Studioreport: MYSTIC PROPHECY - "Metal Division"

25.11.2019 | 22:00

Das neue und elfte Album "Metal Division" der bayrischen Melodic Metaller MYSTIC PROPHECY wird am 10. Januar 2020 das Licht der Welt erblicken. Zusammen mit einer Reihe weiterer Musikjournalisten wurden auch wir von POWERMETAL.de eingeladen, schon einmal vorab in das neue Werk reinzuhören. Ort des Geschehens ist die "Music Factory" in Kempten im wunderschönen Allgäu.

Begrüßt werden wir von Studiobesitzer und Toningenieur Christian Schmid und Sänger R.D. "Lia" Liapakis. Wie Lia gleich zu Beginn erzählt, ist man diesem Studio seit der Bandgründung vor 20 Jahren treu geblieben. Über die Jahre hat sich ein sehr gutes Team entwickelt, was auch Christian Schmid bestätigt. In fruchtbarer Zusammenarbeit entstanden so nicht nur sämtliche MYSTIC PROPHECY-Alben, sondern es wurden gemeinsam auch etliche weitere Scheiben von unter anderem SUICIDAL ANGELS oder FIRE FORCE produziert.

Für "Metal Division" wurde dann auch zusammen entschieden in Sachen Härtegrad wieder etwas mehr "back to the roots" zu gehen. Dabei habe man soundmäßig die perfekte Mischung geschaffen, die sowohl Altfans als auch neue Anhänger zufriedenstellen dürfte. Hierbei macht Lia unmissverständlich klar, dass es nie passieren wird, dass bei MYSTIC PROPHECY irgendwann einmal Keyboards zu hören sein werden. Und zudem legte man bei der Produktion darauf Wert, dass möglichst alles natürlich klingen soll. So wurde unter anderem das Schlagzeug komplett analog aufgenommen.

Den ersten Song, den wir dann zu hören bekommen, ist das Titelstück. Und was zu Beginn gleich auffällt, ist der wirklich fette und druckvolle Sound, der da aus den Studioboxen kommt. 'Metal Division' ist ein hymnischer Stampfer, bei dem vor allem die voluminösen Chöre hervorzuheben sind. Diese entstanden, nachdem über Facebook Fans ins Studio eingeladen wurden. Letztendlich folgten 50 Fans dieser Einladung. "Der Name "War Brigade" steht für die Band MYSTIC PROPHECY, während unsere Fans die "Metal Division" sind", begründet der Sänger diesen letztendlich logischen Schritt die Anhänger hier mit ins Boot zu holen. Meine Frage an Christian Schmid, inwieweit er bei der anschließenden Bearbeitung der Choraufnahmen nachbessern musste, beantwortet dieser mit einem fetten Grinsen und sagt, dass eigentlich alle ihre Sache super gemacht haben.

Die weiteren zehn Stücke, die wir in noch nicht finaler Reihenfolge zu hören bekommen,  sind dann 'Curse Of The Slayer', ein hymnisches Doublebass-Monster, bei dem es textlich gegen die Kirche geht, und das dem Eroberer Alexander dem Großen gewidmete 'Hail To The King' sowie das entfernt an JUDAS PRIEST erinnernde 'Eye To Eye'. Emotional wird es bei 'Here Comes The Winter', das sich dem Thema Depressionen annimmt. Und 'Die With The Hammer' ist der Nachfolger von 'Killhammer' und auch gleichzeitig die härteste Nummer, die uns präsentiert wird. 'Reincarnation' hat genau das Thema zum Inhalt was der Titel vorgibt. Lia betont hierbei, dass er keinesfalls wiedergeboren werden will, auch im Hinblick auf das, was gerade in unserer Welt abgeht. 'Mirror Of The Broken Heart' beschäftigt sich mit seiner an Demenz erkrankten Mutter und ist damit gerade für den Sänger eine sehr emotionale Angelegenheit. Beim Groover 'Dracula' zeigt man sich dann inhaltlich von der eher humorvollen Seite. Vor der nächsten Hörprobe mit dem Titel 'Victory Is Mine', das auch von ein paar Growls durchsetzt ist, erzählt Lia, dass er MYSTIC PROPHECY immer noch dem Metal-Underground zugehörig sieht und sich beim neuen kleinen Label Rock Of Angels Records bestens aufgehoben fühlt. Beschlossen wird die Listening Session von der Abgehnummer 'Together We Fall'.

Nach diesen ersten Höreindrücken lässt sich als Gesamtfazit sagen, dass MYSTIC PROPHECY hier das bisher vielleicht abwechslungsreichste Album gelungen sein dürfte. Freuen wir uns drauf, wenn im kommenden Januar die "Metal Division" auf uns zugerollt kommt.

Fotocredits: Hartl

Redakteur:
Tommy Schmelz

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