FIREBALL MINISTRY: Interview mit Emily J. Burton

04.03.2006 | 17:20

Martin Schneider:
Servus Emily, Gratulation zu eurem neuen starken Album.

Emily J. Burton:
Danke!

Martin:
Was meint ihr, wenn ihr den Albumtitel "Their Rock Is Not Our Rock" nennt? Oder besser, wessen Rock ist nicht euer Rock?

Emily:
Es gibt eine Menge schlechter Musik, die "Rock" genannt wird. Diese Masse übersättigt die Szene so stark, dass eine Menge guter Bands untergehen und völlig unbeachtet bleiben.
Wenn du nur Rocker bist, weil es in der Mode ist, dann geh heim, und überlass den großen Kindern das Rocken!

Martin:
Beschreib doch mal bitte euer Album, für die Leute, die es noch nicht kennen.

Emily:
Ich würde sagen, lauter Heavy Rock, bei dem du die Faust hoch strecken und laut mitgrölen kannst.

Martin:
Was sind deine Lieblingssongs auf "Their Rock Is Not Our Rock" und warum?

Emily:
Am besten gefallen mir 'Sundown', weil es ein Stampfer ist, 'Spill The Demons' wegen seiner schwungvollen Vibes und 'Hellspeak', weil dieser Song einfach episch ist.

Martin:
Ihr habt euch von eurer Bassistin Janis Tanaka getrennt, warum?

Emily:
Es war schwer mit ihr auf einem gemeinsamen Level zu arbeiten. John, James und ich haben ziemlich ähnliche Ansichten, wie die Dinge in einer Band ablaufen sollten, und es war einfach sehr stressig, ein viertes Mitglied zu haben, das an diesen Ideen nie Teil hatte.

Martin:
Dann erzähl mir doch etwas über Johny Chow, euren neuen Bassisten. Wie habt ihr ihn gefunden, und was ist er so für ein Typ?

Emily:
Er ist ein Kerl, der einiges austeilen kann, aber auch ein Aufstehmännchen. Ein klasse Bassspieler und ein guter Showman. Wir haben ihn durch gemeinsame Freunde kennen gelernt. Er ist dann zuerst für ein paar Konzerte eingesprungen, und hat sich dann entschlossen länger bei uns zu bleiben.

Martin:
Wie ist es für dich als Frau im harten Rockzirkus? Akzeptieren dich die Leute, oder gibt es manchmal dumme Sprüche?

Emily:
(lacht) Also zumindest, hat noch niemand etwas direkt zu mir gesagt! Ich denke, manchmal ist es auf Tour für die Bands und die Crew zuerst etwas ungewohnt, mit einer Frau, auch hinter den Kulissen, zu tun zu haben. Das ist für sie halt nicht alltäglich, aber das macht es nicht zwangsläufig negativ.

Martin:
Ihr habt für dieses Album ein interessantes Cover gewählt, was soll es aussagen?

Emily:
Das ist passend zum Albumtitel gewählt. Es ist die Visualisierung von "Our Rock"; im Wesentlichen ein riesiger Berg aus Verstärkern - nebenbei richtig guten, denn beschissene Ausrüstung kommt gar nicht in Frage - der bereit ist, dir die Ohren wegzublasen!

Martin:
Warum nennt ihr euch eigentlich "The First Church Of Rock 'N' Roll"?

Emily:
Ich weiß gar nicht mehr, wer das zuerst gesagt hat, aber wir nahmen den Bandnamen von einer richtigen Kirche, also nannten wir uns "FIREBALL MINISTRY: The First Church Of Rock 'N' Roll". Klingt doch cool, oder?

Martin:
Das auf jeden Fall. Im Booklet zu eurem letzten Album, "The Second Great Awakening" nannte sich James: Reverend James A. Rota. Ist er wirklich ein Reverend, oder ist das nur Show?

Emily:
James ist wirklich geweiht. Auf der letzten CKY-Tour hat er sogar für einige unserer Freunde eine Hochzeitszeremonie abgehalten.

Martin:
Gab es in den sehr religiösen Staaten jemals Ärger, weil ihr euch "The First Church Of Rock 'N' Roll" nennt?

Emily:
Überraschenderweise nicht! Aber das kommt wohl daher, dass die Leute denken, wir wären eine christliche Band, was ich eigentlich nicht verstehe, schließlich ist unser Makottchen ein winkender roter Teufel.

Martin:
Wie war es auf Tour mit solchen Größen wie ANTHRAX, DIO oder MOTÖRHEAD?

Emily:
DIO ist immer noch klasse. Der liefert konstant jeden Abend eine klasse Show. Es war wirklich ein Genuss für mich, zuerst selber zu spielen, und ihn dann anschließend zwei Stunden sehen zu dürfen. Bei ANTHRAX kommt es mir so vor, als würden sie heutzutage nur noch für ihren Gehaltscheck spielen. Mit MOTÖRHEAD waren wir leider nicht auf Tour. Wir haben sie nur einmalig supportet, aber sie waren so unglaublich wie immer.

Martin:
Wann kommt Ihr wieder mal nach Deutschland? Ich hab leider eure 2004er Tour verpasst, und bin bis heute noch traurig deswegen...

Emily:
Wir sind derzeit in Planungen für Europa. Also kann es eigentlich nicht mehr lange dauern...

Martin:
Wie hast du mit dem Musizieren angefangen, und wer waren deine Vorbilder?

Emily:
Ich habe mit dem Gitarrespielen angefangen, als ich fünfzehn war. Zu dieser Zeit habe ich immer die "Greatest Hits" von BLACK SABBATH gehört, und dann beschlossen, dass ich so was auch mit meinem Leben anfangen will.

Martin:
Wie sieht es aus, gibt's schon Pläne für ein neues Album?

Emily:
Nö, jetzt noch nicht, wir fangen erst Ende Sommer an neue Songs zu schreiben.

Martin:
Tja, auch das schönste Interview geht einmal zu Ende. Ich bedanke mich recht herzlich für das Interview. Jetzt hast du noch die Chance, das Wort an unsere Leser zu richten.

Emily:
Vielen Dank auch von meiner Seite.
An die Leser: Full-Stack Motherf*ckers Unite!

Redakteur:
Martin Schneider

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