TIDFALL: Interview mit Zarthon

01.01.1970 | 01:00

Mit "Instinct Gate" legen die Norweger TIDFALL den Nachfolger zum beachtlichen Debut "Circular Supremacy" vor. Vor einem Jahr noch hätte man die junge Band sicherlich als grossen Hoffnungsträger in der sich im Umbruch befindlichen Black Metal-Szene sehen können - das neue Album kommt allerdings dermassen gesichtslos und streckenweise schwach daher, so dass TIDFALL wohl nur eine Band unter vielen bleiben dürften.
Kesselklopper Zarthon äusserte sich - typisch knapp in bester skandinavischer Manier - zu meinen Fragen:

Rouven:
Was für Reaktionen - von den Fans und der Presse - sind euch denn zu "Instinct Gate" bisher zu Ohren gekommen?

Zarthon:
Bisher war das alles wunderbar, wir können uns da wirklich nicht beschweren.

Rouven:
Was war der Grund dafür, dass ihr euren ehemaligen Sänger Rogon durch den neuen Schreihals Sorg ersetzt habt?

Zarthon:
Mit Rogon hat das einfach nicht mehr geklappt. Musikalisch als auch im zwischenmenschlichen Bereich. Ausserdem singt Sorg viel besser.

Rouven:
Was würdest du denn als die musikalischen Haupteinflüsse für TIDFALL beschreiben?

Zarthon:
Hm, da kann ich nur für mich sprechen - und ich habe eigentlich keine Bands, die mich direkt beeinflusst haben. Ich höre viele verschiedene Sachen und finde die meisten auch recht cool. Der Haupteinfluss ist natürlich Metal!

Rouven:
Wie würdest du die Unterschiede von "Circular Supremacy" zu "Instinct Gate" beschreiben?

Zarthon:
Nun ja, "Circular Supremacy" ist viel atmosphärischer, spiritueller Standard-Black Metal. "Instinct Gate" hingegen ist direkter, "in your face", extremer, besser gespielt und wir hatten dabei eine deutlich rauszuhörende "Fuck You!"-Einstellung.

Rouven:
Gibt`s eigentlich so etwas wie einen textlichen Zusammenhang? Falls nicht, was behandeln die Texte hauptsächlich?

Zarthon:
Ein Konzept gibt es bei den Lyrics nicht. Sie sind meistens sehr roh und ungeschliffen, ziemlich primitiv. Es geht um Sachen wie den Teufel, die Menschen und die Welt und die Scheisse, die dort passiert. (Sehr aufschlussreich auch - d. Verf.)

Rouven:
Die "grossen" norwegischen Bands wie EMPEROR, SATYRICON, etc. haben ihren Stil im Laufe der Jahre mehr als nur leicht verändert - denkst du, die Basis des norwegischen Black Metals ist damit weg?

Zarthon:
Naja, es gibt immer noch einige Bands, die ziemlich old-school spielen, wie z.B. DARKTHRONE oder MAYHEM (Bitte? - d. Verf.). Die Bands, die nicht stagnieren wollen, entwickeln sich eben weiter, aber die Grundidee und der Spirit der norwegischen Basis wird immer in ihren Sounds zu finden sein. Deshalb wird sie nicht plötzlich verschwinden. Die Musik entwickelt sich im Grossen und Ganzen weiter, und ich denke, das ist auf jeden Fall etwas positives!

Rouven:
Glaubst du, dass der Split-up von EMPEROR einen mehr oder weniger grossen Einfluss auf die Szene haben wird?

Zarthon:
Nein, jetzt nicht mehr. Hätten sie sich früher aufgelöst, dann hätten sich der Stil vieler Bands sicherlich auch verändert. EMPEROR waren wie Idole für eine Menge Bands, und wenn sie sich nach "In The Nightside Eclipse" aufgelöst hätten, dann wäre die gesamte Szene sicherlich ganz anders heutzutage.

Rouven:
Wo siehst du die Szene in 5 Jahren?

Zarthon:
Uh, keine Ahnung. Tot?

Rouven:
Habt ihr eigentlich vor, auch auf Tour zu kommen? Schon irgendwelche Bands, die ihr begleiten werdet?

Zarthon:
Ja, wir werden wohl durch Europa touren, nur wann weiss ich noch nicht genau. DARK FUNRAL und TIAMAT waren im Gespräch, aber da ist noch nichts bestätigt.

Rouven:
Gibt es irgendwelche Musiker oder Bands, mit denen du gerne mal zusammenarbeiten würdest?

Zarthon:
Ja, wobei es eher einzelne Personen in den Bands wären, die ich mag. Ich könnte mir eine Zusammenarbeit als Projekt gut vorstellen.

Rouven:
So, deine aktuelle Top 5?

Zarthon:
Das wären:
1. PAIN - "Rebirth"
2. TO/DIE/FOR - "Epilogue"
3. CANNIBAL CORPSE - "Bloodthirst"
4. MORBID ANGEL - Die neuesten Alben
5. SLIPKNOT - "Iowa"

Rouven:
Zum Abschluss, möchtest du unseren Lesern etwas mitteilen?

Zarthon:
Checkt mal "Instinct Gate" an! And fuck this world!

Redakteur:
Rouven Dorn

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