POWERMETAL.de - The Essentials: Platz 4

30.08.2018 | 09:49

Für Platz Vier schwenken wir nach Seattle. Dort wird anno 1984 eine Kirche gegründet, der wir alle sehr gern beigetreten sind.

Ich wusste sofort, dass das ein brillantes Album war. Wirklich, schon beim ersten Durchlauf, hatte ich die Ahnung, dass mich das Debüt dieser Band noch lange begleiten würde. Grund dafür war die absolut makellose Vinyl-A-Seite, auf der mit 'Beyond The Black' und 'Gods Of Wrath' zwei der großen Klassiker der Metalgeschichte stehen. Einen nicht zu unterschätzenden Reiz machen auch die wenig domestizierten Vocals von David Wayne aus, die den doch im Prinzip sehr melodischen Liedern eine raue Kante geben. Toll.
[Frank Jäger]

Ich habe dieses Album zusammen mit „Ride The Lightning“ auf einer Kassette geschenkt bekommen,die sich fortan in Dauerrotation befand. Das war eine Erleuchtung für mich. Diese Erhabenheit, diese Riffs, die Melodien, der Gesang – ich war total angefixt und für immer mit dem Metalvirus infiziert.
[Chris Staubach]

Über das METAL CHURCH-Debüt habe ich seit ich anfing relativ regelmäßig in Magazinen zu lesen (also ca. ab 1990), schon außerordentlich viel gehört gehabt. Lobeshymnen über Lobeshymnen für eine Band, deren beiden mir bis dato bekannten Alben "Blessing In Disguise" und "The Human Factor" schon bereits unzählbare Endorphinausschüttungen vorursacht haben. Als ich im Sommer 1992 dann endlich, endlich "Metal Church" in der Hand hielt, war ich im örtlichen CD-Laden schon einem Freudenschrei nahe. Vollständige Ekstase gab es dann zu Hause. Und das bereits beim ersten Durchlauf. Vor allem die ersten vier Nummern 'Beyond The Black', 'Metal Church', 'Merciless Onslaught' und 'Gods Of Wrath' dürften zum allerbesten gehören, was jemals unter dem Namen Heavy Metal firmieren durfte. All die Laudationes waren völlig gerechtfertigt. Unvergessen auch das Reunions-Konzert mit David Wayne in der Bochumer Zeche im Oktober 1999. Zwar war das dazugehörige Album "Masterpeace" genau das nicht, aber alleine die Gelegenheit METAL CHURCH mit dem leider viel zu früh verstorbenen Ausnahmesänger live gesehen zu haben, ist in meinem Hirn unauslöchlich eingebrannt.
[Peter Kubaschk]

Über die Metalkirche hatte ich schon einiges in den wenigen Magazinen gelesen und durch Tapetrading kannte ich sogar schon den Song 'The Brave', der später auf dem "Northwest Metalfest"-Sampler platziert werden konnte. Als nun das Debütalbum angekündigt wurde, sind wir jeden zweiten Tag in den Plattenladen gefahren, weil es damals noch keine präzisen Veröffentlichungstermine gab. Diese völlige Euphorie im Vorfeld gab es hier nur noch bei der lange verzögerten "Bonded By Blood" und später beim Debüt von MALICE. Ich muss nicht sagen, wie gebügelt ich beim ersten Durchlauf des Albums war. Die vier Songs der A-Seite zählen für mich bis heute zu den besten Songs des Genres.  David Waynes war mit seinem leicht an Dirkschneider erinnernden Geschrei der optimale Sänger für diese Musik, in der sich Härte und Melodie so wunderbar vereinen ließ. Aber auch die B-Seite war kaum schlechter. Dieser extrem wuchtige Gitarrensound der Herren Vanderhoof und Wells definiert für mich bis heute meine optimale Klangvorstellung einer Metalklampfe. Da kommt nur noch Criss Oliva auf den frühen SAVATAGE-Alben ran. Dazu ein Rhythmusgespann, das eigene Akzente setzen konnte. Als ich die Band dann drei Jahre später an zwei aufeinander folgenden Tagen als Support von METALLICA auf deren "Damage Inc."-Tour in der Markthalle sehen durfte, war ich sicher, hier den nächsten Senkrechtstarter gesehen zu haben. Leider kamen die Dinge danach etwas anders. Aber das gehört hier nicht hin.
[Holger Andrae]

Der erste Kontakt mit dieser Formation war eigenartig. Das Cover machte nämlich einen nicht gerade vertrauenerweckenden Eindruck und in jener Zeit (wir sprechen von 1984) war es durchaus Usus, Platten nur deshalb einzusacken. Was aber wollte uns eine Band vermitteln, deren Instrumente sich in einem offenbar verwilderten Zustand befanden? Gut, dass der erste Höreindruck ein wesentlich besserer war, selbst wenn es sich eigentlich um nichts Besonderes handelte, schließlich gab es 'Highway Star' in jener Zeit selbst bei uns von diversen Lokal-Bands zu hören. Doch derart packend, mitreißend und brachial hatte man den alten PURPLE-Klassiker nie zuvor gehört! Logisch, dass die Scheibe sofort und mit großer Neugierde testgehört wurde. Und bäähhm! Was für ein Hammer! Schon der Einstieg 'Beyond The Black' sorgte mit seiner einzigartigen Atmosphäre für gebanntes Lauschen, ein Eindruck der sich die gesamte Spielzeit über halten sollte. Neben den grandiosen Riffs war es die unnachahmliche Stimme des leider viel zu früh von uns gegangenen David Wayne, die mich ab dem ersten Durchlauf faszinierte und zu einem Mitglied dieser "Kirchengemeinde" werden hat lassen. Bis heute, 34 Jahre später haben Edel-Metal-Perlen wie der Titeltrack, das epische 'Gods Of Wrath' oder auch 'Hitman' nichts, aber auch rein gar nichts, von ihrer unglaublichen Anziehungskraft verloren und auch die bis heute unter Fans heftig diskutierte Frage, mit welchem Sänger die Band nun ihre stärksten Alben veröffentlicht hätte, ändert nichts an der Wirkung der Songs dieses Albums, wie Mike Howe bei diversen Gigs nach wie vor eindrucksvoll unter Beweis stellt. Amen.
[Walter Scheurer]

Redakteur:
Holger Andrae

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