Interview mit DER WEG EINER FREIHEIT

20.10.2010 | 07:08

Mit dem selbstbetitelten Debüt haben DER WEG EINER FREIHEIT Publikum und Kritiker gleichermaßen überzeugt und gezeigt, dass deutscher Black Metal auch erwachsen und anspruchsvoll sein kann. Mit uns sprachen sie über ihre Musik, ihre Inspiration und ihre Pläne.

Hallo zusammen! Vor einigen Monaten ist euer erstes selbstbetiteltes Album erschienen, die Reviews sind durchweg positiv und lobend -- einig über den Stil ist man sich aber nicht. Wie würdet ihr selbst euren Stil, oder besser: eure Einflüsse, beschreiben?
Hallo! Wir machen ehrliche Musik, die tief aus unserem Inneren kommt und die das beschreibt, was wir sind bzw. was wir geistig aufnehmen oder fühlen. Das kann fremde Musik aller Art sein, unser tägliches Leben, Natur, das Weltgeschehen oder besondere Ereignisse und Erinnerungen. Man kann es nennen, wie man möchte – ich denke aber, dass man uns rein stilistisch im Black Metal einordnen kann.
Inzwischen habt ihr einen ganz ansehnlich vollen Terminkalender. War DER WEG EINER FREIHEIT von Anfang an als Band geplant oder sollte es eher ein Projekt werden?
Anfangs habe ich DER WEG EINER FREIHEIT mehr oder weniger als Studio-Projekt gestartet und hatte auch nicht vor, live zu spielen. Durch unseren Deal bei Viva Hate Records und der Rekrutierung Christians als festen Schlagzeuger wurden uns aber vor allem im Live-Sektor einige Türen geöffnet und mittlerweile kann man die Band auch wirklich als Band sehen. Leider können wir uns nur selten zum Proben treffen, da dies auf Grund unserer momentanen Wohnorte Würzburg, Berlin und Hamburg einen gewaltigen zeitlichen und finanziellen Aufwand darstellt.
Ihr bemüht euch nicht, irgendwelchen Metal-Schubladen gerecht zu werden -- weder im Songwriting noch in euren Promofotos. Ist dies eine bewusst getroffene Entscheidung? Wie steht ihr zu euren Corpsepaint tragenden Kollegen und der ihnen annektierten Szene?
Bewusst geschieht bei uns eher wenig. Es gibt weder ein musikalisches noch textliches Konzept und vieles entsteht einfach aus dem Bauch heraus bzw. unter Einfluss momentaner Gefühlslagen und Gedanken. Ich finde, dass Black Metal einige der intensivsten und für mich musikalisch wertvollsten Bands hervorgebracht hat, was erklärt, weshalb wir uns stilistisch in dieser Richtung bewegen. Thema Szene und Corpsepaint: - .
Eure Texte sind auf dem Album komplett in Deutsch gehalten. Angesichts dem gegenwärtigen internationalem Marketing in der Szene sicher keine verkaufsfördernde Entscheidung. Warum die Wahl, die Texte in eurer Muttersprache zu verfassen?
Deutsch ist zum einen eine schöne Sprache, besonders in der Musik. Zum anderen würde ich mich nicht wohlfühlen, in einer anderen Sprache als meiner Muttersprache zu schreiben, da die Texte Ausdruck meiner Person und meines Ichs sind und ich nun mal aus Deutschland komme und deutsch spreche. Es ist einfacher und vor allem logisch für mich, da sind internationale Verkaufszahlen oder Marketing nebensächlich.
Die Texte haben auch einen stark lyrischen Charakter? Wollt ihr damit gezielte Aussagen treffen und Stellung beziehen? Oder liegt euch mehr am Ausdruck und den vermittelten Emotionen?
Es sind hauptsächlich innere Gefühle und Gedanken, die zum Ausdruck gebracht werden sollen. Die Texte stehen immer in Verbindung mit der Musik und sollen sie untermalen und die Stimmung und den Sound des jeweiligen Songs hervorheben. Eine bestimmte Aussage oder Message gibt es aber meistens nicht.
Euer Debut ist die Wiederauflage und -aufnahme eures älteren Demos. Warum die Entscheidung alles noch einmal neu aufzunehmen? Was war euch beim Sound der Neuaufnahme wichtig?
Nachdem die erste Auflage relativ schnell ausverkauft war und wir immer noch zahlreiche Anfragen bekommen haben, überlegten wir uns, eine mögliche Neuauflage über ein Label zu veröffentlichen und haben dafür in Viva Hate Records schließlich den geeigneten Partner gefunden. Fast gleichzeitig zeigte unser jetziger Schlagzeuger Christian, mit dem ich schon längere Zeit Kontakt hatte, Interesse, die Drum-Spuren noch einmal neu einzuspielen und nachdem wir mit dem Resultat mehr als zufrieden waren, holten wir ihn als festes Mitglied ins Boot. Da die alten Gitarren- und Bassspuren qualitativ eigentlich nicht mehr zu gebrauchen waren, entschloss ich mich dazu, auch diese noch einmal einzuspielen und dem Ganzen einen neuen Mix zu verleihen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Sound, auch wenn alles etwas roher ausgefallen ist, was aber in erster Linie an meinen noch nicht ganz ausgereiften Fähigkeiten am Mischer liegt.
Wie geht es mit DER WEG EINER FREIHEIT weiter? Sind weitere Veröffentlichungen und Touren geplant?
Momentan schreibe ich an neuem Material und es stehen schon ein paar konkrete Song-Ideen, die definitiv auf das neue Album kommen werden. Wann dieses aber letztendlich kommt, steht noch in den Sternen. Ansonsten wollen wir auch im nächsten Jahr weiterhin live spielen, möglicherweise auch im Rahmen einer Tour. Wir lassen uns überraschen, was kommt!

Markus Herhoffer: Hallo zusammen! Vor einigen Monaten ist euer erstes, selbstbetiteltes Album erschienen, die Reviews sind durchweg positiv und lobend - einig über den Stil ist man sich aber nicht. Wie würdet ihr selbst euren Stil oder besser: eure Einflüsse, beschreiben?

Der Weg Einer Freiheit: Hallo! Wir machen ehrliche Musik, die tief aus unserem Inneren kommt und die das beschreibt, was wir sind beziehungsweise was wir geistig aufnehmen oder fühlen. Das kann fremde Musik aller Art sein, unser tägliches Leben, Natur, das Weltgeschehen oder besondere Ereignisse und Erinnerungen. Man kann es nennen, wie man möchte – ich denke aber, dass man uns rein stilistisch im Black Metal einordnen kann.

Inzwischen habt ihr einen ganz ansehnlich vollen Terminkalender. War DER WEG EINER FREIHEIT von Anfang an als Band geplant oder sollte es eher ein Projekt werden?

Anfangs habe ich DER WEG EINER FREIHEIT mehr oder weniger als Studio-Projekt gestartet und hatte auch nicht vor, live zu spielen. Durch unseren Deal bei Viva Hate Records und der Rekrutierung Christians als festen Schlagzeuger wurden uns aber vor allem im Live-Sektor einige Türen geöffnet und mittlerweile kann man die Band auch wirklich als Band sehen. Leider können wir uns nur selten zum Proben treffen, da dies aufgrund unserer momentanen Wohnorte Würzburg, Berlin und Hamburg einen gewaltigen zeitlichen und finanziellen Aufwand darstellt.

Ihr bemüht euch nicht, irgendwelchen Metal-Schubladen gerecht zu werden - weder im Songwriting noch in euren Promofotos. Ist dies eine bewusst getroffene Entscheidung? Wie steht ihr zu euren Corpsepaint tragenden Kollegen und der ihnen annektierten Szene?

Bewusst geschieht bei uns eher wenig. Es gibt weder ein musikalisches noch textliches Konzept und vieles entsteht einfach aus dem Bauch heraus beziehungsweise unter Einfluss momentaner Gefühlslagen und Gedanken. Ich finde, dass Black Metal einige der intensivsten und für mich musikalisch wertvollsten Bands hervorgebracht hat, was erklärt, weshalb wir uns stilistisch in dieser Richtung bewegen.

Eure Texte sind auf dem Album komplett in Deutsch gehalten. Angesichts des gegenwärtigen internationalen Marketings in der Szene sicher keine verkaufsfördernde Entscheidung. Warum die Wahl, die Texte in eurer Muttersprache zu verfassen?

Deutsch ist zum einen eine schöne Sprache, besonders in der Musik. Zum anderen würde ich mich nicht wohlfühlen, in einer anderen Sprache als meiner Muttersprache zu schreiben, da die Texte Ausdruck meiner Person und meines Ichs sind und ich nun mal aus Deutschland komme und deutsch spreche. Es ist einfacher und vor allem logisch für mich, da sind internationale Verkaufszahlen oder Marketing nebensächlich.

Die Texte haben auch einen stark lyrischen Charakter. Wollt ihr damit gezielte Aussagen treffen und Stellung beziehen? Oder liegt euch mehr am Ausdruck und den vermittelten Emotionen?

Es sind hauptsächlich innere Gefühle und Gedanken, die zum Ausdruck gebracht werden sollen. Die Texte stehen immer in Verbindung mit der Musik und sollen sie untermalen und die Stimmung und den Sound des jeweiligen Songs hervorheben. Eine bestimmte Aussage oder Message gibt es aber meistens nicht.

Euer Debüt ist die Wiederauflage und -aufnahme eures älteren Demos. Warum die Entscheidung, alles noch einmal neu aufzunehmen? Was war euch beim Sound der Neuaufnahme wichtig?

Nachdem die erste Auflage relativ schnell ausverkauft war und wir immer noch zahlreiche Anfragen bekommen haben, überlegten wir uns, eine mögliche Neuauflage über ein Label zu veröffentlichen und haben dafür in Viva Hate Records schließlich den geeigneten Partner gefunden. Fast gleichzeitig zeigte unser jetziger Schlagzeuger Christian, mit dem ich schon längere Zeit Kontakt hatte, Interesse, die Drum-Spuren noch einmal neu einzuspielen, und nachdem wir mit dem Resultat mehr als zufrieden waren, holten wir ihn als festes Mitglied ins Boot. Da die alten Gitarren- und Bassspuren qualitativ eigentlich nicht mehr zu gebrauchen waren, entschloss ich mich dazu, auch diese noch einmal einzuspielen und dem Ganzen einen neuen Mix zu verleihen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Sound, auch wenn alles etwas roher ausgefallen ist, was aber in erster Linie an meinen noch nicht ganz ausgereiften Fähigkeiten am Mischer liegt.

Wie geht es mit DER WEG EINER FREIHEIT weiter? Sind weitere Veröffentlichungen und Touren geplant?

Momentan schreibe ich an neuem Material und es stehen schon ein paar konkrete Song-Ideen, die definitiv auf das neue Album kommen werden. Wann dieses aber letztendlich kommt, steht noch in den Sternen. Ansonsten wollen wir auch im nächsten Jahr weiterhin live spielen, möglicherweise auch im Rahmen einer Tour. Wir lassen uns überraschen, was kommt!

Redakteur:
Markus Herhoffer

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