FUCHSTEUFELSWILD: Interview mit Basti

30.08.2017 | 23:10

Neuigkeiten im Fuchsbau: Ein frisches Album steht bei FUCHSTEUFELSWILD an. Wir sprachen mit Basti über Träume, neue Songs... und Zeit.

Im vergangenen Jahr releasten sie ihr Debütalbum "Weltenmeer", gewannen den Goldenen Zwerg als beste Mittelalter-Rock-Newcomer und veröffentlichten mithilfe eines Crowdfunding-Projekts sogar ihre erste Live-DVD. In diesem Jahr stand FUCHSTEUFELSWILD gleich auf der Wackinger Stage beim Wacken Open Air. Ein steiler Aufstieg für eine solch junge Band, mag man meinen. Doch der Schein trügt, steckt hinter der Regensburger Kombo niemand anderes als Basti alias Cordoban, der Verspielte, der schon bei SALTATIO MORTIS und FEUERSCHWANZ die Szene aufmischte. Auch FUCHSTEUFELSWILD ist nicht halb so grün hinter den Ohren, wie es den Anschein hat. "Es kommt immer darauf an, was man als Debüt-Album versteht", räumt Basti ein. "Miteinander Musik gemacht, das haben wir schon länger. Die Bandgründung und das erste Album haben sich daraus dann ergeben."


Erfahrung trifft auf junge Wilde

FUCHSTEUFELSWILD entstand ursprünglich aus der Sehnsucht Bastis und des damaligen Schlagzeugers wieder Marktmusik zu machen. "Dabei haben wir viel darüber nachgedacht, was wir anders machen können. Damit wir nicht genauso klingen wie alle anderen eben auch." Nachdem erste Songs geschrieben waren, suchten die beiden nach Mitmusikern, die das Klangbild ebenfalls beeinflussten. "Prägend waren dabei vor allem unser Bassist Chewie und Wuschel, die uns gezeigt haben, dass wir mehr in die Folk-Richtung gehen möchten." Es kamen Musiker und gingen, die Band gibt es seit drei Jahren und legt schon jetzt ein ordentliches Tempo vor. "Der Wille zum Erfolg ist bei uns einfach immens", konstatiert Basti. Bei anderen Bands stünden im Laufe der Zeit immer wieder andere Dinge im Fokus: die Familie, andere Hobbies, der Job... Auch FUCHSTEUFELSWILD blieb von derlei Wechseln nicht verschont. "Daher hat es auch ein wenig gedauert, bis die jetzige Konstellation stand."

Auch die Erfahrung von Basti trieb die Entwicklung der Band voran. Schließlich gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Mittelalter-Gaukler FEUERSCHWANZ und spielte bei SALTATIO MORTIS bei einer der größten Bands, die die Szene derzeit zu bieten hat. "Bei FUCHSTEUFELSWILD trifft meine Erfahrung dann auf junge Musiker, die einen neuen und unverstellten Blick auf die Dinge haben", resümiert er. Das käme auch daher, dass keiner der Bandmitglieder wirklich aus dem Mittelalter-Rock, sondern aus ganz verschiedenen musikalischen Sparten käme. Ein Song, der ohne diese genrefremden Einflüsse garantiert nicht entstanden wäre, ist beispielsweise die Single-Auskopplung 'Stein auf Stein' - ein relativ harter Song. "Den findet ihr dann auch auf dem kommenden Album", verrät Basti.

Neues Album: "König Zeiger"

Auf dem zweiten Langspieler der Füchse beschäftigen sich Basti und seine musikalischen Mitstreiter mit dem Thema Zeit. "König Zeiger" ist der Titel des neuen Albums - eine Märchenfigur, die die Jungs und Mädels FUCHSTEUFELSWILD zunächst in einem Lied vorstellen und anhand derer sie sich dann mit all dem auseinandersetzen, was Zeit für die Regensburger bedeutet. Denn für sie spielt diese eine gewaltige Rolle. "Ich werde ja auch nicht jünger!", gibt Basti zu bedenken. Dennoch hat Zeit für ihn gerade eine ganz andere Bedeutung, vor allem in Bezug auf das letzte Jahr. "Wir haben nun August, die Saison befindet sich ungefähr in ihrer Halbzeit. Da darf man auch gerne mal auf das zurückblicken, was bisher war - und genau das haben wir vor wenigen Tagen getan", so der Bandkopf. Dabei sei den Füchsen aufgefallen, wie unfassbar schnell das letzte Jahr an ihnen vorübergezogen ist. "Wir haben unglaublich viele Menschen kennengelernt - Menschen, die heute aus unserem Gefüge gar nicht mehr wegzudenken sind", gibt Basti als Beispiel an.

Bei einer Fahrt durch die traumhafte Landschaft Tirols, wo FUCHSTEUFELSWILD wenige Tage vor unserem Gespräch spontan einsprangen [gemeint sind die Ritterspiele Ehrenberg - Anm. d. Red.], sei ihm auch die Dankbarkeit für das Leben, das er führt, bewusst geworden. "Du fährst durch diese wundervolle Gegend und merkst, dass du durch deine Arbeit an ganz tolle Orte kommst. Irgendwann möchte ich mit meiner Musik nur noch unterwegs sein", so Basti.

Man wünscht es den Füchsen, ist einer ihrer größten Wünsche doch erst vor Kurzem in Erfüllung gegangen. Auf Wacken zu spielen? "Das war immer in großer Ferne", gibt Basti zu. "Jemand von uns hat mal in einem Fan-Interview als sein größtes Ziel mit uns angegeben, dass er gerne in Wacken spielen möchte." Scheint, dass da jemand seinen Wunschzettel ändern muss...

Redakteur:
Leoni Dowidat

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