FIRE IN FAIRYLAND: Interview mit Anna Peschke

28.02.2014 | 08:31

Die liebliche Anna stellt sich, nach dem Auftritt im Jugendzentrum in Sulingen, kurz vor dem Jahreswechsel ein paar Fragen und dem unausweichlichen Vergleich mit Hayley Williams und PARAMORE.

Während sich der Rest der Band noch im Jugendzentrum tummelt, zerre ich die liebenswerte Anna für ihre Raucherpause und ein kurzes Interview durch die wirren Gänge des Jozz nach draussen, wo sich bereits eine erstaunliche Menge an Rauchern versammelt hat. Aber niemand darf, was ich darf, die liebenswerte Anna nämlich ein Stück mit an die Seite nehmen, um... ihr kurz ein paar Fragen zu stellen.

The Band

Erstmal "Frohe Weihnachten"! Wie geht's der Band? Feiertage gut überstanden?

Gleichfalls, "Frohe Weihnachten!" Uns geht's gut, es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Das war unsere letzte Show dieses Jahr, der Abschluss 2013 quasi.

Kommen wir gleich zur Sache: was macht ihr nebenberuflich? Weil die Tour ja irre lang war, mit Ausflügen nach Tschechien und Polen...


Wir sind alle Studenten bzw. arbeiten. Ich mache grad ein FSJ und da sind die Wochenenden halt immer frei. Da guckt man dann mal, ob man Freitag frei bekommt um zeitig loszukommen. Ansonsten hatten wir keine Konzerte unter der Woche gehabt, es sei denn, es waren Ferien. Aber ansonsten haben wir das alles am Wochenende erledigt.

Das ist beeindruckend, denn wie gesagt, die Tour war ziemlich unfangreich mit doch einer Menge Terminen.  Na, jedenfalls kommen wir auf die Produktion des aktuellen Albums zu sprechen. Im Vergleich zum Debüt "Lit" habt ihr euch in jeder Hinsicht verbessert. Ganz besonders auffällig ist der wesentlich bessere, ausgeglichenere und mutigere Gesang von dir. Wie habt ihr bzw. du das erreichen können?

Als wir "Lit" aufgenommen haben, da war ich 15, 16. Da hab' ich gerade erst angefangen mit meinem Gesang. Bevor wir die Produktion angefangen hatten, hatte ich mal Gesangsunterricht. Aber da hat dann das Geld gefehlt. Ich schätze, die Übung machts. Wenn du einmal die Techniken beigebracht bekommen hast, dann versuchst du sie natürlich auch selber anzuwenden und zu trainieren,

Wie seid ihr denn zum neuen Label gekommen?

Wir haben uns ganz normal beworben, Monster Artists haben unsere Sachen gehört und meinten "Wir würden euch gerne haben".

Ein guter Sprung...

... auf jeden Fall! Also wir haben uns auch tierisch gefreut, dass wir mit Monster Artists einen Partner gefunden haben. Promo lief dann, mittlerweile kann man die CD auch bei Amazon bestellen und im Saturn kaufen. Das ist schon ganz nice so.

Das erste Album war ja selbst produziert...

...ja mehr oder weniger...

...da war die Produktion noch nicht so ideal. Man konnte schon hören, was ihr drauf habt, aber das Gesamtergebnis war noch nicht sonderlich zufriedenstellend.

Das war unsere erste LP, ich glaube, keine Band kann von sich behaupten, eine perfekte erste LP gemacht zu haben. Da hat man auch gesehen, dass die Musikrichtung bei uns noch nicht so richtig fest stand, dass man noch in der Findungsphase war.

Unentschlossen, in der Tat.

Genau. Dass man halt geguckt hat, wonach man eigentlich sucht. Wir haben echt Leute, die aus der Metalbranche gekommen sind, die haben halt härtere Musik gemacht. Und wir hatten Bock, was Poppigeres zu machen, da hat man halt geguckt, wo man sich dann einpendelt. Ich glaube, das haben wir auf "For A Glimmer Of Limelight" ganz gut hingekriegt. Klar sind wir immer noch in der Entwicklungsphase, aber ich denke, dass war als erstes richtiges Album ganz amtlich.

Ihr arbeitet doch bestimmt schon an einem neuen Album, oder?

Also ich kann schon mal verraten, dass wir an einer EP arbeiten, an einer Split-EP mit einer anderen Band zusammen und wir zwei Songs aufgenommen haben. Dazu zwei Songs von einer anderen Band auf der Platte.

Könnt ihr was zum Release sagen?

Nee, noch nicht.

Sorry, aber ich muss auf den Vergleich einfach nochmal eingehen. Deine Haare sind ja nun nicht mehr rot, das heißt, die ganzen Vergleiche mit PARAMORE fallen hoffentlich endlich weg...

...endlich! Endlich, endlich, ja!

Ihr hasst das doch bestimmt schon...

*schmunzelt* Also hassen nicht direkt. Sie haben mich in meiner Musikkarriere tierisch geprägt. Auch, was die ganze Bühnenperformance angeht. Nicht unbedingt nur das musikalische. Das natürlich auch, aber ich finde, man kann uns nicht richtig vergleichen, weil wir komplett verschiedenen Stimmen haben. Die haben sich halt alle an den roten Haaren aufgehangen. Anfangs hab' ich mich zwar geschmeichelt gefühlt, aber irgendwann war dann auch mal gut, weil ich dachte: Hört euch die Platten doch mal an! Das ist einfach was ganz anderes!" Wenn Leute sagen A DAY TO REMEMBER, das geht dann schon eher in die Ecke. Selbst noch nicht mal das, aber PARAMORE ist schon was ganz anderes. Gerade, wenn man die neuen Platten von denen hört, das ist nicht mehr das gleiche. "Augen aufmachen!", oder "Ohren aufmachen!" wohl eher. Lady In Red

Ich habe mir diverse andere Kritiken zu "For A Glimmer Of Limelight" durchgelesen und die haben halt ständig die Vergleiche mit PARAMORE gezogen...


...ja, das Ding ist halt auch, das in den ganzen Foren Metal diskutiert wird und die einzige poppigere Band mit weiblichem Gesang ist halt PARAMORE, die sie so kennen. Ich will da jetzt niemanden über den Kamm scheren, aber es gibt keine Pop/Rock-Magazine im Internet, das sind alles so diese Metal-Dinger. Mit IN THIS MOMENT, wo Frauen am Gesang sind, oder WALLS OF JERICHO, da kann man uns einfach nicht mit vergleichen. Deswegen guckt man beim Poppigeren, da sind halt PARAMORE und die Sängerin hat auch noch rote Haare, "Wow, dann hängen wir uns daran auf"."

Ja ganz genau, aber Gott sei Dank ist das jetzt vorbei...

Gott sei Dank, ganz genau!

Ich würde jetzt noch gerne eure Vorsätze fürs nächste Jahr wissen


Joa, viele Shows spielen natürlich! Leider fällt für uns die Festivalsaison nächstes Jahr flach, weil ich nach Thailand fliege für ein paar Monate. Ich hoffe natürlich, dass wir da trotzdem noch was mitnehmen können. Ich hoffe, dass wir da nächstes Jahr etwas anders an die Sache rangehen, nichts so viele vereinzelte Gigs spielen, sondern so eine Tour am Stück... also vielleicht eine im Frühjahr, eine im Herbst, das man nicht immer so die Wochenenden voll hat. Aber wenns nicht anders geht, dann natürlich wieder so wie gehabt. Es macht ja immer tierischen Spaß, unterwegs zu sein, andere Leute zu treffen. Und auch immer mal wieder in so Läden wie das Jozz zu kommen, wo man die Leute schon kennt. Es werden von Gig zu Gig immer mehr Leute, weil sich das rum spricht und es macht dann einfach Spaß.

Ihr seid doch schon öfter hier gewesen, wenn ich mich nicht irre...

...ich glaub', einmal waren wir hier, oder?

Also mindestens einmal, genau. Wo legt ihr denn eure Schwerpunkte? Die Alben? Oder das Touren?

Da haben wir uns, glaube ich, noch nichts vorgenommen. Aber wir hoffen, dass wir beides so ein bisschen in Einklang bringen können.

Hast du noch abschließende Worte?

Freut euch auf die Split-EP und haltet Ausschau nach den nächsten Auftritten!

Ok, dann danke ich dir für das kurze Gespräch. Dir und dem Rest der Band natürlich einen guten Rutsch!

Jo, ich danke dir, hat Spaß gemacht. Gleichfalls, dir und den Lesern auch einen guten Rutsch!

Redakteur:
Dennis Hogrefe

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