PRO-PAIN: Interview mit Gary Meskil

14.12.2013 | 12:30

PRO-PAIN! Neue Abrissbirne! "The Final Revolution"! Interview mit Gary! In your face!

"The Final Revolution" ist ein absoluter Paukenschlag in der deftigeren Metal-Schiene und dürfte sich für alle Fans binnen kürzester Zeit zum Freudenfest entpuppen. Dass Gary Meskil sowohl einen aussagekräftigen Frontmann als auch einen äußerst sympathischen Interviewpartner verkörpert, könnt ihr hier verfolgen. Im Folgenden geht es um die derzeitige Situation bei PRO-PAIN, den aktuellen Rundling und die allgemeine Weltsituation. Aber lest einfach selbst.

Hey Gary, schön, dass es mit dem Interview geklappt hat. Ich konnte eure neue Scheibe "The Final Revolution" rezensieren und gleich beim ersten Durchlauf blies sie mir die Rübe weg. Mit Hinblick auf die neue Scheibe, wie ist die derzeitige Stimmung im PRO-PAIN-Lager?

Hallo und vielen Dank für die positiven Einschätzungen bzgl. unseres neuen Albums. Die Stimmung bei uns ist derzeit richtig gut, es gibt viele großartige Reviews und tolles Feedback von der Presse und den Fans.

Zunächst habe ich eine Frage zu Tom Klimchuck. 2011 verließ er die Band. Was waren seine Gründe und hast du noch Kontakt zu ihm?

Tom kämpfte bedauerlicherweise seit Jahren gegen Morbus Crohn und während seiner späteren Phase bei PRO-PAIN, wurde es immer komplizierter. Das war der Hauptgrund für seinen Abgang. Wie auch immer, ich jedenfalls bin sehr glücklich berichten zu dürfen, dass sich sein Gesundheitszustand verbessert hat und er guter Dinge ist.

 

Schön zu hören! Nun möchte ich zu eurem neusten Paukenschlag kommen. Viel Zeit verging zwischen dem letzten Album "Straight To The Dome" und der aktuellen Scheibe ja nicht. Was sind die Hauptunterschiede zwischen dem Vorgänger und "The Final Revolution"?

Alles hat sich in der vergangenen Zeit arg verändert und somit ist es nicht besonders bemerkenswert, in diesen veränderlichen Zeiten jedes Jahr ein Album zu veröffentlichen. Solch ein Tempo legen wir seit knapp 22 Jahren vor und nun beobachten wir viele unserer Kollegen mit unserer bewährten Methodik. Für mich ist "The Final Revolution" eine ganz andere Platte als "Straight To The Dome", aber ich nehme auch an, dass ich ein PRO-PAIN-Album mit anderen Ohren höre als die meisten Zuhörer (die dazu neigen, das alles ein wenig zu verallgemeinern). "The Final Revolution" hat ein anderes Temperament, ist wesentlich Groove-orientierter, die Tempi sind abwechslungsreicher und insgesamt ist es wesentlich düsterer als "Straight To The Dome". Dieses war eine etwas direktere und mehr "In your face"-Sammlung von Thrash verabreichtem Hardcore. Entgegen der Meinung von einigen unserer Kritiker, ist jedes PRO-PAIN-Album in seinem eigenen Bezug einzigartig.

 

Da stimme ich dir voll und ganz zu, Gary. Es ist dennoch äußerst aggressiv ausgefallen. Mit einer Mixtur aus Hass, Ärger und Galle hast du die Vocals eingebrüllt. Welche Themen entfachen in der heutigen Zeit eigentlich deinen Ärger? Von welchen Geschichten oder Taten bekommst du deine Inspiration für die Lyrics?

Man muss nicht lange suchen, um solche Inspirationen zu finden. Ich persönlich halte mich für eine weltliche Person mit weltlichen Sorgen und lyrisch gesehen komme ich aus einem Ort voller Sorgen. Ich liefere diese Texte dem Zuhörer mit einem gewissen Gefühl der Dringlichkeit. Ich bin begeistert darüber wie ich fühle und was ich sage und diese Leidenschaft ist echt. Was der Hörer bekommt sind echte Erlebnisse, kein gespuckter Bullshit von jemandem, der es in der Musikszene lediglich zu etwas bringen will. Da liegt eben der Unterschied. Ich sage eben, wie es ist und mir ist es scheißegal, wie jemand anderes darüber denken könnte.

Wahre Worte! Mit Hinblick auf das Cover-Artwork, gibt es ein bestimmtes Konzept hinter "The Final Revolution"?

Wir leben in revolutionären Zeiten. Jede Generation ist noch schlimmer dran als die vorherige und die Menschen werden durch diese Spirale, die sich ewig immer mehr nach unten dreht, und durch jene, die sie verschulden, richtig krank. Jedes PRO-PAIN-Album dient ein bisschen als Barometer mit Hinblick auf das soziale und politische Klima, und "The Final Revolution" ist da keine Ausnahme. Ich bin eher ein Kommentator als ein Bote, sodass ich nicht viel von einer Nachricht zu bieten habe, vor allem, weil ich nicht gerne sprichwörtliche, sinnlose Chöre predigen will. Ich möchte meine Gefühle über meine Texte ausdrücken und Gemeinsamkeiten mit den Menschen finden, um mögliche Lösungen für die Probleme in der Welt zu diskutieren. Im Leben selbst ist es einfach egoistisch zu sein und die Rolle des Sesselpupsers in jeder seiner Facetten zu spielen. Ich mag es einfach, selbst im Spiel zu sein, anstatt nur darüber zu reden.


Und musikalisch, welche neuen Stücke geben PRO-PAIN anno 2013 am ehesten wieder? Welche Elemente markieren, deiner Ansicht nach, den aktuellen PRO-PAIN-Sound?

Ich denke, wenn du jeden von uns fragst, du auch dementsprechend verschiedene Antworten bekommst. Aber für mich spiegeln 'Deathwish', 'Southbound', 'Want Some?' und 'Emerge' uns am ehesten wieder. Sie haben alle diesen markanten PRO-PAIN-Groove, der uns von den anderen abhebt. 2013 führen wir wieder die signifikanten Elemente in unseren Sound und verwerten sie mit einem ausgereiften Ansatz und einer modernen Produktion.

 

In den nächsten Wochen seid ihr nach Deutschland, um "The Final Revolution" zu promoten. Viele deutsche Fans würden sicherlich gern den Titeltrack (meinen Favoriten), 'Deathwish' oder 'One Shot, One Kill' einmal live hören. Was können Fans von den kommenden Shows erwarten und wie sehen eure nächsten Schritte nach dieser Tour aus?

Natürlich planen wir einige neue Stücke für die Fans zu spielen. Wir begannen erst vor wenigen Tagen mit den Proben, sodass es im Moment noch schwer ist zu sagen, wie die Setliste ausehen wird. Aber 'Deathwish' hat einen Platz sicher und wir versuchen uns an 'Southbound', 'One Shot, One Kill' und 'Want Some?' und haben noch einige Stücke in der Hinterhand. Danach wählen wir die Stücke mit dem besten Live-Vibe aus. Wie unsere nächsten Schritte nach dieser Tour aussehen, ist sehr schwer zu sagen. Marshall und ich haben einige Pläne mit unserer anderen Band DARKHAUS und zur Zeit nehme ich zusätzlich ein Album mit einer Hardcore-Band aus Florida namens SALVATION auf. PRO-PAIN wird Anfang nächsten Jahres einige Gigs in den Staaten haben und ich bin mir sicher, dass wir für einige Sommer-Festivals zurück nach Europa reisen werden.

'Deathwish' wurde vorhin bereits mehrfach erwähnt. Für diesen Song habt ihr einen Videoclip gedreht. Warum habt ihr euch ausgerechnet für 'Deathwish' entschieden?

Ich denke, dass 'Deathwish' all unsere signifikanten Elemente gut einkapselt. Darum haben wir ihn auch als Opener und als Video gewählt. Der Dreh war äußerst vielseitig und wurde an den verschiedensten Orten Deutschlands, der Schweiz und den Staaten, um genauer zu sein Florida, gedreht. Es zeigt sehr gut, wie intensiv und umfassend wir in der vergangenen Zeit gereist sind. Kirk Farrington, ein guter, alter Freund von mir, führte bei dem Dreh Regie. Es war wirklich eine schöne Erfahrung, speziell wenn man bedenkt, dass unser letzter Dreh sehr lange zurückliegt.

 

Dann wäre ich mit meinen Fragen auch am Ende. Tausend Dank Gary für deine Zeit. Ich wünsche dir und dem Rest von PRO-PAIN alles Gute mit dem neuen Album. Möchtest du noch etwas loswerden?

Dir vielen Dank für dieses Interview, es war mir eine Freude. Auch ein großes Dankeschön an eure Leserschaft für den Support und wir hoffen, ihnen wird das Album noch mehr gefallen als uns. Wir hoffen euch bei unseren Gigs zu sehen. Für weitere Infos checkt ihr am besten unsere offizielle PRO-PAIN-Seite auf Facebook oder loggt euch bei www.pro-pain.com ein.

 

\m/ Gary \m/

Redakteur:
Marcel Rapp

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