANCE - Memmingen

12.07.2021 | 17:35

25.06.2021, Kaminwerk

Endlich wieder richtige Livemusik!

Mehrere Male musste das gemeinsam geplante Konzert von A TRUE ROMANCE und BOWMEN im Kaminwerk seit letztem Jahr bereits verschoben werden, aus allseits bekannten Gründen. Ein Konzert, auf das ich mich vor allem wegen BOWMEN gefreut habe, deren zweites Album "Play Some Rawk", das im Mai 2020 erschienen ist und welches ich hier reviewt habe, bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat und ich mich gerne auch von den Livequalitäten des Trios überzeugen wollte. Gut ein Jahr später ist es nun endlich soweit und beide Bands sollen die Open Air Bühne des Kaminwerks rocken, natürlich alles unter aktuellen Coronaregelungen im Sitzen für das Publikum und mit Maskenpflicht und Abstandsgebot, sobald man seinen Platz verlässt.

Pünktlich um 20 Uhr betreten die Schwaben A TRUE ROMANCE die Open Air Bühne und sorgen von Beginn an für gute Stimmung. Das Quartett spielt modernen Rock, der sich stilistisch nicht so ganz einordnen lässt. Ich selbst denke ja grundsätzlich nicht in Schubladen und lebe nach dem Motto "Wenn's nicht rockt, ist es für den Arsch!" und das ist die Mucke von A TRUE ROMANCE ganz und gar nicht, denn die vier Jungs rocken wie Sau und werden auch dementsprechend abgefeiert. Natürlich nur, soweit das möglich ist, denn es herrscht Sitzpflicht, auch wenn die Musik halt eher zum Mitfeiern einlädt. Aber mit solchen Einschränkungen muss man momentan leider leben. Aber weder Band noch Publikum lassen sich dadurch die Stimmung verderben, alle haben Bock auf Livemucke. A TRUE ROMANCE merkt man die unbändige Spielfreude an, denn so wie Sänger Claus M Schwarz erzählt, ist dies tatsächlich der erste Auftritt seit fast zwei Jahren. Und eben diese Spielfreude überträgt sich auch aufs Publikum und es gibt dementsprechenden Applaus für einen richtig geilen Auftritt.

Nach einer sehr kurzen Umbaupause, da sich beide Bands die Backline teilen, ist es dann an der Zeit für BOWMEN. Das ursprüngliche Trio hat sich erst kürzlich um einen zweiten Mann an der Gitarre verstärkt und fungiert ab jetzt zu viert und feiert in dieser Formation auch Livepremiere. Mit 'Frozen Time' vom aktuellen zweiten Album "Play Some Rawk" steigt das Quartett energetisch in das Set ein. Auf diesen Auftritt habe ich mich, wie schon erwähnt, seit einem Jahr gefreut und ich werde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. BOWMEN ist eine der Bands, die es tatsächlich schafft, mich live noch mehr zu überzeugen als auf Konserve. Live entfacht der bluesige Alternative Rock der Münchner einfach noch mehr Druck, wozu auch die zusätzlich Verstärkung an der Gitarre ihren Teil beiträgt. Auch macht sich bemerkbar, wie froh die Musiker sind, endlich wieder live spielen zu dürfen.

Und tatsächlich handelt es sich hier auch um den offiziellen Releasegig zum letztjährig erschienenen "Play Some Rawk", wie Sänger und Gitarrist Markus Escher erklärt. Die Stimmung im Publikum könnte aufgrund der richtig starken Liveperformance von BOWMEN nicht besser sein. Diese erreicht ihren Höhepunkt, als Markus Escher alle Anwesenden zum letzten Stück des regulären Sets 'Play Some Rawk' auffordert, aufzustehen. Hier ist der Security, die ansonsten streng auf die Einhaltung der Coronavorschriften achtet, sehr hoch anzurechnen, diesmal alle Augen zuzudrücken. Und so wird zumindest zum Schluss aus einem reinen Sitzkonzert noch eine richtige Party.

Setliste: Frozen Time; Victim; Fly; Different Point Of View; Save Me; Crazy Horse; If You Think; Shine Your Light; Pick Me Up; Black Rain; Fire; Bowmen; I Am; Make Racim Wrong Again; Spacetrooper; Play Some Rawk; Zugabe: Keep Rollling; Lottery

Somit endet gegen 22:30 ein wundervoller Konzertabend mit zwei richtig guten Livebands und etwa 80 vollkommen zufriedenen Musikfans. Und auch wenn Veranstaltung bis jetzt nur unter bestimmten Bedingungen und wie auch hier in etwas kleineren Rahmen möglich sind, befinden wir uns, so denke ich, auf dem richtigen Weg zurück zu mehr Normalität.

Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jürgen Heidl.

Redakteur:
Tommy Schmelz

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