1. Festwirt Rock-Festival - Aalen/Essingen

03.04.2001 | 10:16

30.03.2001, Festwirt

Freitag Abend, ca. 19.30 Uhr, Stille, Zufriedenheit, doch plötzlich überkommt einen der Gedanke ein Metal-Konzi zu besuchen! Schluss mit der Zufriedenheit und nichts wie hin!

In diesem Falle war es das 1. Festwirt Rock-Festival, das eigentlich auch noch den Samstag Abend hätte belegen können, jedoch habe ich mir diesen, an dem nur MR. FEEL GOOD zu sehen gewesen wären, gespart, dafür aber den Freitag mit DEADLY SIN, PETTYPEW und CHROMING ROSE mehr als genossen.

Kaum in Essingen angekommen (wie immer viel zu früh ;)), erfuhr ich, das MY DEEPEST INNER abgesagt hatten, dafür aber DEADLY SIN eingesprungen waren. Nun ja, wenn man sich auf MY DEEPEST INNER gefreut hatte, war das schon ein leichter Dämpfer, aber DEADLY SIN machten ihre Sache auf der Bühne auch nicht schlecht.
Anfangs herrschte noch die Leere in dem doch großen Saal des Festwirtes, der sich eigentlich bestens für Konzerte eignet, aber zwecks seiner Größe bei kleinen Veranstalltungen immer etwas die Stimmung drückt. Auch als DEADLY SIN die Bühne betraten, füllte sich die Bude nicht sonderlich und nur \"einzelne\" Personen fanden sich vor der Bühne ein, der Rest tummelte sich weiter hinten. Geöffnet wurde mit \"Sinners\", ein Song der es gleich drauf anlegt und auch sofort die Gesinnung der 4 Jungs aus Paderborn ans Tageslicht oder bessergesagt ans Scheinwerferlicht lies und diese da lautete: Melodischer und trashiger PowerMetal. Schon an dritter Stelle brachten DEADLY SIN eine Coverversion von ICED EARTH\'s \"Melancholy\" auf den Screen, was der bescheidenen Stimmung einen Pluspunkt schenkte. An und ab, eigentlich sogar
ziemlich oft, wurden die Hinten-Steher von Sänger Ross aufgefordert nach vorne zu treten, was jedoch nicht so recht funkeln wollte. Ross komplettiert erst seit Februar das Line-Up der Band, schlägt sich dafür jedoch schon recht wacker. Auch ist es von daher wohl verständlich, dass er die Texte auf der Bühne platziert hatte, um hier und da etwas zu spitzeln. Weiter ging es mit Sachen wie \"Dawn\", ein powervolles Stück mit viel Guitar und \"Diamonds And Tyrants\". Geschlossen wurde mit einer Art Ballade (\"Souls Of Fire\"), die es aber im wahrsten Sinne des Wortes noch in sich hatte. DEADLY SIN wurde vielleicht nicht gerade von der Mehrheit der später noch anwesenden Besuchern gesehen, waren aber ein sehr starker und guter Opener für den Abend!!!
Homepage: http://www.deadly-sin.de
(Dani)

Nach einer relativ kurzen Umbaupause waren PETTYPEW bereit, zauberten mit einem mystischen Keyboard-Intro mal eben ein gespanntes Flair in den Saal und rockten danach mit einer Dosis Melodie und purem HeavyMetal los. Jetzt merkte man auch dass die Jungs aus Schwäbisch Gmünd hier im Ländle einen größeren Bekanntheitsgrad aufweisen konnten, da es sich jetzt vor der Bühne sichtlich füllte. Nach einer fast 2jährigen Auszeit besinnen sich PETTYPEW jetzt wieder und man trifft sie doch des Öfteren bei Underground-Veranstaltungen an, was ich nur sehr freudig begrüßen kann!
Schon beim Opener \"Blue Sky\" hoffte ich dass diesmal keiner auf die Idee kam Bier in die Anlage zu schütten und somit den ganzen Laden in Stille zu tauchen, wie es mal in Dewangen der Fall war. Auf das melodiöse \"Blue Sky\" gab\'s dann \"Chattooga\", der noch etwas schneller Töne anschlug. Es war die reinste Freude ;). Darauf folgten \"Castle\", \"The Moment\" und \"H.I.V.\", der sich etwas bereitwilliger in die Gehörgänge drängte und nach dem dann auch schon die Zeit für \"Immortal\" gekommen war, der
Killer schlechthin!!! Die Bühne wurde komplett eingenebelt, harte Drums, drängende Stimme. Im Laufe des Songs konnte man so langsam wieder erkennen, was auf der Bühne abging: 4 anscheinend amüsierte Musiker und mit Schwertern bewaffnete Mönche und diese Mönche waren KULT!!! Nun kann man sich wieder über Klischees streiten, jedoch wird einem hier keines aufgezwungen, geschweige denn z.T. überhaupt irgendeins übermäßig berührt. Mit der Ballade \"Goodbye\" wollten die Jungs dann ihren Auftritt schließen, was vom Publikum jedoch nicht ganz bejaht wurde und somit noch eine Zugabe, nämlich das gecoverte \"Princess Of The Night\" (SAXON) gefordert wurde, mit dem man gleichzeitig auf dem Höhepunkt der bis dorthin erreichten Stimmung war. Bangen, Singen, Genießen ;)
Homepage: http://www.pettypew.de.tt
(Dani)

Bis zu diesem Punkt war der Abend auf alle Fälle gelungen und man konnte wirklich Freude daran haben. Den Rest, also CHROMING ROSE, nahm mir Martin dann ab, Danke!


Nun, ich werde diesen Abend wohl auch nicht so schnell vergessen. Schließlich wurde mir da mal wieder vor Augen geführt, dass die letzte Band des Abends, also eigentlich der Headliner, nicht unbedingt die Beste sein muss. Und so war es im Falle CHROMING ROSE leider auch. Aber der Reihe nach...
Denn eigentlich haben die vier Jungs von CHROMING ROSE gar nicht schlecht begonnen. Mit \"Lock The Door\" und \"Metamorphic Dreamer\" legten sie gleich ordentlich los. Und so versammelte sich auch eine ordentliche Menschentraube vor der Bühne. Nur leider sollte eben gerade \"Metamorphic Dreamer\" der einzige Song aus den früheren CHROMING ROSE-Zeiten bleiben. Denn schon danach ging es dann los, dass fast ausschließlich Songmaterial der letzten beiden Scheiben, \"New World\" und \"Insight\", zum Besten gegeben wurde. Der Sänger Tom wies auch immer wieder darauf hin, dass sie ja in der letzten Zeit immer wieder Accoustic-Sessions gemacht haben - und diese Kommentare waren eigentlich ziemlich überflüssig, da das mit der Zeit jeder der Anwesenden selber gemerkt hat. Denn gerade die Songs der \"New World\"-CD wurden häufig in einer Accoustic-Version vorgetragen, z.B. \"New World\", \"Far From Nowhere\" oder \"I Died A Little\". Aber auch sonst war eher gemäßigtes Tempo angesagt, auch wenn CHROMING ROSE bei Songs wie \"GGM\" bewiesen, dass sie durchaus auch flottere Sachen spielen können. Leider war das aber doch eher die Ausnahme... Sogar die Forderungen des ziemlich geschrumpften Häufleins vor der Bühne nach älteren Songs wurden ignoriert bzw. mit fadenscheinigen Argumenten abgetan. Und das finde ich schon äußerst schwach - schließlich will ich auf einem IRON MAIDEN-Konzert auch \"The Number Of The Beast\" hören. Die vier Musiker von CHROMING ROSE zogen ihr Set also mit ihren neueren Sachen weiter durch und gaben sogar noch eine Zugabe - obwohl die kaum jemand wirklich noch hören wollte.
Ich will hier jetzt nicht den Eindruck erwecken, als ob CHROMING ROSE eine schlechte Band sind - musikalisch sind sie alle durchaus fähig. Nur etwas mehr Abwechslung - die das Material der gesamten C.R.-History durchaus bietet - hätte dem Gig nicht geschadet. Vor allem, wenn die \'Fans\' schon ältere Songs anstimmen, dann muss zumindest noch ein älterer Kracher kommen... Denn auf Dauer ist das - an sich nicht schlechte - neue Songmaterial etwas ermüdend - und das zeigte sich dann im Publikum durchaus. Man kann also nur hoffen, dass sich CHROMING ROSE in dieser Richtung ein paar Gedanken machen!
Homepage: http://www.chromingrose.de/chrome.htm
(Martin Schaich)

Aber aufgrund der sehr starken ersten beiden Bands - die ich jedem nur ans Herz legen kann - war dieser Konzertabend dennoch sehr gelungen!!! Und deshalb kann ich jedem nur empfehlen, öfter mal auf kleinere Konzerte zu gehen...

Redakteur:
Dani Schmötzer

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