GRIP INC.: Interview mit Waldemar Sorychta

01.01.1970 | 01:00

GRIP INC. are back! Diese freudige Nachricht wurde anhand des vierten Albums "Incorporated" garniert, auf dem Waldemar Sorychta, Gus Chambers und Dave Lombardo eindrucksvoll zeigen, dass sie während der Pause aber auch gar nichts verlernt haben. Da wird der typische GRIP INC.-Stil geboten, gleichzeitig ist "Incorporated" aber auch das vielseitigste Album der Bandgeschichte. Da ließ ich die Gelegenheit zum Gespräch mit Gitarrero und Bandkopf Waldemar Sorychta natürlich nicht ungenutzt verstreichen. Da Waldemar zudem ein sehr auskunftsfreudiger Interviewpartner war (und ich mich deshalb auch veranlasst sah meinen ursprünglichen Fragenkatalog ein wenig zu kürzen), könnt ihr hier etwas mehr über ihn und GRIP INC. erfahren als nur die üblichen Standardantworten.


Stephan:
Warum habt ihr denn diese längere Pause eingelegt, zwischenzeitlich konnte man ja sogar denken, die Band hätte sich aufgelöst?

Waldemar Sorychta:
Das war eigentlich nie beabsichtigt und nach "Solidify" 1999 hatten wir sogar angefangen wieder zu proben, aber es fühlte sich nicht so an, als ob die Luft brennen würde. Und wenn nicht jeder 100% dahinter steht und bereit ist sein Bestes zu geben, sondern nur einen Job erledigt, dann ist man bei dieser Musikart falsch. Die Seele dieser Musik ist die Leidenschaft und wenn die nicht vorhanden ist, dann kannst du die besten Lieder haben, trotzdem werden sie sich sehr kalt anhören.
Da haben wir die Entscheidung getroffen erstmal ein bisschen Abstand voneinander zu nehmen. Irgendwann spürt man schon, ob die Band wieder zurückkommt und man nur die Musik in den Vordergrund stellt. Ich will, dass man schon zehn Stunden vor der Probe darauf brennt zu spielen. Das ist die Motivation, die ich brauche und die auch diese Musik braucht. Aus diesem Grunde haben wir uns entschieden uns etwas Zeit zu lassen und wie man auf dieser Platte hört, auch zu Recht. Denn als wir zurückkamen, haben wir gespürt, dass das etwas ist, was wir alle vermissen.
Diese Band ist für uns alle etwas total Besonderes, schon allein deshalb, weil hier drei Leute aus verschiedenen Regionen der Welt und verschiedenen Backgrounds kommen und jeder einen eigenen Stil hat. Man kann uns nach außen sehen, wie man will, aber wichtig ist, dass wir uns wohl fühlen. Und das tun wir auch, deshalb hat uns die Pause sehr gut getan.
Schon bei der ersten Probe haben wir gespürt, dass die Luft am Brennen war. Man hat das Gefühl gehabt, man sei wieder 16 und die Welt liegt einem zu Füssen. In dem Moment interessierte nur die Musik und nur dann kannst du eine Platte aufnehmen, die voller Leben ist und wo man die Leidenschaft hört. Und das ist uns gelungen.

Stephan:
Dann kommen wir doch mal zu "Incorporated". Ich finde, die Platte ist abwechslungsreicher als eure bisherigen, orientiert sich soundmäßig aber eher an euren ersten beiden Alben als an "Solidify". Kann man das so stehen lassen?

Waldemar:
Von der Leidenschaft und der Intensität der Platte ähnelt sie der "Power Of Inner Strength" (Debütalbum, 1995 - d. Verf.) sehr. Bei dieser Platte kannten wir uns aber noch nicht so gut und mussten uns erstmal finden, während diesmal jeder die Stärken und Schwächen bereits kannte. Wir konnten also einfach loslegen.
Die Palette an Einflüssen hat sich auch vergrößert, da wir uns nie auf einer Einbahnstraße bewegt haben. Für uns war das quasi eine ganz natürliche Weiterentwicklung. Wir waren schon immer offen und grenzenlos, aber jetzt war es an der Zeit, das noch ein bisschen zu vertiefen.
Anstatt wie früher nur den Einfluss einer spanischen Gitarre zu verwenden, gibt es diesmal ein Stück, das die spanische Gitarre als Fundament hat. Oder ein Stück wie '(Built To) Resist' mit dem Cello - an dieser Stelle geht mein Dank noch mal an Eicca von APOCALYPTICA - diese Wärme der Cellos wäre mit keinem anderen Instrument so machbar gewesen. Aber trotzdem hörst du von vorne bis hinten den GRIP-Sound, es hört sich nicht wie ein Versuch an. Das Lied hört sich absolut auf den Punkt an und bekommt erst durch die Cellos sein wahres Gesicht.

Stephan:
Auf der Limited Edition soll auch noch ein Hidden Link enthalten sein, der zur "uncut"-Version des Albums führt. Was unterscheidet diese Version von dem normalen Album?

Waldemar:
Diese uncut-Version ist die selbe Platte und beinhaltet kein anderes Lied. Es ist nur so, dass bei ihr die Lieder ineinander übergehen und keine Pausen haben. Ursprünglich wollte ich ein paar Lieder miteinander verbinden, aber dann habe ich als Produzent darüber nachgedacht, was passiert, wenn eine Radiostation oder ein Club das eine oder andere Lied spielen möchte. Also habe ich die Stücke so geschnitten, wie man es im Radio oder in Clubs braucht. Dann habe ich für alle Lieder Übergänge gemacht, sodass wir jetzt noch ein solches Album haben. Diese Platte ist auch drei Minuten länger als die normale Version, weil z.T. die Anfänge oder die Endungen viel länger sind.
Das haben wir aber von Vornherein nur als Bonus betrachtet, wir wollten nie mit beiden Platten einzeln auf den Markt gehen. Dann kamen aber von Seiten unserer Plattenfirma Bedenken, dass die Händler versuchen könnten diese Doppel-CD als zwei verschiedene CDs zu verkaufen und dann wäre die Enttäuschung der Fans natürlich groß gewesen, wenn sie ein und die selbe Platte in zwei verschiedenen Versionen gekauft hätten.
Aber es ist eine tolle Sache als Bonus, denn wenn man die eine Platte öfter gehört hat und dann die uncut-Version hört, dann ist das schon etwas Neues, die hört sich schon etwas anders an.

Stephan:
Du bist ja Hauptsongwriter bei GRIP INC. und da du als Produzent mit so vielen verschiedenen Bands zu tun hast, glaubst du, dass das auch einen Einfluss auf die Musik von GRIP INC. hat?

Waldemar:
Eigentlich hat das wenig Einfluss auf meine eigene Musik. Meine Tätigkeit als Produzent ist eine andere Art von Arbeit. Da versuche ich immer das Beste aus der jeweiligen Band herauszukitzeln, auch wenn ich nicht selten auch songschreiberisch irgendwie beteiligt bin. Das hängt aber immer von der Band ab.
Das Einzige, was ich von den Produktionen mitnehme, ist der Vielfalt von der menschlichen Seite her. Das Interessante daran ist, dass man mit Bands aus so vielen verschiedenen Ländern zusammenarbeitet. Wenn man z.B. eine Band aus Finnland und eine aus Italien nimmt - bei den Finnen hat man Leute im Studio, die vielleicht zehn Minuten am Tag miteinander kommunizieren, während die Italiener ununterbrochen reden. Aber sobald es läuft und die Musik spricht, dann merkt man, wie vielfältig und universal die Sprache der Musik ist. Das ist das Faszinierende bei solchen Sachen.

Stephan:
Laut Booklet hast du alle Songs allein geschrieben, wäre es nicht interessant und auch erstrebenswert, wenn Gus und Dave ebenfalls am Songwriting beteiligt wären?

Waldemar:
Das ist im Grunde genommen alles schon da gewesen. Früher habe ich die Lieder letztendlich auch alle geschrieben, aber es ist wichtig, das es trotzdem ein Produkt der Band ist. Es macht wenig Sinn, wenn ich Stücke schreibe und die Band sie einfach spielt. Jeder muss sich mit den Stücken auch selbst identifizieren können.
Gus schreibt alle Texte und wir arbeiten an unserer musikalischen Entwicklung immer konstant weiter. Auch wenn ich ein paar Ideen für das Schlagzeug habe, die Ausführung liegt immer an Dave, denn er bringt das Schlagzeug zum Leben. Die Stücke können sich zu Hause total toll anhören, aber ihnen fehlt immer noch das Wichtigste und das ist die Seele.
Früher war es auch so, dass wir sehr oft miteinander Jam-Sessions gemacht haben und da haben sich bestimmte Ideen auch immer herauskristallisiert. Diesmal war die Situation aber anders. Erstens ist Dave sehr viel anderweitig beschäftigt, sodass wir nicht so viel Zeit für Jam-Sessions haben. Da muss man sich dann auf das Wesentliche konzentrieren. Aber das war nicht das Hauptproblem, das trat am Ende der Vorproduktion auf.
Gus wohnt schon seit längerer Zeit hier in Deutschland, daher konnten wir uns bestens vorbereiten. Als es dann soweit war, habe ich die Flüge, Hotels usw. vorgebucht. Dann flog ich nach Amerika und am Flughafen hat man mich sofort ausgemustert. Dann wurde ich verhört und über sieben Stunden festgehalten. Man hat mir mit Schlägen gedroht, mich eingeschüchtert, ich durfte nicht auf die Toilette - man hat mich behandelt, als sei ich kein Mensch.
Beim größten Respekt vor der politischen Situation, gerade wurden wir ja wieder von neuen Terrorwellen erschüttert, aber man sollte sich doch wirklich darauf konzentrieren, wo das Übel liegt und nicht auf Leute wie mich. In den vergangenen 14 Jahren, in denen ich zum Teil sogar in den USA gewohnt hatte, habe ich nicht einmal einen Strafzettel für Falschparken bekommen. Und dann behandelt man mich wie einen Terroristen, selbst einen Anruf hat man mir unter Androhung von Prügeln und Gefängnis verweigert. Nach sieben Stunden hat man mich mit Handschellen aus dem Land rausgeschmissen und ich darf dort jetzt nicht mehr einreisen. Zum Schluss gab man mir als Grund an, dass ich mich vor sieben Jahren angeblich einen Tag zu lange in den USA aufgehalten hätte. Als ich nach Hause kam, stellte ich fest, dass die sich einfach verrechnet hatten.
Aber ich glaube, der wirkliche Grund war, dass ich optisch zu dem Bild passte mit meiner Lederjacke und so. Als man mich dann 20 Minuten lang durch den ganzen Flughafen geschleppt hat (für den Weg hätte ich selber nur fünf Minuten gebraucht), wollten sie wohl demonstrieren, dass sie das Übel im Griff haben. Vor allem die Art und Weise meiner Behandlung hat mich sehr gestört. Die Arroganz tropfte schon auf den Boden.
Das Ende der Geschichte ist, dass ich dort nicht mehr einreisen darf und sogar als Krimineller gelte. In dem Moment mussten wir unsere Pläne komplett umschmeißen und alles neu organisieren. Da wir schon ein Studio gebucht hatten, waren wir auf einmal unter Zeitdruck. Das hat unter anderem auch dazu geführt, dass ich mich entschieden habe, den Bass auf der Platte selbst einzuspielen. Die Zukunft wollen wir auf jeden Fall mit Stuart (Carruthers - d. Verf.) gestalten, aber die Umstände waren diesmal ganz anders. Aber letztlich war die Vorproduktion so exzellent, dass wir uns wirklich nur noch auf das Wesentliche, die Musik, konzentrieren mussten.

Stephan:
Ihr habt diesmal sogar Gastsängerinnen dabei gehabt, aber irgendwie kann man deren Gesang nur erahnen ('Blood Of Saints'). War das so gewollt oder bin ich einfach nur mit akuter Taubheit geschlagen?

Waldemar:
Nein, die Hauptstimme ist Gus und er wird immer im Vordergrund stehen. Ich habe auch ziemlich viele Parts mitgesungen, aber das habe ich schon auf allen Platten gemacht. Ich mag meine Stimme persönlich nicht so, aber sie ergänzt sich gut mit Gus' Stimme.
Die Stimmen der Gastsängerinnen sollten der Musik einfach noch etwas mehr Leben dazugeben. Vielleicht hätten wir das vor fünf, sechs Jahren mit Samples oder Keyboards gemacht, aber diesmal wollten wir die Platte so organisch wie möglich machen. Die Platte soll leben und Leben und Emotionen kannst du nur durch Menschen erzeugen und nicht durch synthetische Sounds. Deswegen haben wir mit echten Sängern, echten Cellos und echten Sitars gearbeitet.
Jede Note auf dieser Platte bis auf ein paar kleine Keyboardsounds ist echt gespielt und echt gesungen. Das ist selbst in diesem Musikbereich mittlerweile schon eine Rarität. Das stellt uns dar, denn wir spielen die Musik gerne und man soll es hören, dass da Menschen sind, die diese Musik mit Leidenschaft machen. Und diese zusätzlichen Gesänge sind mehr als Hintergrundsound gedacht, ähnlich wie es bei Keyboards ist.

Stephan:
Wann kommen denn die deutschen Metalheads mal wieder in den Genuss eurer energiegeladenen Liveshows?

Waldemar:
Hoffentlich bald. Wenn es nach uns ginge, würden wir jetzt schon irgendwo unterwegs sein, aber leider hat dieses Geschäft sehr viele Tücken und selbst im Metalbereich orientiert man sich sehr viel an Zahlen. Du bist nur dann etwas, wenn du auch viel verkaufst.
Eine Tour zu machen, bedeutet von Vornherein, dass du Unterstützung und Support brauchst. Du kannst als Band nicht eine Tour alleine fahren, alles kostet Geld. Natürlich könnten wir jetzt eine halbwegs geplante Tour machen, aber wir sind nicht bereit, irgendwelche Sachen halb zu machen. Wenn man etwas macht, dann entweder richtig oder gar nicht. Wenn Leute zu unserem Konzert kommen und uns im Dunklen sehen, dann werden die wohl kaum zufrieden nach Hause gehen.
Im Moment sieht die Sache so aus, dass es leider viel zu viel vom Geschäft abhängig ist. Viele Promoter wollen lieber abwarten, wie sich die Platte verkauft, weil sie sagen, die Band hat schon lange nichts mehr rausgebracht. Die Erwartung ist zwar sehr groß, aber das interessiert die Leute erstmal nicht. Und ich glaube, manchmal ist es denen auch egal, was sie verkaufen. Sie interessieren sich nur wenig für deine Musik. Der erste Blick gilt nur noch denen Zahlen und wenn die stimmen, dann bekommst du Support.
Aber wir hoffen, dass sich alles gut entwickelt und wir bald wieder auf der Bühne stehen können. Wir sind auf jeden Fall bereit und hungrig, die neue Platte live zu präsentieren, aber wir müssen uns leider noch ein bisschen gedulden.

Stephan:
Kannst du dich eigentlich noch an euren legendären Auftritt auf dem Dynamo Open Air 1995 erinnern, kurz nachdem ihr "Power Of Inner Strength" draußen hattet?

Waldemar:
Aber natürlich, wobei das für mich sehr schlecht gelaufen ist. Wir hatten eine zweimonatige Tour mit MOTÖRHEAD hinter uns und das war unser letzter Auftritt als Höhepunkt. Meine Anlage lief immer einwandfrei, ich hatte nie damit Probleme, aber auf dem Dynamo ist ein Teil davon kaputt gegangen, was aber niemand gemerkt hatte, weil schon alles aufgebaut war. Auf der Bühne merkte ich dann, dass die Anlage nicht funktionierte und ich bestimmte Sounds nicht abrufen konnte. Da mussten wir in Sekundenschnelle die Setlist umschmeißen, da wir bestimmte Songs nicht spielen konnten, für die ich die Sounds nicht hatte.
Das ist für mich also nicht so gut gelaufen, erst im Nachhinein, als ich mir die Videos angeschaut habe, konnte ich die Atmosphäre des Ganzen genießen. Denn wenn etwas nicht läuft, dann kannst du auch vor zwei Millionen Leuten spielen und bist mit deinen Gedanken trotzdem woanders.

Stephan:
Von dem Festival wurde ja damals sogar bei MTV ausgiebig in "Headbangers Ball" berichtet. Was sagst du dazu, dass solche reinen Metal-Sendungen nahezu komplett in der Versenkung verschwunden sind?

Waldemar:
Tja, was soll ich dazu sagen? Ich glaube auf gar keinen Fall, dass weniger Leute diese Musikart hören. Aber es liegt an dem Musikgeschäft, das Sachen aufbaut und dann wieder fallen lässt, weil es einfacher ist mit anderen Sachen Geld zu machen.
Was mich dabei am meisten ankotzt, ist die verdammte Stöhnerei. Seit Jahren wird gestöhnt, wie scheiße alles ist, aber man müsste auch mal genug Selbstkritik üben, ob denn nicht die Plattenfirmen selbst zu einem großen Teil Schuld daran sind. Die wollen am liebsten Bands, die nichts kosten und viel verkaufen und signen dann jeden Schrott, Hauptsache es verkauft sich. Und jetzt ist es soweit, dass 80% von dem, was in den Top 100 ist, geklaut und ohne Seele ist.
Das ist eine Situation, zu der sich die Industrie selbst hingeführt hat. Es gab vor zehn Jahren genug Bands, die zum richtigen Zeitpunkt richtige Musik gemacht haben. Aber die waren für viele zu umständlich, weil man z.B. Techno viel billiger machen konnte.
Wenn man sich nur darauf konzentriert, dass etwas viel verkauft und dabei vergisst, warum man das eigentlich tut, nämlich dass es im Endeffekt um die Musik gehen sollte, dann soll man sich nach so vielen Jahren auch nicht wundern, dass alles den Bach runter geht. Dass man nur noch Scheiße im Fernsehen hat und rumstöhnt, wie schwierig es ist echte Bands zu verkaufen.

Stephan:
Wie koordiniert ihr Dave's Verpflichtungen bei SLAYER mit GRIP INC.?

Waldemar:
Ich sehe da gar keine so großen Auswirkungen, denn für mich ist es das Wichtigste, wie man etwas macht. Mir würde es persönlich viel mehr weh tun, wenn Dave nicht bei SLAYER spielen würde, aber bei den Sachen, die wir machen, habe ich das Gefühl er ist nicht 100% dabei. Ich habe schon viele Leute gesehen, die nur noch dafür leben in der Presse präsent zu sein oder genug Mädels um sich herum zu haben. Die benutzen die Musik dazu andere Ziele zu verfolgen, was ich total falsch finde.
Mir ist es tausend Mal lieber, jemanden zu haben, der auch noch andere Sachen macht, solange jeder sein Bestes gibt. Das ist die Voraussetzung, dass etwas funktioniert.
Und wegen dem Problem dafür die Zeit zu finden, da sage ich immer, wenn man etwas erreichen will, dann findet man auch immer einen Weg das zu tun.

Stephan:
Was ist in deinen Augen das Besondere an GRIP INC., denn ich denke schon, dass ihr euch etwas von anderen Thrash-Kapellen abhebt?

Waldemar:
Es gibt viele Sachen, die für uns besonders sind, ob das die Leute da draußen auch so sehen, ist eine andere Geschichte. Für uns ist die Band schon immer etwas absolut Besonderes gewesen, allein schon wegen der Tatsache, dass wir drei Leute aus verschiedenen Gegenden mit verschiedenen musikalischen Backgrounds sind.
Wir drei machen schon einen Sound, der zum Einen sehr offen ist und sich zum Anderen durch die verschiedenen Charaktere und Stile sehr einmalig anhört. Für uns ist das etwas Besonderes, weil wir einfach total Spaß daran haben miteinander Musik zu machen.

Stephan:
Dauert es wieder fünf Jahre bis ihr uns mit dem nächsten Album beglückt?

Waldemar:
Das mit Sicherheit nicht. Diese Pause war zwar nötig und die Platte bestätigt das Ganze ja auch. Aber da wir jetzt wieder dort angelangt sind, wo wir hinwollten, wäre es ja blödsinnig jetzt wieder so eine lange Zeit verstreichen zu lassen. Jetzt sind wir wieder mittendrin und mit Sicherheit wird es keine fünf Jahre dauern. Aber das hängt ja auch von anderen Sachen ab.
Wenn wir nicht die Plattenfirma hinter uns haben, dann können wir unsere Träume nicht realisieren. Es hängt auch viel von der Platte ("Incorporated" - d. Verf.) ab. Aber eines ist klar: Wir lassen uns nicht unterkriegen.

Stephan:
Bist du zuversichtlich, dass eure Fans euch nicht vergessen haben und sich begierig auf das neue Album stürzen werden?

Waldemar:
Wer unsere Musik toll fand, der wird schon nach dem ersten Lied bedient sein und sagen, dass sich die Wartezeit gelohnt hat. Es kann nur jemand die Musik toll finden, der sich selbst damit identifizieren kann. Und wer das tut, dem wird es sicherlich sowieso lieber sein, dass wir die Pause gemacht haben und jetzt mit so einer Platte herauskommen, als wenn wir vor drei Jahren einfach nur aus Pflicht eine Platte aufgenommen hätten.
Und wenn uns jetzt doch jemand vergessen hat, dann hätte daran wahrscheinlich auch nichts geändert, wenn wir vor zwei Jahren eine Platte aufgenommen hätten. Da kannst du als Band sowieso nichts machen.

Stephan:
Okay, dann hab vielen Dank für das interessante Interview. Hoffentlich gibt es bald die Gelegenheit euch mal wieder live zu sehen.

Waldemar:
Das hoffen wir auch, weil wir wirklich heiß darauf sind. Es muss ja keine Tour sein, die über drei Monate geht, aber es sollte eine Tour sein, wo der Zuschauer danach zufrieden nach Hause geht und sagt, das hat sich aber gelohnt.

Redakteur:
Stephan Voigtländer

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