TILES: Interview mit Chris Herin

18.07.2008 | 10:52

Der Name TILES steht schon seit Jahren für großartigen, atmosphärischen, knackig harten Progressive Rock. Doch leider haben immer noch nicht allzu viele Fans auf dieser Seite des Atlantiks von dem magischen Quartett aus Detroit Notiz genommen. Zu Beginn des Jahres konnten mich TILES mit ihrem fünften Studio-Album "Fly Paper" mal wieder nach allen Regeln der Kunst verzaubern. So faszinierend und intensiv war ein Cocktail aus RUSH und LED ZEPPELIN schon lange nicht mehr. Zusammen mit Gitarrist Chris Herin lassen wir die Entstehungsgeschichte von "Fly Paper" Revue passieren.

Martin:
Chris, mit "Fly Paper" ist euch ein weiteres glorreiches Progressive-Rock-Meisterwerk gelungen, voller traumhafter Melodien, Spannungsbögen und Emotionen, mit sehr viel Liebe zum Detail inszeniert und immer wieder unter die Haut gehend. Welche Gefühle verbindest du mit dieser Platte? In welchen Punkten unterscheidet sie sich deiner Wahrnehmung nach von dem, was ihr vorher gemacht habt?

Chris:
Oh, erstmal vielen Dank für die tollen Komplimente. Auch wir sind überaus glücklich mit "Fly Paper". Für mich ist das Album stilistisch eine Mischung aus "Presents Of Mind" und "Window Dressing". "Fly Paper" ist weniger episch und ausufernd als "Window Dressing", stattdessen straffer arrangiert und auch härter. Wir experimentieren schon immer noch mit verschiedenen Stilen und Ausdrucksformen, gerade die Rhythmusparts sind wieder sehr abwechslungsreich geworden. Da kann es durchaus auch mal einen Schlenker Richtung Samba oder Reggae geben. Dazu arbeiten wir auch wieder mit ausgedehnten instrumentalen Passagen, zum Teil frei improvisiert. Dabei haben wir aber dieses Mal besonders darauf geachtet, den kompositorischen roten Faden und die tragenden Melodien niemals aus den Augen zu verlieren. "Window Dressing" hatte ein recht düsteres Flair und war sicherlich nicht ganz leicht verdaulich für manche Leute. Daher haben wir die Atmosphäre der Stücke wieder etwas aufgehellt und kompaktere Songs geschrieben. Versteh mich nicht falsch, ich mag auch "Window Dressing" weiterhin sehr. Diese auf den ersten Eindruck vielleicht etwas sperrige Sammlung facettenreicher, leicht schwermütiger Lieder berührt mich jedes Mal aufs Neue. Wir wollten damals eine komplexe, dramaturgisch dichte Progressive-Rock-Scheibe machen, verpackt in diese rauen Garage-Rock-Vibes, die typisch sind für die Detroiter Szene. "Fly Paper" bringt nun die Melodien wieder zurück in den Fokus der Musik.

Martin:
Das klingt so, als seid ihr mit einem recht konkreten Plan an das Songwriting gegangen. Hat sich das auch auf die Arbeitsweise ausgewirkt?

Chris:
Nun ja, es ist bestimmt nicht so, dass "Fly Paper" komplett am Reißbrett durchgeplant war. In der Tat habe ich die meisten Songs mit Hilfe von akustischer Gitarre und Mandoline komponiert. Eine Ausnahme ist das Stück 'Markers', das auf einer Idee von Jeff (Whittle – Bass) basiert. Ich hatte noch sechs weitere Tracks ausgearbeitet, somit mussten wir uns im Studio erstmal zusammen setzen und entscheiden, welche Lieder wir für "Fly Paper" überhaupt benutzen wollen. Mit den ausgewählten Songs begannen wir dann zu arbeiten. Wir spielten sie zunächst einmal genau so, wie ich sie geschrieben hatte, und machten uns dann daran, jeden einzelnen Part genau unter die Lupe zu nehmen und zu experimentieren mit Tempi, Grooves und Arrangements. Dabei erwies es sich als sehr hilfreich, dass Mark (Evans – Schlagzeug) wieder mit dabei ist. Sein äußerst variables Spiel erlaubte es uns wieder mehr zu improvisieren. Der lange Instrumentalpart am Ende von 'Hide & Seek' zum Beispiel ist einfach der komplette zweite Take. Den ersten brauchten wir lediglich zum Aufwärmen, hahaha! Für mich fühlt sich dieses Album mehr als jedes vorherige wie das Ergebnis einer intensiven Teamarbeit an. Auch wenn ich die Basis der Songs gelegt habe, ist am Ende doch noch sehr viel verändert worden oder hinzu gekommen. Vor allem Jeff hat immer wieder nachgehakt und uns dazu angetrieben, wirklich das Beste aus den Stücken heraus zu holen. Was die Produktion betrifft, so haben wir einen sehr differenzierten und dichten Klang angestrebt. Wir haben zum Beispiel deutlich mehr Backing Vocals verwendet als sonst. Ich habe drei- und vierstimmige Sätze eingebaut an Stellen, wo wir früher eher klassische Keyboard-und-Gesang-Arrangements nach Art von ELTON JOHNs "Goodbye Yellow Brick Road" gehabt hätten. Wir haben Terry (Brown – Produzent) gebeten dafür zu sorgen, dass wir die Finger von zu vielen Keyboard-Parts lassen und uns auf die vollen, sonoren Gitarren konzentrieren. Die Mandoline spielt eine ungewöhnlich starke Rolle als Rhythmusinstrument an einigen Stellen. Von Terry stammte der Vorschlag, dass wir als Intro für 'Sacred & Mundane' ein richtiges kleines, italienisch angehauchtes Mandolinen-Quartett kreieren.

Martin:
Warum habt ihr eigentlich so lange gebraucht von "Window Dressing" bis "Fly Paper"?

Chris:
Na ja, wir kümmern uns um alles, was die Band angeht, selbst, daher brauchen wir wohl immer etwas länger für üblich. Außerdem ist TILES nicht unsere Hauptbeschäftigung. "Fly Paper" war eigentlich schon im Juni 2007 komplett fertig, aber dann hat es noch eine ganze Weile gedauert, bis wir das Artwork beisammen und einige organisatorische Dinge mit der Plattenfirma geklärt hatten. Schließlich war es Oktober und wir hatten keine Lust, mit unserer Platte im Vorweihnachtsgeschäft unter zu gehen. Also haben wir bis 2008 gewartet. Mit dem Komponieren für "Fly Paper" hatte ich allerdings schon 2004 begonnen, sogar noch vor der Veröffentlichung von "Window Dressing". Schon Mitte 2005 hatte ich etwa neunzig Minuten Material zusammen. In der Zwischenzeit sind wir viel aufgetreten hier im Großraum Detroit und haben auch zwei große Festivals gespielt. Dann verließ Drummer Pat DeLeon die Band, das warf uns auch wieder einige Monate zurück. Schließlich ist unser früherer Schlagzeuger Mark Evans, der schon die ersten drei Platten mit uns eingespielt hatte, zurück gekehrt. Somit haben wir erst 2006 mit dem Weiterentwickeln der Songs begonnen. Und wie schon erwähnt, wir haben auch sonst sehr viel um die Ohren außerhalb der Band.

Martin:
Ein weiterer interessanter Aspekt an "Fly Paper" ist die illustre Gästeliste. Da sind unter anderem Alex Lifeson, Kim Mitchell und Alannah Myles aufgeführt. Sind das wirklich alles gute Freunde von euch oder muss man das mehr als Promo-Ding ansehen?

Chris:
Oh, die Geschichten zu den einzelnen Guest Performances sind durchaus unterschiedlich. Wirklich gute Freunde von uns sind Matthew Parmenter von der Band DISCIPLINE, der wunderbar Violine spielt und auch toll singen kann, und Sonya Mastick (Keyboards und Percussions). Die beiden steuern schon seit "Presents Of Mind" regelmäßig wichtigen Nuancen zu unseren Alben bei. Wir empfinden es als sehr beglückend und bereichernd, bei den Aufnahmen mit Leuten von außerhalb der Band zusammen zu arbeiten, so wie das ja zum Beispiel im Jazz Gang und Gäbe ist. Hugh Syme ist ebenfalls ein Freund, den wir immer gerne etwas beisteuern lassen. Kim Mitchell ist einfach ein einzigartiger Gitarrist. Er hatte bereits für 'Capture The Flag' von "Window Dressing" einige Soloparts eingespielt, und wir wollten ihn gerne wieder mit einbinden, wenn sich denn etwas Passendes ergeben würde. Den Kontakt zu Alannah Myles hat Terry hergestellt, der zu jener Zeit auch ihre neue CD produzierte. Wir hatten schon länger mit dem Gedanken gespielt, eine weibliche Stimme zu verwenden für "Fly Paper". Wie du dir denken kannst, war es auch Terry, der Alex Lifeson ins Spiel gebracht hat. Eines Tages während der Aufnahmen sagte ich spaßeshalber zu ihm, er solle doch mal David Gilmour anrufen und fragen, ob er nicht das erste Solo in 'Markers' übernehmen könne. Er hat nur gelacht und höflich "Nein" gesagt. Wenig später machte er mir den Gegenvorschlag, doch mal nachzuforschen, ob nicht Alex Lust hätte, etwas für unsere Scheibe einzuspielen. Wir hatten natürlich nichts dagegen, also gab Terry Alex eine Kopie von "Window Dressing" und drei Songs von "Fly Paper". Offensichtlich gefiel ihm, was er da hörte, denn kurze Zeit später saßen wir zusammen im Studio. Wir haben viele verschiedene akustische und elektrische Gitarrenparts für 'Sacred & Mundane' zusammen aufgenommen, das war wirklich großartig. Etwas ganz Besonderes ist in meinen Augen der Bonustrack 'Passing Notes' geworden. Wir hatten ursprünglich versucht, Hugh Syme dazu zu bewegen, für "Window Dressing" mit uns das Stück 'Unicornicopia' aufzunehmen. Doch sein voller Terminkalender ließ das leider nicht zu. Eigentlich hatten wir für "Fly Paper" ja keine Solostücke oder Interludien geplant. Jeff hatte allerdings dieses schöne Piano-Stück geschrieben zum Gedenken an seine verstorbene Mutter, und wir beschlossen, unsere CD damit enden zu lassen. Also versuchte ich es noch einmal bei Hugh. Zunächst sah so aus, als würde es wieder nicht klappen, aber dann kurz vor dem finalen Mastering lieferte Hugh doch noch die wunderbare Performance ab, die jetzt auf dem Album zu hören ist.

Martin:
Wer hatte die Idee für das tolle Artwork? (Man sieht im Wesentlichen einen Papierflieger, der über einer Großstadt schwebt.) Hat das Bild eine tiefere Bedeutung?

Chris:
Wir hatten dieses Mal große Probleme, einen passenden Titel für das neue Album zu finden. Alle Vorschläge und Ideen waren uns letztlich dann doch zu langweilig. Hugh Syme war es, der "Fly Paper" auswählte von einer Liste der noch im Rennen befindlichen Kandidaten. Eigentlich wollten wir ja endlich mal die Finger lassen von jeglicher Art Wortspiel-Titel und etwas mit einer wirklichen Bedeutung haben. Ich diskutierte mit Hugh über den Text des Titelsongs und er hatte dann die Idee mit dem Papierflugzeug am Himmel über New York City. Somit hatten wir schon wieder eine Art Bild- und Wortspiel generiert. Die Grundidee des Covers ist das Spielen mit dem Gefühl der Bedrohung, dass ein Flugzeug über einer Stadt spätestens seit jenem verfluchten 11. September auslöst. Dadurch, dass das Flugzeug lediglich aus Papier ist, erhält die Szene etwas Absurdes und Tragikomisches. Es gibt aber auch eine weitere Ebene der Interpretation, denn das Flugzeug ist aus Zeitungspapier gemacht, was die Macht der gedruckten Worte und der Medien symbolisiert. Auch durch den Missbrauch dieses Einflusses kann großer Schaden entstehen. Wir sehen in dem Bild also zwei völlig verschiedene Arten von Verletzlichkeit miteinander verknüpft. Dennoch ist das Papierflugzeug ein durchaus ambivalentes Objekt, denn es steht auch für das Aufsteigen und Davonfliegen. Als Ganzes könnte man das Artwork also als eine positive Antwort auf die Verletzlichkeit des Menschen verstehen.

Martin:
Um Verletzlichkeit und schwierige Lebenssituationen geht es auch oft in euren Texten. Liegen diesen Texte eigentlich persönliche Erfahrungen zu Grunde oder sind das eher Gedankenspiele?

Chris:
Die allermeisten Lyrics, die ich schreibe, basieren auf Dingen, die ich entweder selbst erlebt, miterlebt oder in meinem Umfeld erfahren habe. Aber aus diesen Begebenheiten versuche ich etwas Allgemeineres zu extrapolieren. Ich gebe dir mal ein Beispiel: Ich bin ein Mensch, der sehr auf Details achtet. In meiner Wahrnehmung fügen sich unzählige kleine Details zu größeren Bildern zusammen. Genau davon handelt 'Sacred & Mundane'. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass es in dem Text direkt um mich geht, auch wenn meine persönlichen Erfahrungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung gespielt haben. Vor etwa acht Jahren ging es mir mal ein Zeit lang gar nicht gut, das war eine sehr schwierige Phase in meinem Leben. Manchmal bemerke ich, wie Erlebnisse und Gefühle von damals sich in meine Texte drängen. So geschehen im Fall von 'Hide In My Shadow', wo es um Rückzug und Isolation geht. Bei 'Back & Forth' mag das auch der Fall sein, Thema dieses Textes ist Unentschlossenheit.

Martin:
Hast Du so etwas wie einen Lieblingssong auf "Fly Paper"? Wenn ich einen wählen müsste, würde ich nämlich eben dieses 'Back & Forth' nehmen, weil es mich sehr tief berührt hat.

Chris:
Ich denke, ich würde mich wohl spontan für 'Dragons, Dreams And Daring Deeds' entscheiden. Der Song hat einen sehr kraftvollen Groove, sehr spannende rhythmische Figuren und zauberhafte Melodien. Mir passiert das öfter, dass ich zu einem bestimmten Song ein sehr enges Verhältnis aufbaue, in der Vergangenheit waren das zum Beispiel 'Paintings' ("Window Dressing"), 'Reasonable Doubt' ("Presents Of Mind") oder 'Checkerboards' ("Fence The Clear"). "Fly Paper" ist in meinen Augen allerdings ein besonders homogenes Album geworden. Ich kann es mir immer noch mit den Ohren eines Konsumenten anhören, obwohl ich so lange daran gearbeitet habe. Normalerweise konnte ich unsere CDs mindestens ein Jahr lang nicht mehr anhören, wenn sie fertig waren.

Martin:
Zumindest hier in Europa wird eure Musik noch immer sehr häufig als moderne, härtere Version von RUSH beschrieben. Ich nehme mal an, dass du das schon oft gehört hast. Ich denke, ein wichtiger Grund hierfür ist die Art und Weise wie ihr den Bass als gleichwertiges, auch mal die Melodie führendes Instrument einsetzt. Hinzu kommen starke Ähnlichkeiten im Gitarrensound.

Chris:
Irgendwie frustriert mich diese ganze Geschichte. Ich habe eine Reihe eher feindseliger Reviews zu "Fly Paper" gelesen von Leuten, die es einfach nicht schaffen, tiefer in die Musik einzudringen und bei den oberflächlichen Ähnlichkeiten zu RUSH hängen bleiben. Irgendwie reicht es mir langsam, ich glaube, wenn es noch eine weitere TILES-CD geben wird, dann komponiere ich alle Songs am Keyboard. Natürlich mag der RUSH-Vergleich die einfachste Art sein, unsere Musik zu beschreiben. Aber solche Aussagen können lediglich eine vage Richtung angeben und nie die Musik einer Band in ihrer Ganzheit beschreiben. Ich bestreite ja auch gar nicht, dass RUSH ein Einfluss für uns waren und sind. Diesen Einfluss teilen wir aber ja wohl mit unzähligen anderen Acts wie QUEENSRYCHE, DREAM THEATER oder PORCUPINE TREE. Außerdem sind wir noch von vielen anderen Künstlern beeinflusst: JETHRO TULL, IRON MAIDEN, ELTON JOHN, BLUE ÖYSTER CULT, KANSAS, ELP, SUPERTRAMP, MILES DAVID, BUDDY RICH und wie sie nicht alle heißen. Ich stimme dir schon zu, dass die Vergleiche sicherlich von unserer reichhaltigen Rhythmusarbeit herrühren und von den singenden Gitarrenakkorden, die Alex Lifeson so populär gemacht hat. Aber was den Bass angeht zum Beispiel, Jeff verehrt vor allem Chris Squire, Steve Harris und Jaco Pastorius, ich könnte schwören, dass er höchstens zwei RUSH-Songs kennt. Keinem unserer Songs kann man nachsagen, dass er ein Plagiat sei. Alex Lifeson selbst zum Beispiel hat beim Hören von "Window Dressing" schon Parallelen zu seiner eigenen Band rausgehört, aber auch festgestellt, dass das Songwriting komplett anders gelagert ist bei uns. Er fand, dass man vor allem LED ZEPPELIN- und JETHRO TULL-Reminiszenzen heraus hört. Das war ein großes Kompliment für uns.

Martin:
Glaubst du nicht auch, dass die dauerhafte Zusammenarbeit mit Terry Brown und Hugh Syme einen großen Teil zu diesen Vergleichen beiträgt?

Chris:
Na klar, es ist sicher nicht übertrieben, wenn ich sage, dass Terry den typischen RUSH-Sound zwischen 1974 und 1982 erschaffen hat. Elemente dieser klanglichen Ästhetik findet man folglich auch bei uns wieder. Wir begannen 1996 mit Terry zusammen zu arbeiten, damals hat er unsere zweite CD "Fence The Clear" abgemischt. Wir wollten einfach das Optimale aus unserer Musik heraus holen und Terry ist nun mal einer der besten und professionellsten Studiotüftler, die es gibt. Wir schrieben damals einige Produzenten an, und Terry hat sich halt die Zeit genommen uns zu antworten. Er ermunterte uns dann schließlich, den Kontakt zu Huge Syme zu suchen. Ich denke, die Leute blasen die Geschichte mit den Ähnlichkeiten zu RUSH viel zu sehr auf. Es ist schon ein bisschen schade. Das ist halt oft das Erste, was auffällt, und sofort landen wir in einer Schublade und kaum jemand macht sich die Mühe genauer hinzuhören. Ein begnadeter Musiker wie Stevie Ray Vaughn war auch mehr als deutlich von Hendrix inspiriert. Irgendwann haben die Leute dann aber entdeckt, dass es in seinem Gitarrenspiel viel mehr zu entdecken gab als die Hendrix-Elemente. So etwas würde ich mir für TILES auch wünschen.

Martin:
Darf ich dich als anerkannten Experten trotzdem nach deinen Lieblingsalben von RUSH fragen?

Chris:
Darfst du. Ich bevorzuge die Phase von 1975 bis 1982, ich würde sie die progressive Phase nennen. Aber auch CDs wie "Snakes & Arrows" oder "Vapor Trails" schätze ich sehr. Diese Alben scheinen wieder ein bisschen zurück zu gehen zu dem raffinierten Songwriting und der Härte und Frische der frühen Jahre. Am allerliebsten mag ich dennoch "Hemispheres", "Permanent Waves" und "Moving Pictures".

Martin:
Gibt es eigentlich eine realistische Chance, euch dieses Jahr mal in Europa livehaftig zu Gesicht zu bekommen?

Chris:
Wir spielen recht viel im Mittleren Westen und im Nordosten der Vereinigten Staaten. Ob wir es nach Europa schaffen, hängt wohl davon ab, wie sich die Verkaufszahlen von "Fly Paper" bei euch noch entwickeln. Leider hängt am Ende doch alles am Geld. Wenn ihr also alle unsere Platte kauft, dann werden InsideOut vielleicht versuchen, uns zum Opening Act für die Europa-Tour einer größeren Band zu machen. Wir würden uns bestimmt freuen über so eine Chance.

Redakteur:
Martin van der Laan

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