Stoned From The Underground 2014: Querschnitt durch die Rockgenres

28.05.2014 | 11:23

Was zunächst mit einem Szene-Abend in einem ehemaligen DDR-Jugendclubhaus begann, ist zu einem der etablierten Festivals der Stoner Rocker, Psychedeliker, Southern Rocker und Doom-Poeten geworden. So auch in diesem Jahr 2014.

Wir von POWERMETAL.de sind schon lange Partner der sympathischen Festivalmacher und wollen hier kurz die nicht weniger als 20 teilnehmenden Bands vorstellen.


Das, was vom 10. bis zum 12.07.2014 auf der Bühne direkt an einem idyllischen See im Erfurter Norden beim Stoned From The Underground auf der Bühne stehen wird, ist nichts weiter als ein hervorragendes Line-up.

Freiluftneulinge und auch Festivalgestählte müssen schon eine ganze Weile suchen und warten, bis sie eine solche Qualität und Stilbreite in dieser konzentrierten Form zusammenbekommen. Für das Stoned From The Underground ist die familiäre und friedliche, unaufgeregte und heitere Atmosphäre sprichwörtlich. Die Mixtur der Hipster und Hippies, Metalkutten und gymnasialer Mädchengruppen ist dafür sehr förderlich. Die Vielfalt des sommerlichen Begängnisses, das stets in der ersten oder zweiten Juliwoche stattfindet, ist in den letzten Jahren immer wieder bewiesen worden.

So auch 2014. Wir stellen hier kurz die Bands vor, nicht ohne gleich noch auf die Möglichkeiten hinzuweisen, sich Festivaltickets zu sichern. Da die Besucherzahl limitiert ist, folgt hiermit unsere Empfehlung, schnell zu reagieren.

Festival-Tickets über Ticketmaster

Festivaltickets über die Festival-Webseite

Für den entspannten Blues-Nachmittag mit schwitzigem Southern-Rock-Anteil werden die Schweden CHRISTIAN & THE 2120'S sorgen. Programmatisch: 'Southern Woman'.

Aus einer ganz anderen Ecke des Rocks wallt die grüne Nebelwand der polnischen Sludgeinstrumentalisten BELZEBONG heran. Wer das derbe Quartett auf der Bühne erlebt, klagt demnächst über Nackenschmerzen.

Eine ähnliche harte Hütte baut das deutsche Brüderpaar Izz und Sleaze auf die Bühne. BLACK MOOD trainiert zudem für den demnächst anstehenden Phil-Anselmo-Vocal-Contest. Waaas? Das hier 'Grows In Ýou'.

Die Rolle des Punk Rocks übernehmen in diesem Jahr die vier Damen von CHEAP THRILLS. Die Niederländerinnen werden außerdem als Gesprächspartnerinnen für das Abschneiden des Oranje-Teams kurz vor dem WM-Finale zur Verfügung stehen müssen.

Wer in Europa von Psychedelic Rock spricht, denkt automatisch an die Münchner COLOUR HAZE. Das Trio um den Gitarristen und Elektrohasch-Chef Stefan Koglek ist für die ausufernden Jams bekannt, die zwischen Soundscapes und Stonerkrach so ziemlich alles für den inneren Abflug zu bieten haben. 'She Said' - ich sag's ja!

Was die Kontinentalen - diese Deutschen - können, das stellen die Britenwusel von THE COSMIC DEAD auch auf die Beine... Flügel. Kultig das Video zu 'The Spaceman', wobei zu vermuten ist, dass diese trashige Kostümierung sich nicht auf einer Bühne dieser Welt durchhalten lässt.

Regionalen Bezug zu Thüringen besitzt das Noise-Rock-Duo DŸSE, denn die beiden Freunde, die bereits auf dem SFTU zu Gast waren, stammen zu 50% aus Jena. Die Auftritte sind Animationsveranstaltungen, die regelmäßige und unkontrollierte Wellenbewegungen im Publikum verursachen. Ganz und gar nicht 'Schildkrötenthomas' eigentlich.

GONGA aus Bristol ist schon lange aktiv und auch nach der Schrumpfung zum Instrumentaltrio ein sehnlichst in Deutschland erwarteter Szene-Tipp. Phantastisch schaurig: eine Kooperation mit Beth Gibbons von PORTISHEAD. Zusammen covern sie 'Black Sabbath' der gleichnamigen Altmeister.

Mit den Schweden von GRAVEYARD stellt sich 2014 eine absolute Größe des Bereichs Retro Rock am Alperstedter See ein. Nach einigen Versuchen steht fest, dass die Vier den 'Hisingen Blues' 2014 endlich durch die hitzige Nacht wallen lassen werden.

Der nächste Knaller findet sich mit KYLESA aus dem US-Südstaat Georgia ein. Die Band, die mit zwei veritablen Schlagzeugern unterwegs ist, bringt mit der Sängergitarristin Laura Pleasants eine der derzeit besten Klampferinnen des Rock- und Metal-Bereichs mit. 'To Forget' - nicht vergessen!

Endlich wieder da ist die Brandenburg-Berliner Combo MANDALA, die sich im Umfeld des Clubs Alhambra in Luckenwalde gegründet hat und eine ganze Zeit auf Sand lag. Nun beehrt sie das SFTU mit einer ganzen Menge feister Rockercracker - die nicht zuletzt von einer der eindrucksvollsten Rockstimmen des deutschen Sprachraums getragen werden.

Die Feinsinnigsten des diesjährigen Line-ups sind Franzosen und heißen MARS RED SKY. Deren Alben haben bei uns bei POWERMETAL.de jeweils Euphoriestürme ausgelöst, außerdem - wie mehrfach zu lesen und zu hören war - überzeugt das Trio auch leibhaftig mit seinem dicht und variabel gesponnenen Filigranrock. Eine 'Strong Reflection' ist hiermit garantiert.

Nachdem ihre Landsmänner von BLACK BOMBAIN im letzten Jahr einen sehr sportlich-anspruchsvollen Gig geliefert haben, ist von den Portugiesen MISS LAVA eine gehörige Portion Entertainment für einen richtigen sommerlichen 'Ride' zu erwarten. Irgendwie muss ich gerade auch an RED FANG denken...

Nicht weniger als eine Durchstarter-Erfolgsgeschichte stellen die letzten zwei Jahre für die Plauen-Dresdner Band MOTHER ENGINE dar. Das Instrumentaltrio gab im letzten Jahr einen "spontanen" Gig inmitten der langsam erwachenden SFTU-Zelt-Gesellschaft. Das kam so gut an, dass die Festivalmacher die Sympathen nun auf die Hauptbühne gehievt haben. Herzlichen Glückwunsch! 'Bretthart' das Ganze!

Zu PENTAGRAM müssen wir hier nicht viele Worte verlieren, außer den festen Wunsch, dass Bobby Liebling bis dahin schön gesund und munter bleibt. Denn Du bist unser König, wenn Du für uns Deine Königin besingst!

Mit ganz anderen Sorgen haben die Dresdner Stoner Rocker von SLOW GREEN THING zu kämpfen. Hier geht es ums Wetter - 'I Hate The Sun' (ich übrigens auch). Solange Sachsen dem Genre weiter so vielversprechende Bands zuliefert, brauchen wir uns um die nächsten Jahre keinerlei Sorgen zu machen.

Arne Heesch und Yvonne Ducksworth sind dem aufmerksamen Untergrund schon sehr lange als musikalische Größen ein Begriff. Yvonne Ducksworth war seit Mitte der Achtziger Jahre Stimme und Frontfrau von JINGO DE LUNCH, Arne Heesch genießt als der Macher von ULME vielerorts größten Respekt. Nun haben die beiden gemeinsam mit einem befreundeten Berliner Drummer die Band TREEDEON gegründet. Da wird es viele leuchtende Augen in Erfurt geben!

Wiederholt und gern eingeladen worden zum SFTU 2014 sind die folgenden beiden Kracher: die Piemonteser UFOMAMMUT hinterlassen, wo sie erscheinen, völlig frei gemeißelte Gehörgänge. Was das italienische Trio durch seinen unfassbar wuchtigen Psychedelicsound vermag, schafft das Quintett VALIENT THORR durch die quirlige Bühnenpräsenz und sein Rockset, das sich hinter Größen wie AC/DC oder MOTÖRHEAD nicht verstecken muss. Es treffen Leggins auf Vollstbärte, rote Stiefelletten auf Bierwampen. Yeah-ismus.

Und abschließend natürlich noch der Hinweis auf einen der anwesenden Newcomer. THE VINTAGE CARAVAN stammt aus Island, das schon lange keinen Exotenbonus mehr innehat, wenn es um zeitgenössische Musik aller Art geht. Weil dort nicht mal eine Million Menschen lebt, davon aber gefühlt die Hälfte beste Musik macht, bleibt uns hier als Beweis nur noch dies: 'Expand Your Mind'.

Das alles verspricht, ein rauschendes, berauschendes und vor allem abwechslungsreiches Festival zu werden! Alles weitere findet sich hier: Seit Mitte Mai 2014 läuft der Kartenverkauf.  Also gilt: schnell sein!

Redakteur:
Mathias Freiesleben

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