WOLF: Interview mit Niklas Olsson

16.09.2006 | 16:46

Die Traditionsmetaller WOLF um Zauberstimmchen Niklas Olsson haben sich wieder zusammengefunden, um ihr 'Soundtrack zu deinen Albträumen'-Album "Black Flame" einzuspielen. Warum das so ist, und was für Probleme im Zusammenhang mit dringenden Geschäften und Tourbussen entstehen können, erfahrt ihr im folgenden Interview.

Lars:
Moinsen.

Niklas:
Hallo Metalhead.

Lars:
Beschreibt doch mal den Stil eurer Band und wie ihr zusammen gekommen seid.

Niklas:
Wir spielen Old School Heavy Metal ohne Kompromisse. Als wir 1995 mit der Band angefangen haben (Goding und Stålvind), dachten wir, dass es eine Schande ist, dass niemand speziell diesen Stil in Schweden gespielt hat. Nach ein paar Gläsern entschieden wir uns eine Band zu gründen und dem ganzen Grunge-Kram in den Arsch zu treten. Also haben wir das gemacht und nach ein paar Jahren war dieser Stil wieder gefragt und wir bekamen einen Plattenvertrag. Wir haben unseren Stil bis dahin nicht geändert und werden das auch nicht tun. Heavy Metal is the law.

Lars:
Beschreibt doch mal eure neue CD.

Niklas:
Es hat diesen gewissen Horror-Vibe. Als ob das Gespenst im Wandschrank eine Jukebox hätte, die "The Black Flame" spielt. Es ist der Sountrack zu deinen Albträumen. Und wenn das Monster unter deinem Bett einen Walkman hätte, du könntest deinen Arsch darauf verwetten, dass er "The Black Flame" spielt und dazu headbangt.

Lars:
Gibt es noch andere Projekte von den Bandmitgliedern?

Niklas:
Tobias Kellgren war noch in einer Menge anderer Bands, zum Beispiel DISSECTION und SOULREAPER. Er und Johannes Losbäck waren zusammen bei SEVENTH ONE, bevor wir sie für WOLF rekrutierten. Mikael Goding und ich hatten eine IRON MAIDEN-Tribute-Band namens PROWLER. Wir machten nur Songs aus der Di'Anno Ära und nur eine Show. Das war aber eine verdammt gute.

Lars:
Was sind eure Text- und Songwritingeinflüsse?

Niklas:
Nun, abseits von den eindeutigen wie MERCYFUL FATE, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, SAXON, ACCEPT und POKOLGÉP kann ich nur für mich selbst sprechen. Ich höre mir viele Soundtracks an. Ich mag Komponisten wie Danny Elfman (Haus- und Hofkapellmeister von Tim Burton – Anm. d. Verf.). Den Soundtrack zu "Sleepy Hollow" hab ich bestimmt schon hundert Mal gehört. Die Textinspirationen sind vielfältig - Albträume, Filme, Bücher, Leben und Tod und all so was.

Lars:
Gibt es irgendwelche Tourstorys von SAXON oder EDGUY?

Niklas:
Da gibt es zu viele für das Interview. Ich erinnere mich zum Beispiel noch daran, wie Goding einen Besen auf den Tisch haute, wo wir alle nach der ersten SAXON-Tour Bier tranken. Man muss da gewesen sein um das ganz zu verstehen. Der Tour-Manager wurde wütend und sagte uns, das wir nach Hause gehen sollten. Mann, hatte der ein wildes Temperament. Aber später wurden wir doch noch Freunde. Ich erinnere mich auch noch daran, dass wir einen ziemlich beschissenen Tourbus hatten, den wir jedes Mal anschieben mussten. Die Klimaanlage war auch kaputt, so dass wir in einer Sauna einschliefen und bei arktischer Kälte erwachten. Es war so kalt, dass wir jeden Morgen unseren Atem sehen konnten.
Bei der EDGUY-Tour gibt es die Geschichte, als wir auf dem Nightlinerklo kackten... Der Tourmanager Skid fing an uns anzuschreien, dass man in einem Nightliner nicht scheißen dürfte. Das haben wir seitdem auch nie wieder getan.

Lars:
Wie war es in den berühmten "Abyss-Studios"?

Niklas:
Hauptsächlich harte Arbeit. Wir hatten eine gute Zeit mit Peter, seinem Bruder Tommy und anderen Leuten, aber ich erinnere mich daran, dass es hauptsächlich harte Arbeit war, wie immer. Und ja, das Studio war natürlich verflucht.

Lars:
Was macht ihr in eurer Freizeit?

Niklas:
Tobias Kellgren fährt seine Harley Davidson, Mikale Goding spielt Football, ich geh fischen und Johannes Losbäck hört Metal und betreibt Headbanging. Johannes hat außerdem einen Radioshow, Radio D.I.S.T. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass sie da Metal spielen.

Lars:
Wie ist die Metalcommunity bei euch?

Niklas:
Es gibt genügend gute Metalbands und genügend gute Metalfans in Schweden um zu sagen, dass sie gut ist.

Lars:
Gab es noch weitere Coverartworks von Thomas Holm?

Niklas:
Ja, er machte unser zweites Albumcover, "Black Wings". Er ist großartig.

Lars:
Wieso der Name WOLF?

Niklas:
Einfach, kraftvoll und Old School. Wir halten nicht viel von diesen drei-Wörter-Bands. Und wenn, dann würden wir HENCE THE WOLF heißen.

Lars:
Mit wem würdet ihr touren wollen?

Niklas:
All die Bands, die ich vorher erwähnte. Wir haben zwar bereits mit SAXON getourt, würden das aber gerne wieder tun. Die Jungs sind großartig, als Band und privat. Einfach Spitzenkerle.

Lars:
Was war euer bestes oder schlechtestes Konzert?

Niklas:
Ich weiß nicht, welches das Beste war, denn die meisten waren sehr gut. Aber das "Rock Hard"-Festival war definitiv das schlimmste. Ich hatte eine schlimme Halsentzündung und konnte nicht singen, ich hörte mich an wie eine verwundete Seerobbe an deren Todestag. Es war schrecklich. Ich kann's kaum erwarten, wieder nach Deutschland zu kommen und wieder ordentlich zu singen um es bei den Fans wieder gut zu machen. Aber die Bilder waren gut wie immer. Kommt und seht uns live, wenn ihr wissen wollt, was ich meine. Wenn man exzellente Typen wie Losbäck und Goding hat, weiß man, dass es eine gute Show wird. Und natürlich spielen wir die beste Musik überhaupt: HEAVY METAL.

Redakteur:
Lars Strutz

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