SLIPKNOT: Interview mit Chris Fehn

08.12.2014 | 11:25

SLIPKNOT ist seit der Veröffentlichung von ".5: The Gray Chapter" wieder in aller Ohren und Munde. Percussionist Chris Fehn stellte sich unseren Fragen zum Album und zur aktuellen Bandsituation.


Jakob: Euer neues Album läuft großartig, ihr seid gerade vom Knotfest Japan wiedergekommen. Wie ist die Stimmung im SLIPKNOT-Camp? Und wie war es wieder auf der Bühne zu sein?

Chris: Es fühlt sich großartig an! Wir sind definitiv eine Tour-Band, wir lieben es live zu spielen, das ist, was wir am besten können. Jeder ist in bester Stimmung, die Shows waren super und voller Energie. Wir haben sehr verschiedene Setlisten gespielt, was sehr gut lief.

Seid ihr zufrieden mit euren neuen Bandmitgliedern [Bass und Schlagzeug]? Was schätzt du am meisten an ihnen? Und waren sie in den Schreibprozess von ".5: The Gray Chapter" involviert bzw. wer schrieb es hauptsächlich?

Es sind keine Bandmitglieder in dem Sinne, sie spielen einfach die Parts. Es sind tolle Musiker und wir sind froh, dass sie dabei sind. Sie waren aber nicht involviert in das Songwriting. James [Root, Gitarre] hat viel Material beigesteuert, aber es war vor allem eine Zusammenarbeit mit uns allen. Jede Idee wurde berücksichtigt und bearbeitet, es war wirklich eine Gruppenleistung.

Das Schlagzeug und die Percussions sind sehr dominant und ein essentieller Bestandteil für den Sound von ".5: The Gray Chapter". Wie viel Zeit habt ihr die Produktion investiert?

Der Verdienst geht dafür zum großen Teil auf unseren Produzenten zurück. Den richtigen Sound für die Percussions zu finden, der sich gut in das Klangbild einfügt, ist ziemlich schwierig. Wir haben sehr viel Zeit dafür investiert. Shawn [Crahan, Percussion] und ich haben viele Parts spontan vor Ort gespielt. Wir können diesbezüglich gut zusammen arbeiten und ausmachen, wo Percussions sein sollten und wo nicht.

Wann habt ihr entschieden das Album Paul Gray [dem 2010 verstorbenen Bassisten] zu widmen?

Ich glaube, das war ziemlich schnell entschieden, nach dem er gestorben ist. Wir vermissen unseren Bruder und es gibt keinen Zweifel, dass alles, was wir machen, in seinem Geiste ist.

War es schwierig mit dem Hintergrund des Verlustes mit dem Schreiben des Albums zu beginnen? Wer hatte die Initialzündung?

Wir wussten alle, dass es an der Zeit ist. Es war also auch eine Gruppenleistung.

Textlich handelt das Album oft von Hass auf andere und von anderen und Selbsthass. Gibt es eine konstruktive Seite des Hassens?

Ich würde nicht das Wort „Hass“ für das Album verwenden. Es bietet die Möglichkeit Aggressionen in einer positiven Art rauszulassen. Es ist besser sie so loszuwerden, als sie in dir zu behalten. Heavy Metal hat auch mir so in meinem Leben oft geholfen viele Sachen zu überwinden. Er erlaubt mir überschüssige Energie loszuwerden, die sonst vielleicht in etwas Schlechtes gemündet wäre.

Bist du eigentlich in anderen musikalischen Projekten tätig?

Im Moment ist SLIPKNOT meine einzige Band. Ich war mal für eine kurze Zeit in der Band WILL HAVEN tätig, aber wenn SLIPKNOT-Zeit ist, ist SLIPKNOT-Zeit.

Nach dem ihr die Masken nun so viele Jahre tragt, was bedeutet deine dir persönlich noch?


Sie sind mittlerweile ein Teil meines Lebens. Ich nehme sie gar nicht mehr wirklich war. Wenn du unsere Masken abnehmen würdest, würdest du die gleiche Intensität in unseren Gesichtern sehen. Wir verstecken uns nicht hinter unseren Masken. Es ist ein sehr kreativer Teil, der uns einzigartig macht.


Was bringt die Zukunft für SLIPKNOT? Es wurde ja schon eine große Tour angekündigt, was kannst du noch verraten?

Im Moment sind wir nur auf Tour und das wollen wir so viel wie möglich machen. Wir freuen uns schon sehr auf Deutschland, wir lieben unsere Fans dort! Die Setlist wird vielleicht sogar noch etwas länger als beim Knotfest, mal sehen.

Länger ist immer besser! Vielen Dank und alles Gute!

Anmerkung: Fragen zur Situation bezüglich Joey Jordison [langjähriger, nun gekündigter Schlagzeuger] wurden mir kategorisch nicht beantwortet.

Redakteur:
Jakob Ehmke

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