ASTRAL DOORS: Interview mit Nils Patrik Johansson

01.01.1970 | 01:00

Mit "Of The Sond And The Father" haben die schwedischen Hard Rocker von ASTRAL DOORS ein exzellentes Debüt eingespielt, welches ganz in der Tradition von Ikonen der Marke RAINBOW oder DEEP PURPLE steht und den ursprünglichen Sound der späten Sibeziger und frühen Achtziger ins neue Jahrtausend importiert. Grund genug also, um einmal beim sehr euphorischen Frontmann Nils Patrik Johansson anzuklingeln:


Björn: Hallo, alles klar bei euch?

NPJ: Ja, hier ist alles cool!

Björn: Der Name ASTRAL DOORS ist relativ neu in de Szene in der hart rockenden Szene, könntest Du uns daher vielleicht eingangs mal Deine Band vorstellen?

NPJ: Das Line-Up lautet wie folgt: Ich selber am Gesang, Johan „Nymfo“ Lindstedt am Schlagzeug, Mika Itäranta am Bass, Jocke Roberg an den Keyboards, und Martin Haglund und Joachim Nordlund an den Gitarren.

Björn: Wann wurden ASTRAL DOORS gegründet und was war die Idee hinter dieser Band?

NPJ: Wir haben das Monster im Frühling 2003 geboren. Zu Beginn waren es nur Joachim, Johan und ich. Wir schrieben Songs und nahmen sie auf, einfach nur für den Spaß an der Sache. Nachdem Mr. Claus Jensen uns einen Management Deal mit Intromental angeboten hatte, haben mir mehrere Leute in das Projeckt involviert und wurden so schlussendlich zu einer richtigen Band. Wir einigten uns schon sehr schnell darauf ein Album zu kreieren, welches die Welt im Sturm erobern würde.

Björn: Du spielst nebenbei auch noch bei SPACE ODYSSEY, die ebenfalls gerade eine neue platte herausgebracht haben, und bist Mitglied bei WUTHERING HEIGHTS. Was kannst Du mir über diese Bands erzählen? Ist die musikalische Ausrichtung dieser Gruppen grundsätzlich verschieden von dem, was Du bei ASTRAL DOORS praktizierst?

NPJ: SPACE ODYSSEY ist natürlich Richard Andersson`s Band mit einer Art „Dream Team“-Line-Up. Diese Gruppe wischt den Flur mir jeder anderen neoklassischen Band, die sich derzeit in der Szene tummelt. Ich glaube, er hat anfangs geplant SPACE ODYSSEY nur als Projekt laufen zu lassen, doch das Album läuft momentan recht gut, so dass es in Zukunft unter Umständen sogar zu einer richtigen Band heranwächst. WUTHERING HEIGHTS ist als Band in vielerlei Hinsicht interessant. Die Musik vermischt verschiedene Stilistiken und dieses dritte Album,. Das erste mit mir als Sänger, ist einfach großartig. Eric Ravn, der Hauptverantwortliche dieses Acts, kreiert epischen Metal mit einer Menge Folk-Einflüsse. Diese Platte enthält zudem einige meiner besten Gesangsleistungen bisher.
SPACE ODYSSEY und WUTHERING HEIGHTS zu vergleichen ist nicht gerade einfach. Alle drei Alben sind wirklich stark, unterscheiden sich aber auch gravierend voneinander: SPACE ODYSSEY ist neoklassischer Metal, WUTHERING HEIGHTS ist episch, Folk-lastig und progressiv und ASTRAL DOORS spielen klassischen Hard Rock/Heavy Metal. Die einzige Sache, welche diese drei Truppen gemeinsam haben, ist, dass ich deren Sänger bin.

Björn: Ist es nicht schwer alle drei Gruppen unter einen Hut zu bekommen? Wie bekommst Du das hin?

NPJ: Nun, es ist wirklich sehr, sehr einfach. Die Mitglieder von ASTRAL DOORS leben in der selben Stadt wie ich. Wir treffen uns beinahe jeden Tag. Das einzige, was ich mit Richard Andersson und SPACE ODYSSEY zusammen gemacht habe, sind die Aufnahmen des Albums, die für mich gerade einmal 2,5 tage gedauert haben. Ich kann also nicht behaupten, dass SPACE ODYSSEY, bis jetzt jedenfalls, viel zeit in Anspruch genommen haben. Hin und wieder rede ich mit Richard und wir haben schon über einen zweiten Teil von SPACE ODYSSEY geredet. Ich habe dieses Gefühl, dass es schon bald geschehen wird, aber wir werden sehen...
Ähnlich verhält es sich mit WUTHERING HEIGHTS. Die Band ist in Kopenhagen stationiert, ungefähr 750km von meiner Heimat entfernt. Wie Du Dir denken kannst, treffen wir uns nicht besonders oft. Es wäre cool, einige Festival-Shows mit den Jungs zu spielen, aber bisher konnten wir noch nichts dingfest machen. Im Moment ist es also nicht besonders schwer, bei diesen drei Gruppen aktiv zu sein.

Björn: Welche dieser Gruppe genießt denn Deine hauptsächliche Priorität oder würdest Du sagen, dass alle drei, die selbe Aufmerksamkeit genießen.?

NPJ: Wie ich bereits sagte, ASTRAL DOORS ist meine „Heimat-Band“ und die Zukunft wird zeigen, wie sich alles entwickeln wird.

Björn: Alles klar, dann lass uns mal über Euer Debüt “Of The Son And The Father” reden. Kannst Du mir etwas über den Inhalt dieser Scheibe verraten?.

NPJ: Die Platte ist ein pures Hard-Rock-Album mit elf Songs. So ein Album hat man seit 15-20 Jahren nicht mehr gehört. Wir wollten den Metal-Kids da draußen den Rock´n`Roll so präsentieren, wie er unserer Meinung nach klingen sollte

Björn: Ich habe das Material in meinem review mit DEEP PURPLE und RAINBOW verglichen. Daher die Frage: Hat die Musik von Ritchie Blackmore einen Einfluss auf die Songs von ASTRAL DOORS gehabt?

NPJ: Gute Frage und nicht gerade einfach zu beantworten. Joachim and Johan haben sämtliche Riffs geschrieben während ich die Gesangslinien und die Texte verfasste. Um ehrlich zu sein, weder Joachim noch Johan sind stark von Blackmore beeinflusst. Ich denke, sie entnehmen ihre Inspiration eher bei Tony Iommi und Vivian Campbell (aus Dio-Zeiten).
Wie auch immer, ich verehre die Musik, welche Ritchie Blackmore in den 70`s und 80`s geschrieben hat und selbst wenn Joachim und Johan keine Die-Hard-Blackmore-Fans sind kannst Du immer noch etwas Blackmore in uns finden, hehe.

Björn: Auch den Vergleich mit DIO aus seinen besseren tagen habe ich herangezogen. Stimmst Du mir darin überein und woher nimmst Du selber den Einfluss in Sachen traditionellem Hard Rock?

NPJ: Ich bin mit Ronnie James Dio aufgewachsen, das steht außer Frage, und wenn Du meine mit seiner Stimme vergleichst kann ich nur sagen: Vielen Dank! Er ist der Vater des Metal-Gesangs! Eine andere Inspirationsquellen ist der junge David Coverdale, eben so wie er bei DEEP PURPLE gesungen hat. Verdammt noch, der hat wirklich Arsch getreten. Auch Glenn Hughes mag ich sehr gerne.

Björn: Nebenbei gefragt, was hältst Du denn von den letzten Outputs von DIO und PURPLE? Und wie denkst Du über BLACKMORE´S NIGHT und die ständig anwährenden Diskussionen über eine mögliche RAINBOW-Reunion?

NPJ: Ich habe nicht mehr viele Dio-Sachen nach dem “Dehumanizer”-Album von Sabbath gehört. Ich denke einfach, seine Tage als Songwriter sind gezählt. Er sollte etwas komplett anderes tun.
DEEP PURPLE sind nicht mehr wirklich Hard Rock, würde ich sagen. Steve Morse mag vielleicht der beste Gitarrist der Welt sein aber was sind PURPLE ohne Blackmore? Ich denke, Ritchie hat einige coole Alben mit BLACKMORE`S NIGHT gemacht aber wer wäre einer RAINBOW-Reunion gegenüber schon abgeneigt? Falls sie nicht mit Ronnie sein sollte, dann ruf mich einfach an, Ritchie!

Björn: In Skandinavien schießen tagtäglich Massen and Heavy Metal und Hard Rock Bands aus dem Boden heraus, so dass es nicht gerade einfach ist, die Leute davon zu überzeugen, dass sie gerade Euer Album kaufen sollen. Was würdest Du den Leuten erzählen, wenn sie Dich fragen, warum Eure Scheibe definitiv wert ist, eingekauft zu werden?

NPJ: Wenn Du von High-Quality-Musik weggeblasen werden möchtest, falls Du Heavy Metal liebst und von den ganzen SPINAL TAP-Verschnitten die Nase voll hast, dann ist das hier der Real deal!

Björn: Wie stehst Du generell zu dem ganzen Overkill an neuen Veröffentlichungen?

NPJ: Das interessiert mich nicht die Bohne, ich kümmere mich lieber um meine eigenen Angelegenheiten.

Björn: Gibt es für diesen Fall denn schon Pläne, „Of The Son And The Father“ im Rahmen einer Tour zu promoten? Vielleicht eine kleine Tour als Support-Act?

NPJ: Momentan gibt es Pläne für eine Europa-Tournee im kommenden Frühling aber ich kann dazu noch nicht viel mehr sagen, als dass ich es wirklich Spaß machen würde, die ganzen Rocker da draußen zu treffen.

Björn: Ihr habt Euch für Peter Tägtgren als Produzenten entschieden. Keine gewöhnliche Wahl, bedenkt man, dass sich dieser Mann speziell im Extrem-Metal-Bereich einen Namen gemacht hat, nicht aber durch irgendwelche Hard-Rock-Produktionen. Bekanntlich öffnet Tägtgren die Pforten seines Abyss-Studios nur noch in ganz besonderen Fällen bzw. für enge Freunde. Wie konntet Ihr ihn davon überzeugen, Euer Album zu produzieren?

NPJ: Peter ist ein langjähriger Freund von Martin und Johan und sein Studio ist nur 20km von unserer Stadt entfernt. Es war nicht schwer, ihn für den Mix zu gewinnen. Peter ist ein großartiger Mensch und es war uns eine Ehre mit ihm zu arbeiten.

Björn: Scheint als wärt ihr sehr zufrieden mit seiner Arbeit…

NPJ: Wir sind SEHR ZUFRIEDEN mit seiner Arbeit und wir könnten uns gar nicht vorstellen, jemand anderen für den Mix des nächsten Albums anzuheuern (welches schon jetzt in der Mache ist).

Björn: Was werden die nächsten Projekte sein, an denen Du Dich beteiligen wirst. Ich habe da etwas über ein neues WUTHERING HEIGHTS-Album gelesen.

NPJ: Jawohl, es wird schon sehr bald herauskommen und ich hoffe, es wird ein Hit werden. Es wurde in den Jailhouse Studios aufgenommen und das mit Tommy Hansen als Produzenten. Dieser Mann ist zweifelsfrei eine lebende Legende

Björn: Kannst Du mir denn schon verraten, wann wir mit dem Nachfolger zu „Of The Son And The Father“ rechnen können oder möchtest Du Dich jetzt erst einmal auf WUTHERING HEIGHTS konzentrieren?

NPJ: Ich hoffe mal, die Platte wird im nächsten Winter erscheinen. Meine Aufgabe ist es alles aus mir herauszuholen um mich als Sänger weiterhin zu verbessern und nur darauf konzentriere ich mich.

Björn: Ok, dann lass un seinfach mal abwarten, was da im nächsten Jahr auf uns zukommen wird. Hoffentlich wird da etwas klappen mit der angestrebten Tour. Bis dahin möchte ich mich aber erst mal für dieses Interview bedanken. Bevor wir aber einen Schlussstrich ziehen, möchte ich Dir noch die Chance zu einigen letzten Worten geben:

NPJ: Ich bin sehr stolz, dass so viele Leute unser Album mögen und ich hoffe wir werden in Eure Stadt kommen und dort eine Show spielen.

Björn: Das hoffe ich auch, bis dahin die besten Wünsche. Hoffentlich bis bald!

NPJ: Auch vielen Dank für alles. Das waren wirklich sehr gute Fragen, See you on tour!


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Redakteur:
Björn Backes

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