SPHERE OF SOULS: Interview mit gesamte Band

26.10.2006 | 23:16

Die Welt der progressiven Musik ist einzigartig und faszinierend. Trotz der Tatsache, dass jene Klänge, die unzählige Bands als "progressiv" bezeichnen, oder um genauer zu sein, deren Klänge von ebenso vielen Schreiberlingen so bezeichnet werden, mitunter nicht ganz einfach zu konsumieren sind, schafft es der geneigte Hörer mit der nötigen Hingabe in derlei musikalische Kleinode einzutauchen und diese dann so richtig zu genießen. Vor allem aus dem Hause Lion Music tauchen immer wieder Veröffentlichungen auf, die erst nach einigen Durchläufen so richtig zünden wollen. Kein Wunder, schließlich weiß dieses Label immer wieder mit Alben aufzuwarten, die gespickt sind mit verspieltem, sehr komplex arrangiertem Prog Metal. Genau solcher ist es auch, den uns eine bis dato unbekannte Truppe namens SPHERE OF SOULS auf ihrem Debüt "From The Ashes..." offeriert. Ein kurzer Blick auf das Line-Up zeigt uns aber, dass wir es hier mit einer Liaison bekannter Musiker zu tun haben, die allesamt ihre Lehrjahre in dieser Szene schon längst hinter sich haben.
Auf "From The Ashes...", dem Debütalbum der Band, sind Sänger André Vuurboom, Bassist Kees Harrison, Tastenhexer Joost van den Broek, Drummer Ruud van Diepen und die Gitarristen Rob Cerrone und Anand Mahangoe zu hören.
Was zunächst als Solo-Projekt von Sänger André begann, entwickelte sich im Laufe einer recht kurzen Zeit zu einer sehr gut harmonierenden Band, die es offensichtlich auch in Sachen Interview mit dem Begriff "Kollektiv" sehr ernst meint und es sich nicht nehmen ließ, meine Fragen innerhalb der Band weiterzuleiten und auf diese Art zu beantworten.

Bevor es so richtig mit dem Thema SPHERE OF SOULS zur Sache ging, konnte ich aber nicht umhin, den Herrschaften auch die wichtigsten Fakten aus ihrer persönlichen musikalischen Historie zu entlocken.

Walter:
Bei SPHERE OF SOULS sind Musiker aktiv, deren ehemalige Betätigungsfelder in der Progressive-Metal-Szene ebenfalls für Furore sorgen konnten.
Den Anfang machte dabei ein Quintett namens IMPERIUM, deren einziges Album "Too Short A Season" anno 1993 leider nicht wirklich das gebührende Lob einheimsen konnte. Weshalb war denn bei IMPERIUM schon sehr bald wieder Schicht im Schacht?

André:
Wir haben uns aufgelöst, weil nichts mehr gegangen ist. Wir waren schlicht ausgebrannt. Obwohl wir unser Bestes gegeben hatten, war für IMPERIUM nichts zu gewinnen. Es gab für uns keinen Grund mehr weiterzumachen und außerdem waren wir damals in mehrere Projekte gleichzeitig verstrickt, so dass uns die Konzentration auf diese eine Band schwer gefallen ist.

Rob:
Ich habe IMPERIUM schon zwei Monate nach der Veröffentlichung des Albums verlassen. Allerdings waren es keinerlei musikalische Zerwürfnisse, die mich dazu veranlassten, sondern private Gründe. Ich steckte mitten in meiner Ausbildung und konnte meine Energie nicht gleichzeitig in Ausbildung und Band investieren. Nach einigen Versuchen haben die anderen Bandmitglieder es dann bleiben lassen und meine Position erst gar nicht nachbesetzt, sondern beschlossen fortan nur mehr mit einer Gitarre weiterzumachen. Daraus ist dann in Folge SOULS OF INBETWEEN geworden und IMPERIUM waren Geschichte.

Walter:
SOULS OF INBETWEEN sagen mir persönlich gar nichts. Ich dachte bislang, André wäre erst später bei SUN CAGED wieder in Erscheinung getreten.

André:
Nach Rob's Abgang bei IMPERIUM war SOULS OF INBETWEEN der nächste Schritt. Allerdings existierte diese Formation noch nicht einmal eineinhalb Jahre lang. Danach hatte ich erst einmal genug von Musik und legte eine Pause ein, bis ich mit JERA einen neuen Versuch startete. Dabei hatten wir eines Tages die Chance einen Gig im Vorprogramm von SUN CAGED zu spielen. Da bei denen gerade ein Sänger gesucht wurde, fragten sich mich und ich willigte spontan ein. Da SUN CAGED in jener Zeit - es muss gegen Anfang 2002 gewesen sein - eine viel versprechende Band waren, stieg ich bei ihnen ein und erwartete mir sehr viel davon.

Walter:
Allzu lange währte aber auch diese Liaison nicht, da André, wie auch Joost van den Broek, SUN CAGED recht bald wieder verlassen haben.

André:
Joost und ich sind in dieser Zeit zu guten Freunden geworden. Deshalb war für mich klar, dass ich nach Joost's Ausstieg in dieser Band nicht wirklich lange verbleiben werde. Mit Marcel Coenen kam nie wirklich klar, mit dem Rest der Band bin ich aber noch heute in Kontakt, da diese Jungs schwer in Ordnung sind.

Walter:
Da bei SPHERE OF SOULS mit Ruud und Kees auch zwei ehemalige Mitglieder einer mir ebenso unbekannten Formation namens AUTUMN EQUINOX am Start sind, sollten wir auch darüber etwas in Erfahrung bringen.

Ruud:
AUTUMN EQUINOX nannte sich eine Progressive-Metal-Band aus Hoorn, die ich im Jahre 1999 zusammen mit Michael Leeninga (g., STILLBORN) und Bassist Boudewijn van Nooijen gegründet habe. Wir spielten sehr häufig hier in der Umgebung, also im Norden Hollands. Zunächst starteten wir als Trio um unsere Instrumental-Kompositionen zum Besten zu geben, später kam mit Sebastiaan Koenen auch noch ein Keyboarder dazu. Danach suchten wir einen geeigneten Sänger, doch das war nicht so einfach. Erst im letzten Line-Up war mit Michael Hos, der jetzt bei ULYSSES singt, ein wirklich begnadeter Vokalist bei uns. Kees kam dann als Ersatz für Boudewijn im Jahre 2002 zur Band. Von AUTUMN EQUINOX existieren lediglich einige Demos und ein Live-Bootleg, den es aber nur sehr selten gibt

Kees:
Viel mehr gibt es zu dieser Band nicht zu erzählen. Obwohl ich erst gegen Ende der Existenz zu dieser Formation gestoßen bin, war es eine tolle Erfahrung für mich. Zuvor war ich nämlich in eher traditionellen Metal-Bands aktiv und hatte keine Ahnung von progressiven Sounds. AUTUMN EQUINOX war so etwas wie mein Einführungsunterricht in dieses Genre. Wir waren damals wesentlich mehr darauf erpicht, technisch anspruchsvolles Material zu komponieren als wir es bei SPHERE OF SOULS sind, wahrscheinlich auch ein Teil der Lernphase einer Band. Aber erst jetzt sind Ruud und ich so weit, dass wir uns als Rhythmusabteilung kreativ entfalten können ohne dabei zwingend anspruchsvoll klingen zu müssen.

Walter:
Womit wir nun beim eigentlichen Thema dieser Unterhaltung angelangt wären. Wurden SPHERE OF SOULS als Band gestartet oder war es eher ein Projekt?

André:
Zuerst hatte die Angelegenheit Projekt-Charakter. Einige Songs unseres Debütalbums stammen aus jener Zeit, als ich mich mit dem Songwriting für ein weiteres SUN CAGED-Werk beschäftigt hatte. Da daraus bekanntlich nichts mehr geworden ist und es mir ein Anliegen war, diese Songs zu veröffentlichen, ist SPHERE OF SOULS daraus entstanden. In der Zwischenzeit hat sich dieses Projekt jedoch zu einer Band entwickelt, was mich sehr freut.

Walter:
Dann lass uns mal etwas von den Anfängen wissen.

André:
Wie gesagt, den Startschuss gaben im Prinzip Joost und ich, als wir uns von SUN CAGED verabschiedeten. Joost konnte danach bei AFTER FOREVER ein neues Betätigungsfeld finden, aber ich stand ohne Band da. Aber ich war nicht untätig und hatte im Prinzip die ersten Ideen für das Konzept von "From The Ashes..." bereits entworfen und machte mich daran dieses auch fertig zu stellen. Da meine Vorschläge bei SUN CAGED auf taube Ohren gestoßen sind, versuchte ich eben ein Solo-Projekt auf die Beine zu stellen.

Kees:
Zu diesem Zeitpunkt kannte ich André zwar erst ein gutes Jahr, aber dennoch war ich einer der ersten Musiker, die er für ein eventuelles Solo-Projekt kontaktierte.
Da ich ohnehin gerade ohne feste Band war und etwas Neues starten wollte, kam mir diese Möglichkeit gerade recht. Zudem bekannte auch Joost sein Interesse daran und schließlich konnten wir auch noch den ehemaligen IMPERIUM-Drummer Patrick Gerritzen, der ja auch schon bei SOULS OF INBETWEEN mit André zwischen 1990 und 1996 zusammenspielte, rekrutieren.
André hatte bereits einige Songs in der Tüte, die wir dann, trotz der Tatsache, dass wir innerhalb der ersten neun Monate der Existenz kaum vernünftige Proben auf die Reihe bekamen, fertig stellten und arrangierten. Die Bass-Tracks habe ich dann später bei André zu Hause während eines Besuches eingespielt.

Rob:
Auch ich war bei IMPERIUM aktiv, weshalb wir uns alle ganz gut kannten und von daher wussten, worauf wir uns einlasen würden. Ich war geradezu enthusiastisch als mir Andre von seinem, damals noch als Solo-Unternehmen "getarnten", Projekt erzählte. Ich war dermaßen von den ersten Songideen angetan, dass ich sofort zusagte.

Kees:
Somit war das erste Line-Up praktisch fertig, aber Joost hat uns aus zeittechnischen Gründen kurz danach auch schon wieder verlassen. Im Februar 2005 mussten wir dann auch noch feststellen, dass Patrick es nicht schaffen würde, seine Tätigkeiten so zu koordinieren, dass auch genügend Zeit für die Musik übrig bleiben würde, weshalb wir uns im Vorfeld der Aufnahmen für das Album im Mai wieder trennen mussten.

Ruud:
Wie schon kurz erwähnt, war ich mit Kees zusammen bei AUTUMN EQUINOX und habe zudem auch mit ihm zusammen gewohnt. Als mir Kees von diesem Projekt erzählte und mir einige Songs im Vorfeld der Produktion vorspielte, war ich regelrecht beeindruckt. Da ich ohnehin nach einer neuen Band suchte, bei der ich mich so richtig entfalten konnte, drängte ich mich förmlich auf um Vorspielen zu dürfen. Nach den ersten Auditions war es zum Glück auch schon entschieden, dass ich fortan zur Band zählen würde. Der Rest ist Geschichte, denn gut sechs Wochen später waren die Drum-Takes im Kasten.

Kees:
Ich hoffe, dass wir jetzt niemanden verwirrt haben. Das Line-Up zum Zeitpunkt der Aufnahmen bestand also aus André, Rob, Joost, Ruud und mir.

Anand:
Tja, da mir André, den ich auch schon länger kenne, irgendwann einmal mitgeteilt hatte, wie schwierig es sein würde, einen weiteren guten Gitarristen für diverse Soli zu finden, kam ich mit ins Spiel. Zunächst gab ich ihm aber nur die Zusage, mich zu melden, wenn sich jemanden gefunden hätte. Nun, André hatte Recht, es sollte tatsächlich nicht einfach sein, aber schlussendlich habe ich mich selbst an diese Sounds herangewagt. Zunächst dachte ich, es wäre nichts für mich, da ich eher nur der 4/4-Takt-Spieler wäre, aber plötzlich hatte ich mir auch das Spielen von 7/8-Takten beigebracht, ohne es zu bemerken.

Kees:
Zusammengefasst kann man also feststellen, dass wir allesamt irgendwann irgendwie schon einmal zusammengespielt hatten, oder uns zumindest zum großen Teil schon kannten. Unter einer solchen Vorraussetzung ist es natürlich wesentlich einfacher, eine neue Band zu formieren.

Walter:
So ganz einfach scheint es aber doch nicht nimmer gelaufen zu sein, wie im doch recht unübersichtlichen Zusammenstellen des Line-Ups nachzuvollziehen ist.

Kees:
So schwierig war die Sache an sich nicht. Joost hatte zu wenig Zeit um fix bei uns zu spielen und im Prinzip hatten wir erst einen Wechsel zu verzeichnen. Denn Patrick war zwar zehn Monate in der Band, aber damals war die Angelegenheit noch eher ein Projekt und wir hatten es gerade einmal auf eine Handvoll Proben gebracht Erst als Ruud zu uns gestoßen ist, ging es auch mit dem kontinuierlichen Proben los. Da André das Material der Scheibe mit Ausnahme des von ihn mit Joos zusammen komponierten 'Epilogue' im Alleingang geschrieben hatte, ist der Wechsel am Schlagzeug auch ohne Folgen auf das Songwriting geblieben.

Walter:
Im Vergleich zu euren früheren Betätigungsfeldern kommt bei SPHRER OF SOULS der "Prog-Faktor" wesentlich deutlicher zum Tragen. War es denn eure Intention bei SPHERE OF SOULS etwas völlig Eigenständiges entstehen zu lassen und Sounds zu kreieren, zum Teil erst nach einiger Zeit greifbar erscheinen.

André:
Nicht unbedingt. Ich war mir aber von Anfang bewusst, dass diese Songs allesamt als "Prog" bezeichnet werden würden. Der Gitarrensound geht eindeutig in diese Richtung, hat aber dennoch etwas, was ein Großteil an Bands nicht besitzt. Diese extrem verzerrten Klänge, die doch des Öfteren manche anderen Töne verschlucken, wird man bei uns nur sehr selten finden. Dadurch ergeben sich einfach andere Klangdimensionen, da man so wesentlich mehr Untertöne heraushören kann.

Walter:
Wie würdet ihr denn die Entwicklung der Band bis jetzt betrachten? Ich meine, es klingt ja ziemlich beeindruckend, wenn aus einem Solo-Projekt in recht kurzer Zeit eine Band wird und zudem innerhalb dieser Zeit auch ein Album auf den Markt kommt. Untätig könnt ihr also nicht sein.

Rob:
Obwohl die Sache an und für sich Andre's Gehirn entsprungen ist und zunächst als Solo-Projekt angelegt war, hat die Sache wohl durch nicht zuletzt durch die Tatsache, dass hier fast ausschließlich Bekannte zusammen spielen, eine ungeheure Eigendynamik entwickelt. Da das Bandgefüge wirklich perfekt passt, kann man mit der Entwicklung mehr als nur zufrieden sein. Obwohl es zu Beginn eher nach einer nicht wirklich professionell betriebenen Band ausgesehen hat, sind wir seit einigen Monaten mit Vollgas unterwegs.

Ruud:
Da es sich aber nichtsdestotrotz um eine erst recht kurzzeitig bestehende Beziehung handelt, ist der Entwicklungsprozess aber noch lange nicht vorbei.
Interessant ist vielleicht noch zu erwähnen, dass sich auch so manche Zusammenarbeit innerhalb der Band erst so richtig entwickeln musste. Ich kannte Anand bis zum Zeitpunkt der Aufnahmen noch nicht einmal und auch die Proben haben zu Beginn teilweise nur in kleinen Gruppen stattgefunden. Aber in der Zwischenzeit sind wir sehr wohl zu einer Einheit zusammengewachsen. Es ist immer sehr angenehm mit den Jungs zu spielen, denn die Kooperation scheint für alle Beteiligten sehr fruchtend zu sein. Dahingehend darf man sich auch von den kommenden Alben noch einiges erwarten.

Kees:
Ja, genau. Diese Band wächst mit ihrer Aufgabe. Aber trotz allem wollen wir nicht stillstehen, sondern diesen Entwicklungsprozess auch in Zukunft beibehalten.

Walter:
André, wie würdest du denn deine persönliche musikalische Entwicklung von IMPERIUM über SUN CAGED hin zu diesem Album betrachten?

André:
Das Wichtigste ist sicher ein stabiles Line-Up, das gilt für alle Bands! Außerdem bin ich musikalisch wesentlich aufgeschlossener als damals. Ich bin noch immer ein Metaller, aber meine Einflüsse und persönlichen Favoriten haben sich ein wenig verändert. Wenn ich meine musikalische Leistung betrachte, kann ich wohl auch mit Stolz behaupten, ein besserer Sänger geworden zu sein.

Walter:
Auf Grund der Tatsache, dass ein Großteil der Songs schon fertig war, bevor SPHERE OF SOULS in der jetzigen Form existierten, ist wohl das Songwriting für die Scheibe auch eher unspektakulär ausgefallen?

Kees:
Wohl wahr. Da André die gesamte Sache mit Ausnahme von 'Epilogue' in Eigenregie komponiert hat, wird es wohl so sein, dass unser zweites Album sehr unterschiedlich ausfallen wird. Im Moment sieht es so aus, dass wir uns zumindest in Kleingruppen zu zwei oder drei Leuten treffen und Songs zu schreiben versuchen. Danach geht quasi ein Mailing raus, um alle davon zu informieren und diese Passagen werden dann für etwaige Proben einstudiert. Danach geht es ans Feintuning und abermals in den Proberaum, wo wir dann an der endgültigen Fassung einer Nummer arbeiten. Es wird also wohl auch in Zukunft nicht besonders aufregend sein, wenn wir neue Songs schreiben, das Ergebnis jedoch hoffentlich schon!

Walter:
Gab es denn SPHERE OF SOULS auch schon live zu bewundern?

André:
Oh ja, wobei unsere Show im Vorprogramm von STREAM OF PASSION wohl das bisherige Highlight unserer Karriere war. Aber auch schon unser erster größerer Auftritt zusammen mit VANDEN PLAS war großartig. Besonders viele Shows haben wir noch nicht gespielt, woran sich hoffentlich bald etwas ändern wird. Ganz so einfach ist es aber nicht, da ich mit meinem Heuschnupfen in den Frühlings- und Sommermonaten ein massives Problem habe.

Rob:
Unser Auftritt zusammen mit VANDEN PLAS im P 60 in Amsterdam war einfach Wahnsinn. Ich hatte nie zuvor in einem Club dieser Größe gespielt und war dementsprechend nervös, aber im Endeffekt war es fantastisch!

Kees:
Stimmt, allerdings haben die Jungs noch etwas vergessen. Für mich war bislang unser Auftritt beim Progpower-Festival der größte Erfolg für die Band. Wir durften einen kompletten Soundcheck machen, hatten auf der Bühne Platz ohne Ende und zudem war das Equipment auf der Bühne fantastisch. Dieses Festival war generell sensationell, da sowohl der Ort an sich, als auch das Publikum mächtig beeindruckend waren.

Walter:
Wie kam es eigentlich zur Zusammenarbeit mit Lion Music?

André:
In erster Linie wohl deshalb, weil sie auch SUN CAGED unter Vertrag haben. Lasse ist ein sehr netter Zeitgenosse. Ich habe mich 2004 beim Sweden Rock-Festival, bei dem Joost und ich unseren letzten Gig mit SUN CAGED gespielt haben, länger mit ihm unterhalten. Als er mitbekommen hatte, dass ich diese Band verlassen werde, hat er mir für zukünftige Aktivitäten einen Deal angeboten. Wir haben uns zwar im Vorfeld der Veröffentlichung sehr wohl nach Alternativen umgesehen, aber Lasse's Glauben an SPHERE OF SOULS hat uns schlussendlich in die Hände von Lion Music getrieben.

Walter:
Worum geht es denn in den Songs von "From The Ashes...", existiert etwas wie ein Konzept?

André:
Im Grunde genommen ist es eine fiktive Geschichte. Zunächst begann es auch als konventionelle Konzept-Geschichte, aber schlussendlich sind es immer mehr persönliche Aspekte geworden, die in meine Texte und in unsere Musik eingeflossen sind. Nach einer Weile erkannte ich, dass gerade diese Kombination zwischen Realität und Fantasie das Interessante ist. Die Geschichte handelt davon, wie sich das Schicksal eines einzelnen Menschen innerhalb seiner Gesellschaft immer wieder wiederholt.

Walter:
Woher kommen die Inspirationen für diese Texte?

André:
Aus meinem Leben. Im Grunde genommen verarbeitete ich für "From The Ashes..." persönliche Erlebnisse und Erfahrungen zusammen mit Ideen für eine erfundene Geschichte zu einer gemeinsamen Story.

Walter:
Und wer hat das Artwork entworfen?

André:
Auch das war ich! Das Cover sollte bereits einen Hinweis auf die Geschichte geben und ich denke, das ist mir zumindest mit den Abbildungen im Booklet teilweise gelungen.

Walter:
Gibt es denn schon Pläne, wie und in welcher Form man das Album auch auf den Bühnen dieser Erde präsentieren wird?

Kees:
Wie bereits zuvor erwähnt, haben wir erst ein paar Gigs absolviert, aber das kann es ja noch lange nicht gewesen sein. Wir sollten uns um einen Support-Slot für eine größere Band bemühen, denn dann wären Zuschauerzahlen gesichert und vor allem könnten wir uns so am ehesten ein neues Klientel erspielen.

Walter:
Wo denkt ihr denn, sollten SPHERE OF SOULS die meisten Fans begeistern können?

Kees:
In Holland und Deutschland. Aber wir haben auch sehr gutes Feedback aus England, den USA und Japan erhalten. Gerde diesbezüglich kann man mit dem Internet jede Menge unternehmen und SPHERE OF SOULS auch in den entlegensten Gebieten der Erde bekannt machen.

Walter:
Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, könnte mir aber gut vorstellen, dass SPHERE OF SOULS nicht das einziges Betätigungsfeld von euch darstellt.
Was dürfen wir denn in den nächsten Monaten an weiteren Veröffentlichungen erwarten?

André:
Ich habe für die kommende Scheibe von DELAIN, der neuen Truppe vom ehemaligen SUN CAGED-Bassisten Rob van der Loo die Backing Vocals eingesungen. Ich denke, solange es kein besonderer Aufwand ist und unsere Band dadurch nicht zu kurz kommt, wird sich an solchen Nebenaktivitäten in Zukunft auch nichts ändern.

Rob:
Da ich ohnehin schon jetzt kaum Zeit für irgendetwas anderes habe, beschränke ich mich auf SPHERE OF SOULS.

Kees:
Das sehe ich auch so, allerdings würde ich sicher nicht nein sagen, wenn ein wirklich lukratives Angebot ins Haus schneit.

Anand:
Dem kann ich mich nur anschließen.

Ruud:
Durch die Tatsache, dass ich in Amsterdam an der ASOPM (Amsterdam School Of Pop Music) studiere, bin ich schon allein dort in unzählige Projekte involviert. Zudem bin ich als Drummer und Sänger bei ALURA am Start, einer Band, in der eine junge Dame namens Laura Schoegje singt. Mit unserer sehr obskuren Mischung aus Pop, Jazz und Metal könnten wir durchaus interessant für ein Publikum sein, dessen musikalischer Horizont ebenso breit gefächert ist.

Walter:
Wahrlich interessant. Das heißt wohl, man darf in Zukunft einiges von SPHERE OF SOULS erwarten, denn so sehr in Nebenbaustellen seid ihr ja gar nicht verstrickt, wie ich es vermutet hatte.

Kees:
Genau. In erster Linie müssen wir uns darum kümmern, dass wir es zu mehr Gigs bringen! Zudem werden wir intensiv an neuem Material arbeiten um ehest möglich mit einem weiteren Album am Start zu sein. Darauf haben wir uns intern geeinigt. Seid euch sicher, dass ein zweites SPHERE OF SOULS-Album nicht sehr lange auf sich warten lassen wird.

Walter:
Na, dann will ich euch auch gar nicht mehr länger aufhalten.

Redakteur:
Walter Scheurer

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