AUGUST BURNS RED - Köln

08.10.2010 | 11:27

29.09.2010, Underground

AUGUST BURNS RED sind erneut auf Tour und auf dem bisherigen Höhepunkt ihrer Popularität, immerhin ist das Kölner Underground heute Abend ausverkauft. Mit dabei haben sie OF MICE & MEN und BLESSTHEFALL.

AUGUST BURNS RED steigen im Moment ziemlich schnell auf. Letzten Sommer vor der Veröffentlichung von "Constellations" waren sie auf Festival-Tour und spielten einzelne Gigs. Einer davon war im Kölner Underground. Dieser wurde zwar gut besucht, aber ausverkauft war die Show nicht. Das sieht nach der Tour mit BRING ME THE HORIZON im letzten Herbst nun anders aus. Das Underground ist ausverkauft, und eine lange Schlange wartet auf Einlass. Bilder, die ich in Jahren der Konzertbesuche in diesem Club nur selten gesehen habe. Ein Umstand, der vielleicht auch an OF MICE & MEN und BLESSTHEFALL liegen könnte. Immerhin sind die beiden Truppen innerhalb der modernen Metalcore/Screamo-Szene recht beliebt.

Den Anfang machen OF MICE & MEN, die neue Band des Ex-Sängers der Screamo/Dance/Crabcore-Helden ATTACK ATTACK! Allerdings ist er auch hier rausgeflogen. Also präsentiert man sich mit einem neuen Mann, der seine Band ziemlich antreibt und den Mittelpunkt der Show darstellt, da der Gute immer in Bewegung ist und sich sehr fannah zeigt. Allerdings ist die Musik etwas eintönig. Es reiht sich fast nur Breakdown an Breakdown an schnellen Part und gelegentlich schiefen klaren Gesang. Den Zuschauern scheint es trotzdem zu gefallen, und so kriegen OF MICE & MEN für eine Supportband, die heute ihre allererste Europashow überhaupt spielt, mehr als gute Resonanz von der Menge.

BLESSTHEFALL sind als Nächstes an der Reihe. Auch diese Band zeigt sich mit einem neuen Sänger das erste Mal in Europa, nachdem ihr alter die Band Ende 2007 mitten auf der Europatour mit SILVERSTEIN verließ und nun bei ESCAPE THE FATE am Mikro steht. Irgendwie ist diese Tour die Tour der neuen Sänger. Doch von dem neuen Vorturner merkt man den ersten Song über gar nichts, da sein Gesang viel zu leise aus den Boxen kommt. Ab Song Nummer zwei kommt er dann doch. Ob es vorher besser war, soll jeder selber beurteilen, denn nicht jede Note wird getroffen. Wo er stimmlich versagt, hängt er sich dafür bei der Performance umso mehr rein. Ähnlich wie bei IRON MAIDEN, als diese ihren neuen Sänger Blaze hatten. Musikalisch reizen BLESSTHEFALL zwar den Großteil des Publikums mit ihrem breakdownlastigen Screamo, der leicht an ALESANA erinnert, mich aber lassen sie eher kalt.

Wie man es richtig macht, zeigen dann AUGUST BURNS RED. Dass die Kids nur auf die amerikanische Metalcore-Band gewartet haben, wird schon beim typischen Euro-Dance-Intro und dem Beginn von 'Composure' klar. Schon hier rasten die Fans total aus. Egal ob im Moshpit oder weiter vorne - Bewegung herrscht überall. Die gute Stimmung wird noch besser bei dem folgenden Doppelpack 'The Truth Of A Liar' und 'Thirty And Seven'. Und bei der energiegeladenen Performance der Band staunt man nur umso mehr über die technischen Fähigkeiten der Musiker. Im technischen Bereich zählen sie zu den besten Bands der Szene, ebenso was die Durchschlagskraft ihrer Breakdowns angeht. Viele davon gehören zu den übelsten, die die moderne Metalcore-Landschaft zu bieten hat. Vor allem können AUGUST BURNS RED ihren Sound live reproduzieren und klingen dabei immer noch so souverän wie auf Platte. Nach 'Redemption' verabschiedet man sich, kommt allerdings für die Zugabe 'White Washed' wieder auf die Bühne und verlässt selbige ein letztes Mal unter riesigem Applaus, der der Show nur gerecht wird.

Redakteur:
Sebastian Berning

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