NEBELKRÄHE: Interview mit Morg - Wenn Black Metal auf Seifenblasen trifft

23.10.2023 | 21:40

Ungewöhnlich und anders war NEBELKRÄHE schon immer. Im Interview erklärt Gitarrist Morg, wie weit die Band geht, um ihre Gedanken zum Leben zu erwecken.

Hey! Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu eurer bevorstehenden Albumveröffentlichung. Könnt ihr uns schon einen kleinen Einblick geben, was uns auf dem neuen Album (zum Review des Kollegen Rüdiger) erwartet?
Danke! Ganz nüchtern betrachtet erwarten euch 50 Minuten innovativen, melodischen Black Metals mit deutschen Texten. Nachdem wir in das Album aber auch über zehn Jahre hinweg viel Liebe und gelegentlich auch Hass gepackt haben, hoffentlich viel mehr als das. Im Idealfall bietet euch "Ephemer" eine 50-minütige Auszeit von der chaotischen Welt da draußen, in der ihr euch voll und ganz fallenlassen und all den Details nachspüren könnt, die wir in Musik und Texten versteckt haben.

Was war euch wichtig bei der Entwicklung eures Sounds seit eurem letzten Album? Welche neuen Einflüsse oder Stiländerungen werden wir auf der neuen Platte hören?
Es mag überraschend klingen, aber tatsächlich war die einzige konkrete Zielsetzung, die wir uns gestellt hatten, nicht, mehr oder andere neue Einflüsse zu verarbeiten, sondern das genaue Gegenteil. Mit etwas Abstand - und den hatten wir nun ja wirklich - konnten wir sehr gut nachvollziehen, warum "Lebensweisen" manchen Leuten zu verkopft geklungen hat. Wenn man gerade dabei ist, seinen Stil zu finden, geht man das Songwriting vielleicht etwas übermotiviert an, möchte jede Idee unterbringen - und verliert bisweilen aus den Augen, dass der Song schon überladen ist. Bei "ephemer" haben wir deswegen ganz bewusst darauf geachtet, dass die Stücke vielseitig klingen, dabei aber stets griffig bleiben und trotz unseres bisweilen eigenwilligen Stils gut ins Ohr gehen. Wir haben also eher reduziert als noch mehr dazu gepackt. Das gilt übrigens nicht nur für die Melodie-Instrumente - auch Latrodectus am Schlagzeug hat mit voller Absicht darauf verzichtet, in jede Lücke einen Fill zu spielen. Ich denke, diese Besonnenheit, sich auch mal zurückzunehmen, wenn es dem Song dient, ist die entscheidende Entwicklung in Sachen Songwriting.

Ihr gebt euch offensichtlich Mühe bei euren Album-Artworks. Wie wählt ihr die Künstler aus, die eure Cover gestalten, und welche Bedeutung hat das Artwork für das Albumkonzept?
Danke für die Blumen - tatsächlich war das aber weniger eine Suche, denn das Glück, einen sehr kreativen und talentierten Bekanntenkreis zu haben. Das "Lebensweisen"-Cover war von den dreien die einzige Auftragsarbeit - hier wollte ich eine konkrete Idee umgesetzt haben und hatte dafür dankenswerterweise einen der versiertesten Illustratoren Deutschlands zur Hand. Der Mann zeichnet mittlerweile Lurchi, den Feuersalamander! Wie gut ist das denn bitte? Über das Cover zu "ephemer" bin ich, wie schon bei "entfremdet", in meinem privaten Umfeld gestolpert - bei beiden wusste ich von dem Moment an, in dem ich sie gesehen habe, dass es das perfekte Cover zu der jeweils in Arbeit befindlichen Musik ist.

Das aktuelle Cover ist das ausdrucksstärkste Foto, das ich kenne. Es fängt für mich einen Moment reiner Glückseligkeit ein - trotzdem schwingt schon das abrupte Ende dieser Harmonie mit. Kind und Mann scheinen in ihrer reinen Freude geeint – doch sie trennt das Wissen um die Vergänglichkeit: Die Seifenblase als Inbegriff des gebrochenen Versprechens! Die Bedeutung des Bildes für das Album geht deshalb weit über eine bloße Illustration hinaus: Es war der fraglos wichtigste kreative Impuls von außen. Es hat mich zum Text des Titeltracks inspiriert - und als das Konzept der Vergänglichkeit, aufgehängt an der Metapher der Seifenblase, feststand, war klar, dass auch die Bandfotos diesem folgen müssen. Zumal - zumindest meines Wissens nach - aus mir unerfindlichen Gründen noch keine Metalband mit Seifenblasen gearbeitet hat. Vielleicht, weil das gar nicht so einfach ist, wenn man nicht einfach mit Photoshop rumschummeln möchte. Unser, an sonnigen Nachmittagen, sehr erfolgreich erprobtes Rezept, wollte zum Beispiel an jenem kalten Oktobermorgen, für den das Shooting angesetzt war, so gar nicht tun, was es sollte. Am Ende haben uns ein paar aus reiner Paranoia eingepackte Pustefix-Fläschchen gerettet.

Welche Themen und Geschichten habt ihr auf dem neuen Album erkundet? Gibt es eine bestimmte Botschaft, die ihr vermitteln möchtet?
Eine Botschaft definitiv nicht - eher eine Stimmung. Das ist, was die Geschichten auf dem Album verbindet: Egal, ob der Text nun im Stollen, am Strand, im Graben oder beim Goldwaschen spielt - es schwingt immer jene Melancholie mit, die uns Menschen an Schwellenmomenten befällt … wenn Träume platzen, Abschnitte enden, sicher Geglaubtes ins Wanken gerät und sich Zweifel breitmachen. Der Albumtitel "ephemer" - was flüchtig, vergänglich bedeutet - bringt dieses Gefühl sprachlich auf den Punkt, die Seifenblasen visuell. Schlussendlich ist es also ein klassisches Vanitas-Konzept, nur dass es mal nicht um das ganz große Ding, die Vergänglichkeit des Lebens, geht, sondern um die Unbeständigkeit von sicher Geglaubtem. Insofern muss man auch weder Kumpel noch Kranich sein, um sich in den Texten - oder zumindest in bestimmten Aspekten davon - wiederzufinden.

Kannst du uns etwas über den Entstehungsprozess des Albums erzählen? Gab es besondere Herausforderungen oder inspirierende Momente während der Aufnahmen?
Die ersten Songs für "ephemer" haben wir bereits vor dem Release von "Lebensweisen" im Jahr 2013 geschrieben. Dass sich der Entstehungsprozess über mehr als zehn Jahre hingezogen hat, spricht Bände. Schlussendlich sind wir von einer Herausforderung in die nächste geschlittert … wir mussten mehrfach neue Proberäume suchen, und nach einem viel zu lang schweigend hingenommenen Auseinanderleben, einen neuen Gitarristen. Wir mussten einsehen, dass der Job unseres damaligen Bassisten und Co-Songwriters Kar, nicht mit Proben und Albumaufnahmen vereinbar ist und auch diesen ersetzen … und als das Album trotz all dieser Widrigkeiten fertig geschrieben und das Schlagzeug im Februar 2020 aufgenommen war, grätschte Corona dazwischen und machte alle Zeitpläne zunichte. Ich habe das Homerecording mit einem Kenntnisstand auf Nullniveau angefangen, wir mussten unter ständig wechselnden Corona-Regeln die Aufnahmen von Gastbeiträgen koordinieren und als endlich alles im Kasten war, haben wir erfahren, dass das Studio, in das wir das Album für Mix und Master geben wollten, die Pandemie nicht überlebt hat. Also mussten wir auch diesbezüglich umdisponieren und ein weiteres Jahr auf den neuen Studiotermin warten. Insofern: An Herausforderungen hat es dem Entstehungsprozess wahrlich nicht gemangelt.

Natürlich gab es auch inspirierende Momente - aber weniger während der eigenen Aufnahmen, das ist ja eher dröges Handwerk. Inspirierend waren sämtliche Kollaborationen: Wenn sich Menschen, aus teilweise komplett anderen Bereichen der Musik, mit unseren Songs auseinandergesetzt haben, war das auf kreativer Ebene immer ein Erlebnis. Ganz besonders gilt das für die Zusammenarbeit mit Victor [Bullok von den Woodshed Studios - Anm. d. Red.]. Die Zeit in seinem Studio war für mich die eigentliche Geburtsstunde dieses Albums. Mitzuerleben, wie er die Songs aus dem rohen Wust an Spuren zum Leben erweckt hat - und zwar exakt so, wie sie all die Jahre in meinem Kopf geklungen haben - war schlichtweg magisch.

Ihr arbeitet gerne mit Gastmusikern: Kannst du uns etwas zu den Hintergründen sagen und was ihr damit erreichen wolltet?
Um den zweiten Teil der Frage zuerst aufzugreifen: Mit jedem Gastbeitrag wollten wir erreichen, dass der Song am Ende so klingt, wie er unserer Vorstellung nach klingen muss. Das ist aus verschiedenen Gründen in unserer Stammbesetzung nicht immer möglich, etwa, weil keiner von uns Horn, Cello, Mundharmonika oder Hackbrett spielt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Diesbezüglich waren Gastmusiker also schlichtweg alternativlos, und ich bin mehr als dankbar, dass uns all diese versierten Musiker ausgeholfen haben.

Das gilt mehr oder minder so auch für die beiden Gastsänger: Bei beiden Songs war mir sehr früh klar, dass sie einer zweite Stimme bedürfen, um ihre Geschichte "richtig" zu erzählen. Bei sG von SECRETS OF THE MOON, jetzt CRONE, war es eine zu 100 Prozent musikalische Entscheidung: Seine Stimme erschien mir für die "Lagerfeuer-Passage" einfach perfekt geeignet. Also habe ich ihn - mehr oder minder unbekannterweise - angeschrieben. Er war von dem Song glücklicherweise hinreichend angetan, um mitzuwirken. Wenn ich den Song jetzt höre, bin ich nach wie vor versucht, mich zu kneifen, um herauszufinden, ob dieses Feature nicht doch nur der Traum meines jugendlichen Ichs ist, das nach der Show von SECRETS OF THE MOON in Wacken beseelt im Zelt eingepennt ist.

Für den 'Nielandsmann' habe ich sehr lange gesucht - tatsächlich war der Song sogar bereits mit komplett von umbrA gesungenen Vocals fertig aufgenommen. Als ich durch einen Zufall Noise (KANONENFIEBER) kennengelernt habe, war schnell klar, dass niemand besser passen könnte: Wir teilen eine gemeinsame Liebe zu Erich Maria Remarque - an dessen Werk "Im Westen nichts Neues" der Songtext angelehnt ist. Für diesen Song war mir besonders wichtig, dass der Gastsänger den Text auch "fühlt". Dass seine und umbrAs Stimme im Screaming relativ ähnlich sind, war darum nachrangig. Ich denke, man hört trotzdem heraus, dass es zwei Sänger sind. Zudem hatte Noise mit der geflüsterten Wiederholung der Strophe über dem Clean-Part noch eine geniale Idee, die den Song sehr bereichert hat. Genau um solchen kreativen Input geht es mir bei Kollaborationen.

Die Songtitel auf euren Alben sind oft sehr kreativ und bildhaft. Wie wählt ihr die Titel für eure Songs aus, und was möchtet ihr damit beim Hörer auslösen?
Es freut mich sehr, wenn du das so empfindest - tatsächlich ist die Titelfindung auch eine oft sehr langwierige, knifflige Angelegenheit. Ein konkretes Rezept haben wir nicht … manchmal ist es eine spontane Eingebung, manchmal ein ewiges Umstellen und Umformulieren. Wichtig ist mir, dass ein Titel in irgendeiner Form neugierig macht - sei es durch ein Wortspiel wie dem 'Nielandsmann' oder einen unerwarteten Begriff wie 'Strandbar' - dass er zugleich aber auch den Text auf einige wenige Worte reduziert: Der perfekte Titel ist für mich also eine sprachlich spannende Quintessenz des Textes … dahingehend bin ich mit den Titeln auf "ephemer" rundum zufrieden.

Welchen Song auf dem neuen Album betrachtest du persönlich als Favoriten, und warum?
Ich würde jetzt gerne antworten, dass ich das so nicht sagen kann, weil jeder Song seine Parts hat und die Stücke atmosphärisch sowieso ganz unterschiedlich sind und so weiter. Das stimmt auch alles, trotzdem ist mir der 'Nielandsmann' aus diversen Gründen ein Stück weit mehr ans Herz gewachsen als die anderen Songs - nicht zuletzt, weil ich hier für Text und Song verantwortlich zeichne und obendrein noch ein Video konzipiert und umgesetzt habe. Der Song verkörpert aber auch perfekt das kompositorische Konzept, das ich eingangs beschrieben habe: Er ist simpel, dabei aber nicht stumpf - und hat mit dem Bläsersatz ein echtes Ass im Ärmel. Hättest du nach Part gefragt, hätte ich aber wohl eher den Piano-Cello-Part in 'Über Menschen unter Tage' genannt. Oder den Schluss von 'Strandbar'. Oder …

Weil du 'Nielandsmann' erwähnst - dazu habt ihr ein sehr eindrucksvolles Video veröffentlicht. Kannst du uns etwas zu den Hintergründen sagen? Gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass in unserer indirekten Nachbarschaft wieder Menschen im Kanonenfeuer ins Gras beißen …
Ja, der Text - und darum das Video - spielt im Setting des I. Weltkriegs. Mir ist aber sehr wichtig, klarzustellen, dass der Song nicht unser Beitrag zum aktuellen Weltkriegs-Metal-Hype sein soll - und natürlich allein ob der zeitlichen Abläufe auch keinerlei direkten Bezug zum Ukrainekrieg hat. Der Text ist 2015/2016 im Kontext der Flüchtlingskrise entstanden. Ich habe damals an einer Grenze gelebt, die von einem Tag auf den anderen "sichtbar" geworden ist. Das hat mich ins Grübeln gebracht, über das Konzept der Grenze allgemein – und wie schnell dieser so klar definierte, harte Begriff jede Bedeutung verliert, sobald niemand mehr da ist, der eine solche Grenze ziehen kann: Am Bahnhof hat die Polizei Flüchtende zurückgeschickt, an einer Fußgängerbrücke, nur wenige Kilometer weiter, konnte weiterhin jeder passieren. Wie ausgedacht also dieses ganze Konstrukt ist, auf dem jedweder Patriotismus beruht – das ist die Kernaussage von 'Nielandsmann'. Und genau so darf auch der Titel verstanden werden.

Die Rahmenhandlung des Textes ist, wie bereits erwähnt, keiner Kriegsbegeisterung geschuldet, sondern ausschließlich eine tiefe Verbeugung vor Erich Maria Remarque, der eben jene Sinnlosigkeit von Kriegen und die alles bestimmende Relevanz dessen, was auf deinen Pass gedruckt wurde, immer wieder eindrucksvoll dargestellt hat. Schlussendlich ist der Song also, ganz im Sinne Remarques, ein Anti-Kriegs-Song. Dass er jetzt durch einen imperialistischen Kriegstreiber in gänzlich anderem Kontext aktueller wirkt denn je, war vor acht Jahren nicht abzusehen – zeigt aber einmal mehr, dass die Menschheit nicht dazulernt.

'Nielandsmann', feat. Noise (KANONENFIEBER):

Auch wenn es live etwas ruhiger um euch geworden ist, zog es euch in der Vergangenheit immer wieder auf die Bühne. Was plant ihr, um das neue Album live unter die Leute zu bringen?
Für den 29. Dezember steht die Releaseshow im Backstage München im Kalender - unser erstes Konzert seit sechs Jahren und das Debüt der jetzigen Besetzung. Geplant ist ein rund einstündiges Set mit Songs aller drei Alben, vor allem aber natürlich Live-Premieren von "ephemer"-Songs. Als Support haben wir mit PURSUED und LIGHTHOUSE zwei junge Bands eingeladen, auf deren Shows wir uns selbst sehr freuen - und obendrein ist der Eintritt gratis. Ich würde aber zum Kauf eines Reservierungstickets raten - falls es voll werden sollte, kommt man damit auf jeden Fall rein. Idealerweise ist diese Show nur der Auftakt zu weiteren Live-Aktivitäten. Geplant ist bislang aber nichts, schlicht aus Mangel an Angeboten. Um selbst etwas auf die Beine zu stellen, fehlen uns Zeit und Geld.

Wie geht ihr als Band mit den Herausforderungen und Chancen um, die das digitale Zeitalter und soziale Medien für Musiker mit sich bringen?
Dass die Digitalisierung - konkret: Streaming - für Musiker ein kompletter Upfuck ist, weil die ganze Welt Musik hört, ohne die Künstler dafür zu bezahlen, ist ja weithin bekannt. Aber es ist eben der bequemste Weg des Musikkonsums, und da blendet man unbequeme Fakten eben gerne aus. Also spielt man als Band das Spiel gezwungenermaßen mit: Ihr findet "Ephemer" darum auf mehr Streaming-Plattformen als ich auch nur beim Namen kenne. Trotzdem muss sich jeder, der auf diese Services zurückgreift, über die Konsequenzen klar sein. Ganz konkret: Wird "ephemer" ausschließlich gestreamt, bleiben wir gemeinsam mit Crawling Chaos auf rund 10.000 Euro an Produktionskosten sitzen. Das macht man einmal, vielleicht zweimal im Leben, und dann hört man eben damit auf und geht wieder Motorradfahren oder Wandern. Ob das ein Verlust für die Metal-Welt ist, ist dann vielleicht Ansichtssache - aber es ist Fakt, dass das zu einem ungesunden Selektionsdruck führt: Schlussendlich kann sich Musikmachen heute ja eh nur noch leisten, wer einer finanziell privilegierten Schicht angehört: Und wenn Metal aus meiner Sicht irgendwas nicht sein sollte, dann eine elitäre Spielwiese für ein paar Richkids, die sich mit Papas Geld in Touren, Labeldeals etc. einkaufen. Dagegen hilft nur: Musik kaufen. Merch kaufen. Tickets kaufen. Und eben nicht nur von MAIDEN oder METALLICA.

Ähnlich verhält es sich mit Social Media. Natürlich sind wir, wie jede ambitionierte Band, auf Social Media aktiv und kämpfen dort Tag für Tag um Likes, Shares und weiß der Geier was. Aber das frisst eben auch massig Zeit. Nicht ohne Grund ist Social-Media-Manager in der Firmenwelt ein eigenes Jobprofil. Schlussendlich ist der Underground-Musiker von heute eben nur noch zu einem Bruchteil der in die Band investierten Zeit Musiker - das finde ich eine bedenkliche, wenngleich wohl unumkehrbare Entwicklung.

Abschließend, was möchtet ihr euren Fans mit eurem neuen Album sagen, und habt ihr eine Botschaft, die ihr in dieser Phase eurer Bandkarriere besonders wichtig findet?
Ich möchte mit diesem Album niemandem etwas sagen. Das mag zunächst eingebildet klingen, ist aber gar nicht so gemeint - im Gegenteil: Wer wäre ich, irgendwem irgendetwas sagen zu wollen. Ich schreibe Songs und Texte, die mir Freude bereiten - so wie andere ihre Freizeit nutzen, um Klemmbausteinmodelle zu bauen oder in historisch korrekten Uniformen Kriege nachzustellen. Darum ist für mich auch der Begriff "Bandkarriere" fast befremdlich: Es ist ja nicht so, dass wir in den Charts laufen, auf Wacken spielen oder auch nur einen Cent verdienen würden - und nichts davon steht auf meiner To-Do-Liste. Wenn wir mit unserer Musik Menschen erreichen, denen wir damit Freude bereiten, ist das eine wunderschöne Sache - wenn nicht, ändert das für uns aber auch nichts: Ich stehe dann trotzdem am Sonntagmorgen im Proberaum und habe mit der Band eine gute Zeit.

"Ephemer" erscheint am 27. Oktober über Crawling Chaos. Hier könnt ihr das Album und weiteren Merch bestellen.

Redakteur:
Julian Rohrer

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