Gruppentherapie: CHAOSWAVE - Dead Eye Dreaming

05.03.2009 | 23:39

Progressiver Thrash mit Wechselgesang klingt fast nach Pflichtübung für unsere Redaktion. Und da das Debüt "The White Noise Within" schon einige von uns überzeugte, war eine Gruppentherapie zum neuen Album "Dead Eye Dreaming", das am 06.03.2009 von Silverwolf Productions veröffentlicht wird, eine klare Sache.




Die neue CHAOSWAVE-Scheibe ist ein wirklich schwierig zu beurteilendes Album. Es braucht nämlich ausgesprochen lange, bevor es zündet. Anfangs lief "Dead Eye Dreaming" einfach so an mir vorbei, und irgendwann stellte ich fest, dass die Scheibe, huch, schon wieder vorbei war. Was blieb? Fast nichts. Es blieb einfach kein Song wirklich hängen. Doch nach gehöriger Einarbeitung kann man sich das Scheibchen problemlos schön hören, und das liegt nicht an dem geschätzten Steve Smyth (NEVERMORE), der hier als Gast auftreten darf. Mittlerweile lege ich den Sechzigminüter nicht mehr rein, weil ich muss, sondern weil ich möchte. Die gut produzierten, aber chaotischen Arrangements aus Prog-Metal-Riffs mit Metalcore-Einflüssen und etwas gezwungen wirkenden Breaks, gepaart mit wechselnd dominierendem Frauen- und Männergesang, offenbaren die Ohrwurmmelodien nämlich erst spät. Der Gesang von Giorgia Fadda ist leider nicht in der ersten Liga der Metaldamen einzuordnen, was dem Enthusiasmus ebenfalls einen kleinen Dämpfer gibt. Ansonsten aber vermögen CHAOSWAVE so nach dem zehnten Durchlauf für Begeisterung zu sorgen, und Songs wie '10 Years In Denial', 'Fork Tongues And Foul Times', 'Rise' oder 'Two Shadows' werden zu echten Granaten. Das Album will erarbeitet werden, aber ich finde, es ist den Aufwand durchaus wert, auch wenn nicht alle Songs dieses Niveau halten können. Dafür gibt es aber auch keinen Totalausfall. Die Zielgruppe ist eindeutig der Metalfan mit einer Vorliebe für Heftiges, das aber viele, viele Noten hat. So eine Art Amadeus-Thrash. UNLEASH trifft LACUNA COIL, und ZERO HOUR sorgt für die Getränke.
[Frank Jäger]

Die Thrasher ohne Achtziger-Imitationsgen und mit erweitertem Horizont, CHAOSWAVE, kommen aus Italien, was einer der Gründe ist, warum sie bisher so gut wie unbeachtet geblieben sind. Die durch Grisu-Tick-Schein-Metaller vorbelastete Herkunft ist ähnlich hinderlich wie die Mann/Frau-Gesangskombination, die von Feenwäldchen-Gothic-Lullis in der Vergangenheit tief in die Jauche gezogen wurde. Und auch wenn sich Fabio Cartas kraftvolle Vocals sinnvoll mit Giorgia Faddas natürlicher Stimme ergänzen und damit das Zähneknirschen nicht einsetzen muss: Die Melodielinien sollten beide Sänger nicht aus den Augen verlieren – sofern sie die Anhängerschar ihrer Band deutlich anwachsen sehen wollen. Abgesehen von '10 Years Of Denial' (das deutlich Beste wird schon als Einleitung verbraten) sowie vielleicht noch 'Fork Tongues And Foul Times' und 'Dead Eye Dream' gibt es kaum offensichtliche Ausschläge auf der Refrainskala. Das bedeutet Zeitinvestition und macht ausgiebige Erkundungstouren erforderlich. Dabei führt der Weg zur Platte über die auf Einfallsreichtum fußende Gitarrenackerei, die sich vor allem NEVERMOREs Jeff Loomis nähert. Hat man in die Spur gefunden, sollte noch mal untersucht werden, was Carta und Fadda, die gesanglich beide noch nicht auf Spitzenniveau sind, eigentlich genau tun. Stück für Stück kann so ein zwar zu weit ausholendes, aber prüfenswertes Album Gestalt annehmen, das an allem vorbeigeht, was angesagt ist.
[Oliver Schneider]






Bereits mit dem furiosen Opener '10 Years Of Denial" erzwingt die dänisch-sardische Komplex-Thrash-Kapelle die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers. Unterstützt von einem sehr modernen, aber gleichsam homogenen Soundgewand kracht eine Melange aus NEVERMORE-Riffs, STRAPPING-YOUNG-LAD-Drumming und LACUNA-COIL-Gesang aus den Boxen und begeistert mich sofort. Wobei sich Giorgia Fadda die Lungenflügel mit ihrem männlichen Pendant Fabio Carta teilt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass CHAOSWAVE mehr Vielseitigkeit aus diesem Umstand ziehen würde. So bleiben beide Stimmen insgesamt etwas farblos, was bei der gebotenen musikalischen Leistung allerdings nicht besonders negativ auffällt. Besonders das stampfende 'A March For The Dying', bei dessen Einleitung Giorgia eindrucksvoll ihre wahre gesangliche Klasse unter Beweis stellt, sowie der flotte Titelsong machen gute Laune aufs erste Ohr. Später gesellen sich dann noch das beinahe behutsame 'Two Shadows', sowie 'Fork Tongue And Foul Time' hinzu. Überhaupt wird das Album mit jeder neuen Umdrehung besser, was eventuell daran liegt, dass man anfänglich von der durchgehenden Wucht des Materials quasi erschlagen wird. Da wollen die Feinheiten und Soundfacetten erst nach und nach entdeckt werden. Ist man aber erst einmal infiziert, lässt einen "Dead Eye Dreaming" so schnell nicht wieder los.
[Holger Andrae]

Mit "The White Noise Within" legte das italienisch-dänische Konglomerat ein beachtenswertes Debüt hin, dass mit seiner konsequenten Mischung aus NEVERMORE und LACUNA COIL punkten konnten. Und wer sich traut eine Nummer wie 'The Seven Tongues Of God' zu covern, ist zudem auch sehr selbstbewusst. Dieses Selbstbewusstsein tragen CHAOSWAVE auch auf ihrem zweiten Album 'Dead Eye Dreaming' zur Schau. Das mächtige Thrash-Brett ist stellenweise noch vertrackter als beim ohnehin schon nicht eingängigen Debüt, kann aber dank der vielseitigen, dualen Stimmgewalt von Giorgia Fadda und Fabio Carta dennoch Enterhaken in den Lauschlappen auswerfen. Gerade der Opener '10 Years Of Denial' (Hit!), der fast-Titeltrack 'Dead Eye Dream' und das sich nach gemächlichem Beginn steigernde 'Two Shadows' bündeln die Qualitäten der Truppe. Ausgefeiltes Riffing trifft clevere Arrangements und feine Gesangsmelodien. Musik kann so einfach sein. Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass diese Qualität nicht über die gesamten 62 Minuten gehalten werden kann. 'The Evident' oder 'How To Define A Race' bleiben im Albumkontext relativ blass, auch wenn sie nicht wirklich schwach sind. Dennoch wäre 'Dead Eye Dream' auch ohne diese beiden Nummern ausgekommen und hätte so womöglich sogar noch an Dynamik, Spannung und letztlich Qualität gewonnen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Freunde moderner Thrash-Klänge hier reinhören sollten.
[Peter Kubaschk]

Die fünf Köpfe hinter dieser italienischen "Chaoswelle" sind nicht nur aus menschlicher Sicht unglaublich liebenswürdig - sympathisch macht sie vor allem auch, dass sie sich mit ihrer Musik konsequent jeglichen Trends wiedersetzen. Thrash Metal? Gerne, aber nicht im gerade wieder angesagten 80er-Sound, sondern eher auf die vertrackte NEVERMORE-Art. Weiblicher Gesang? Gibt es reichlich, aber trotz Giorgia Faddias klarer Stimme ist dieser weit davon entfernt, "engelsgleich" zu sein. Statt das ausgelutschte Gut-Böse-Klischee zu bedienen, agieren Giorgia und ihr männlicher Counterpart Fabio Carta vielmehr absolut gleichwertig, was den zumindest in Ansätzen gerechtfertigten Vergleich mit LACUNA COIL begründen dürfte. Dass bei so viel Eigensinn und -ständigkeit nicht jeder Track auf "Dead Eye Dreaming" Hitpotential besitzt, ist dann wohl die Kehrseite der Medaille - immerhin, wirkliche Ausfälle gibt es keine. Sehr gelungen sind der zwischen treibendem Beat, famosen Gitarrenleads und einschmeichelndem Chorus changierende Opener '10 Years Of Denial' und das auf den ersten Blick leicht disharmonische, aber in der Tiefe mit spannenden Gesangsarrangement aufwartende 'Fork Tongues And Foul Times'. Und auch wenn meine Kollegen teilweise die stimmlichen Qualitäten des Duos Fadda/Carta anprangern: Das, was ihnen vielleicht an Sauberkeit fehlen mag, gleichen sie nicht nur im dramatischen, auch durch Gitarrist Henrik 'Guf' Rangstrups Griffbrettkünste überzeugenden 'Rise' locker durch reichlich Leidenschaft wieder aus. Auch gibt es zwischen all diesen thrashigen Riffs immer wieder tolle Refrains zu entdecken, in denen die wirren Fäden zusammen laufen. Man sollte sich allerdings nicht davon abschrecken lassen, dass "Dead Eye Dreaming" am Anfang arg sperrig rüberkommt. Die Platte wächst mit jeder Umdrehung, und das ist ja eigentlich genau das, was die potentielle Zielgruppe von dieser Art von Musik erwartet.
[Elke Huber]






Das dänisch-italienische Metal-Konglomerat CHAOSWAVE hatte es vor einigen Jahren mit dem Debüt-Album "The White Noise Within" durchaus verstanden mich zu beeindrucken. Der moderne, leicht melancholische und äußerst abwechslungsreiche Progressive-Thrash dieser Truppe war und ist definitiv etwas Besonderes und Aufregendes. Offensichtlich fällt es schwer diese Band zu kategorisieren. Wenn das denn schon eine Mischung aus NEVERMORE und LACUNA COIL sein soll auf "Dead Eye Dreaming", wie der mächtig dick auftragende Promozettel behauptet, dann muss man dazu auf jeden Fall noch den Namen SYSTEM OF A DOWN in den Ring werfen. Immer wieder bohren sich auch klassische Bay-Area-Thrash-Riffs durch die atmosphärisch dichten, energetisch aufgeladenen Songs. CHAOSWAVE verstehen es meisterhaft, mit Stimmungen und Emotionen zu spielen. Sie können in einem Moment eine Gitarrenwand der Marke Eiger Nord aufbauen, nur um sie sogleich mit einer butterzarten Melodie zu unterspülen und dann in Grund und Boden zu frickeln. Das verleiht den Songs eine bisweilen an den Nerven zerrende Sprunghaftigkeit, denn zu selten werden hier wirklich länger als eine Minute tragfähige Spannungsbögen erschaffen. Bei aller Komplexität und Verspieltheit sind die einprägsamen, sich unwiderruflich ins Hirn brennenden kompositorischen Ausrufezeichen auf der Strecke geblieben. Sicher ist "Dead Eye Dreaming" modern, anspruchsvoll und originell. Doch was hilft es, wenn das Ergebnis höchstens von akademischer Brillanz ist und zu selten wirklich fesselt und rockt? Dass CHAOSWAVE sich durchaus am Riemen reißen und ihre Kreativität auf den Punkt bringen können, zeigt der fantastische Opener '10 Years Of Denial'. Ansonsten glänzt "Dead Eye Dreaming" immer dann am hellsten, wenn es aggressiv und bretthart zur Sache geht, man höre sich exemplarisch z.B. das Riff-Monster 'Rise' an. Insgesamt bin ich von dieser Platte in Anbetracht meiner großen Hoffnungen eher enttäuscht.
[Martin van der Laan]

Die italienische Band CHAOSWAVE - dass Gitarrist Henrik 'Guf' Rangstrup eigentlich aus Dänemark stammt, lassen wir mal unberücksichtigt, denn immerhin lebt er in Italien - ist mit ihrem zweiten Album "Dead Eye Dreaming" am Start. Es wurde in Eigenregie aufgenommen und von Andy LaRocque (u.a. KING DIAMOND) gemischt, und auch Steve Smyth (ex-NEVERMORE, ex-TESTAMENT) war mit ein paar Gitarren-Leads beteiligt. Damit werden die Erwartungen selbstverständlich in die Höhe geschraubt, und es stellt sich die Frage, ob sie von CHAOSWAVE auch erfüllt werden können. Die Antwort ist ein entschiedenes Vielleicht, denn es gibt auf "Dead Eye Dreaming" recht viel Licht, aber auch immer wieder ein paar schattige Plätzchen. Der Opener '10 Years Of Denial', zu dem es wohl auch noch ein Video geben soll, gehört sicherlich zur ersten Kategorie, denn sowohl die schnellen Gitarrenriffs als auch die Gesangslinien - in den Strophen eher aggressiv, im Chorus dafür umso eingängiger - wissen sehr zu gefallen. Dieser Song sowie eigentlich auch alle anderen Stücke leben dabei insbesondere von Giorgias und Fabios Gesang, wobei es hier regelmäßig um ein Mit- und nicht um ein Gegeneinander geht. Aber auch Guf weiß sehr wohl mit seinem abwechslungsreichen Gitarrenspiel - mal thrashige Riffs, mal melodische Läufe - zu überzeugen, und auch Michele (b.) und Raphael (dr.) liefern eine solide Leistung ab. Dass sich dennoch nicht alle Songs auf dem hohen Niveau von '10 Years Of Denial' bewegen, liegt vor allem daran, dass die Songstrukturen äußerst komplex sind - an sich ja nix Schlechtes -, aber der Zuhörer hin und wieder vorzeitig auf der Strecke bleibt. Manche Songs erschließen aber nach dem n-ten Durchlauf doch noch, wie beispielsweise 'Rise' mit seinen verschiedenen Melodien, das mal wieder an NEVERMORE erinnernde 'Fork Tongues And Foul Times' oder das Doppel 'Blind Eye Focus'/'Dead Eye Dream' (inkl. Intro 'Another Lie To Live In Vain'). Insgesamt erfordert "Dead Eye Dreaming" also eine eingehende Beschäftigung, die sich aber mehr und mehr lohnt - wer bereit ist, die nötige Zeit aufzubringen, der kann sich dieses mehr als ordentliche Album ruhigen Gewissens zulegen. Nebenbei-Musik-Hörer sollten aber getrost die Finger davon lassen ...
[Martin Schaich]






Rom. Der Tiber. Zwei Ufer, eine Brücke. Wenn man in diesem Bild das Ostufer als die Habenseite, das Westufer als die Negativeseite und die Band selbst als die Brücke betrachtet, so läuft man auf der Wanderung von Ost nach West an verschiedenen Dingen vorbei: Östlich stehen geile Melodien, interessante Riffs mit mal schnellen, mal pointiert gespielten Leads, verspielte Thrash-Rhythmen, Exkurse in rockigere Gefilde und spannend in Szene gesetzte Textpassagen. Doch wenn man in den Westen kommt, sagen wir mal, die Ponte Milvio überquert, erwarten einen da zwei Sänger, Männlein und Weiblein, die sich mit teils parallelen, teils konträren Gesangslinien um eine gewissen Abwechslung bemühen. Um es auf den Punkt zu bringen und dieses komische Tiberbild zu beenden: Das gelingt nur partiell. Entweder durch Produktion gleichgebügelt oder von Natur aus recht ähnlich, liegen die Stimmen von Giorgia Fadda und Fabio Carta einfach viel zu nahe beieinander. Das Potential, das man durch zwei feste Sänger in die Band gebracht hat, wird dadurch lediglich im Ansatz ausgeschöpft, was einfach schade ist. Darüberhinaus, wobei das eher eine subjektive Geschichte ist, finde ich die zum Teil arg ölig schnulzige Heulerei von Giorgia – und ich hoffe, dass ich sie da jetzt nicht eben verwechsel – in manchen Passagen (gutes Beispiel: 'Rise') nur anstrengend. Doch ich denke mir, dass die Band einfach da weitermachen muss, wo sie bei dem Highlight des Songs 'Two Shadows' angefangen haben: Einer klaren Differenzierung der Gesangslinien und den Raum im Songwriting für die beiden Sänger, sich auch entfalten zu können. Lassen wir noch ein wenig Wasser den Tiber herunterfließen, ich bin auf die nächste Veröffentlichung gespannt.
[Julian Rohrer]

Die italienisch/dänische Formation CHAOSWAVE serviert uns mit "Dead Eye Dreaing" ein interessantes Werk, das in der Tat - wie es die Promo-Info behauptet - grob als eine Melange des Sounds von NEVERMORE und LACUNA COIL eingeordnet werden könnte. So werden überaus moderne Thrash-Salven und schwere Riffs im Stil von NEVERMORE innerhalb der Stücke durch feinfühlig arrangierte Abschnitte abgelöst. Ab und an wird auch der eine oder andere Blastbeat-Part eingeflochten oder auch ein leicht Metalcore-lastiges Riff eingebaut. Umgarnt wird dieser musikalisch originelle Hybrid durch Sängerin Giorgia Fadda und ihr stimmliches Pendant Fabio Carta, die mit ihrem sauberen Gesang zwar nur selten prägende Akzente im Sound dieser Bands setzen können, aber zumindest bei den Refrains eine gute Figur an den Mikrophonen abgeben. Doch "Dead Eye Dreaming" ist kein Album, das man beim ersten Hördurchgang ohne weiteres erfassen oder gar in seiner Gesamtheit liebgewinnen könnte. Dies beruht auf den komplexen und teilweise recht unvorhersehbaren Arrangements der Stücke. Trotz unbestreitbarer musikalischer Klasse der Musiker ist es um die Hitqualitäten von "Dead Eye Dreaming" eben aus diesem Grund nicht sonderlich gut bestellt. Bis auf den flotten Opener '10 Years Of Denial' mit seinem tollen Refrain bleibt anfangs nicht viel von dieser Scheibe im Gedächtnis. Erst nach und nach erschließen sich verschachtelte Kompositionen wie das hochklassige 'Two Shadows' oder das spannungsreiche 'A March For The Dying'. Andere Stücke hingegen, wie beispielsweise der Titeltrack 'Dead Eye Dreaming' oder auch 'Rise' zünden auch nach etlichen CD-Rotationen leider nur bedingt.
Unter dem Strich ist "Dead Eye Dreaming" eine originelle Scheibe geworden, die mutige Hörer, die sich nicht durch etwas unzugänglichere Klänge abschrecken lassen, im Endeffekt mit einer über weite Teile gelungenen Scheibe belohnt, die es allerdings zu erkunden gilt. Obgleich CHAOSWAVE mit diesem durch Andy LaRocque (KING DIAMOND) klangtechnisch hervorragend inszenierten Album noch nicht bei den ganz großen Bands mitmischen: Ein überaus vielversprechender Anfang ist gemacht!
[Martin Loga]

CHAOSWAVE machen es uns nicht gerade einfach, ihr neues Werk sofort ins Herz zu schließen. Denn die frickelfreudigen Italiener haben mehr denn je komplexe Strukturen, verspielte Riffs und unglaubliche Gesangslinien für sich entdeckt. Dabei verzichtet man zu keiner Sekunde auf qualitativ wertvolle Musikstrukturen, die sich erst nach mehrmaligem Hören so richtig offenbahren. "Dead Eye Dreaming" ist keine leichte Kost, doch es lohnt sich, hinter die Fassade zu schauen, besser gesagt zu hören! Vor allem die Gitarrenfraktion zeigt sich wieder von ihrer besten Seite und der zweistimmige Gesang mit den völlig klischeefreien Mann/Frau-Parts unterstützt die abwechslungsreichen Gitarrenläufe bestens. Und auch wenn CHAOSWAVE mit ihrem Sound auch hier und da an Bands wie NEVERMORE (Gitarren) oder LACUNA COIL (Gesang) erinnern mögen, so steckt doch viel mehr dahinter! Wer sich auf den ersten Blick in die Italiener verlieben möchte, dem sei das eingängige und dynamische 'Fork Tongues And Foul Times' empfohlen, wer lieber den Headbanger rauslassen will, darf sich erst einmal auf den Titeltrack einlassen, wer es düster mag arbeitet sich sofort bis 'Rise' vor, und wer auf völlig vertrackte Rhytmus-Wechsel schwört wird bei Songs wie 'The Evident" in Verzückung geraten. Abwechslung ist hier auf jeden Fall garantiert!
[Caroline Traitler]

Eine weitere ausführliche Meinung zur Scheibe findet ihr als Einzelrezension.

Redakteur:
Peter Kubaschk

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