AC/DC: Diskografie-Check Teil 1 | Platz 17 - 11

15.12.2023 | 22:45

50 Jahre AC/DC und sich verdichtende Gerüchte um eine anstehende Tour, das gibt uns ausreichend Gründe, um uns noch einmal im Detail mit den bisherigen 17 Studioalben der australischen Rocker auseinanderzusetzen. Wie wir die Diskografie sehen, erfahrt ihr in insgesamt drei Teilen unseres Diskografie-Checks. Los geht es mit den Plätzen 17 bis 11 und der Frage, wo das erste Bon Scott-Album in unserem Ranking auftauchen wird und welches Werk der Starkstrom-Rocker die rote Laterne bekommt.

17. Blow Up Your Video

Wo fängt man bei einem Ranking der Alben einer so legendären Rockband wie AC/DC bloß an? Offensichtlich in meinem Geburtsjahr 1988, denn das damals veröffentlichte "Blow Up Your Video" ist mit großer Eindeutigkeit von unserer Redaktion als schlechtestes Album der Bandgeschichte der Australier auserkoren worden. Ganz so überraschend ist dieses Ergebnis nicht, denn nachdem die Rocker die Achtziger mit dem größten Comeback-Album aller Zeiten namens "Back In Black" und dem folgenden Hammer "For Those About To Rock (We Salute You)" eröffnet hatten, versiegte der Strom der Hits recht plötzlich.

Den Tiefpunkt erreichte man am Ende der Dekade, auch weil gerade Gitarrist Malcolm Young während den Songwriting-Sessions mit seinem Alkoholkonsum zu kämpfen hatte. Trotzdem standen die Vorzeichen eigentlich gut, denn mit Harry Vanda und George Young versammelte man für die Aufnahmen in Paris das Produzenten-Team, das auch bei den großartigen Alben der Frühphase hinter den Reglern saß. Die Ausbeute an Klassikern und Hits war dennoch mager, denn abgesehen von den beiden Singles 'Heatseeker' und 'That's The Way I Wanna Rock'n'Roll' muss ich wirklich die Trackliste bemühen, um mich daran zu erinnern, welche Songs überhaupt auf dem Album platziert wurden.

Mit dieser Gedankenstütze kommt die Erinnerung aber wieder zurück. Zum Beispiel an die Tatsache, dass 'Kissin Dynamite' kaum Gefahr birgt, küssen die Australier hier doch offensichtlich eine durchnässte und damit unbrauchbare Dynamitstange. 'Go Zone' kommt trotz optimistischem Titel nie recht aus den Startblöcken, 'Meanstreak' ist nicht gerade böse oder gefährlich, sondern ein handzahmer Rocker und selbst 'Ruff Stuff' liefert nur einen Schatten von vergangenen Großtaten. Und ja, selbst die beiden vorhin erwähnten Singles würden es nicht einmal auf meine AC/DC-Playliste schaffen, denn selbst sie ziehen gegen Deepcuts von anderen Langspielern der Bandgeschichte deutlich den Kürzeren.

So ist es auch kein Wunder, dass die Scheibe, die übrigens bei Erscheinen die besten Verkaufszahlen seit "For Those About To Rock (We Salute You)" erzielte, praktisch von allen Kollegen auf die hinteren drei Plätze verbannt wird. Satte fünf Nennungen auf dem letzten Platz kommen so zusammen, während die Scheibe zumindest bei Frank an den Top 10 kratzt und selbige bei Mahoni und Rüdiger wenigstens in der Ferne erkennen kann. In der Endabrechnung geht die rote Laterne trotz dieser positiven Ausreißer vollkommen in Ordnung.

 

16. Fly On The Wall

Der Zeitsprung für unseren nächsten Platz ist danach kein großer, denn auch der direkte Vorgänger "Fly On The Wall" aus dem Jahr 1985 erfreut sich in der Redaktion keiner besonders großen Beliebtheit. Einzig Tommy und Mahoni können dem zehnten AC/DC-Langdreher noch etwas mehr abgewinnen und vergeben jeweils einen zehnten Platz, ansonsten landet die Scheibe ausschließlich auf den letzten vier Plätzen und bekommt von Timo und Frank sogar die rote Laterne verpasst.

Und verständlich ist diese Einordnung durchaus, denn wenn wir einmal ganz brutal ehrlich sind, waren die Australier im Jahr 1985 nicht mehr als eine Tributeband für sich selbst. Produziert unter der Regie von Angus und Malcom Young in Montreux, sollte die Fliege an der Wand eigentlich die rohe und ungeschliffene Energie der Frühphase einfangen, entpuppte sich aber als lauer Aufguss der bekannten Zutaten. Und klar, im Kern gilt das eigentlich für alle Alben der Australier, denn musikalische Revolutionen gab es bei AC/DC nie, doch meistens hat der Fünfer, bei dem übrigens erstmalig Simon Wright den rausgeworfenen Phil Rudd am Schlagzeug ersetzte, eben die großen Hits im Gepäck, die den Umstand des ewig gleichen Rezepts vergessen lassen.

Nicht so auf "Fly On The Wall", denn während die Single 'Shake Your Foundations' noch eine paar lichte Momente hat, ist in der vorderen Hälfte des Albums wenig Zählbares zu verbuchen. Der Titeltrack klingt seltsam orientierungslos, 'First Blood' wäre gerne 'Shoot To Thrill', hat aber auch wenig Richtung und 'Danger' entpuppte sich bei den Konzerten als Durchhänger, sodass die Band ihn sogar aus der Setliste werfen musste. Erschwert wird die Liebe für den Silberling übrigens noch von der fürchterlichen Gesangsproduktion, die Brian Johnson irgendwo in den Tiefen von Hall und Gitarren beerdigt.

Warum landet "Fly On The Wall" dann trotzdem vor "Blow Up Your Video" fragt ihr berechtigterweise? Nun, hinten raus wachen die Australier plötzlich doch noch auf und servieren mit 'Hell Or High Water' und 'Back In Business' noch zwei Deepcuts, die es durchaus wert sind, entdeckt zu werden und wirklich die ungezügelte Energie des eigenen Frühwerks kanalisieren. Die meisten Fans hatten da aber wahrscheinlich schon längst abgeschaltet, nachdem sie die erste Hälfte des Silberlings ausreichend gelangweilt hatte und sie das übrigens auch mit einem reichlich eigenartigen Artwork versehene Album in den Tiefen des Regals verbuddelt hatten.

 

15. Flick Of The Switch

Natürlich müssen wir auch für den nächsten Eintrag unseres Rankings nicht weit wandern, sondern hangeln uns in umgekehrter Reihenfolge durch die Diskografie der Australier und erreichen so "Flick Of The Switch" aus dem Jahr 1983, mit dem der massive Einbruch in der AC/DC-Erfolgskurve begann. Will man wissen, was auf dem Langdreher falsch läuft, muss man eigentlich nur einen Blick auf das Albumcover riskieren, das eine Bleistiftzeichnung von Angus zeigt, der einen Schalter umlegt. Klingt etwas einfallslos? Ist es auch, denn während die simplen Motive von "Back In Black" und "For Those About To Rock" zuvor ikonisch und cool waren, wirkt "Flick Of The Switch" schlicht so, als hätte jemand kurz vor Abgabetermin flott etwas auf einem Zettel im Studio zusammengekritzelt, damit man ein Cover für die Scheibe hat.

Und auch das Songmaterial wirkt in Teilen wie eine leblose Bleistiftzeichnung der alten Hits, der vor allem jede Menge Farbe fehlt. Zugutehalten muss man dem Silberling, der übrigens auf den Bahamas aufgenommen wurde, dass er im Gegensatz zu den beiden weiter unten gelandeten Achtziger-Veröffentlichungen zumindest in Teilen an die Klasse der großen Bandhymnen der Vorjahre heranreicht. 'Flick Of The Switch' etwa ist ein cooler und widerspenstiger Rocker, während sich erneut die stärksten Songs in der zweiten Hälfte des Silberlings verstecken. Das bluesige 'Badlands' und 'Deep In The Hole' sollten etwa nicht übersehen werden, während 'Guns For Hire' locker die stärkste Nummer ist, die AC/DC zwischen 1983 und 1990 geschrieben hat und echtes Hit-Potential offenbart. Ebenso gefällt mir persönlich der reichlich naturbelassene und ungeschliffene Sound der Platte extrem gut, bringt er doch ein bisschen das Konzert-Feeling ins heimische Wohnzimmer und hebt sich wunderbar von den polierten Platten der musikalischen Dekade ab.

Insgesamt ist sich die Redaktion in Bezug auf "Flick Of The Switch" dann auch recht einig, denn während "Fly On The Wall" und auch "Blow Up Your Video" zumindest ein paar positive Ausreißer zu verzeichnen haben, landet das 1983er Werk durchgehend auf den hinteren fünf Plätzen, wird aber auch nur von mir und Jonathan auf den letzten Rang verbannt.

[Tobias Dahs]

 

14. Rock Or Bust

Erinnert ihr euch an "Rock Or Bust"? Nach dem ziemlich fetten "Black Ice"-Comeback dauerte es weitere sechs Jahre, bis AC/DC uns ein neues Album schenkte. Und es ist eines, das sich wirklich wenig einprägt. Gerade weil der Vorgänger so dynamisch war und viele Hits hatte, und auch der Nachfolger "PWR/UP" in der Wahrnehmung vieler deutlich stärker ist, fällt "Rock Or Bust" merklich ab und wird nur von der Schwächephase der Achtziger unterboten. Das erste Album mit Stevie Young an der Gitarre, der auf seinen an Demenz erkrankten Onkel Malcolm (2017 verstorben) folgte, ist keine schwache Scheibe, aber eben ein furchtbar unscheinbares Album.

Brendan O'Brien als Produzenten schätze ich grundsätzlich sehr ("Evil Empire" von RAGE AGAINST THE MACHINE, "Lovehatetragedy" von PAPA ROACH, "The Rising" von BRUCE SPRINGSTEEN sowie der Mix für viele weitere Klassiker sprechen eine klare Sprache), aber das hier wirkt mir etwas zu saftlos. Dabei lief die Single 'Play Ball' damals sogar noch regelmäßig im Radio - heute unvorstellbar. Allerdings ist es, neben dem Titeltrack, auch der einzige, den ich heute noch im Ohr habe, und das, obwohl ich die ganze Diskografie für den Check noch mal durchgehört habe. Mangelnde Ohrwurm-Qualität ist für AC/DC natürlich ein No-Go, und dadurch ist die tiefste Platzierung eines Post-Achtziger-Albums wohl auch verdient.

Immerhin landet es bei Frank sowie meiner Wenigkeit noch auf einem soliden zehnten Platz; Rüdiger und Mahoni sehen es dagegen sogar als Diskografie-Schlusslicht. Das ist vielleicht hart, aber macht deutlich, dass hier nicht alles super lief. Klar: Auch beim Anhören dieser Scheibe wird keine Langeweile einsetzen. Die Frage ist nur: Hat man danach noch irgendetwas im Ohr?

[Jonathan Walzer]

 

13. Ballbreaker

Die Neunziger waren für viele Rock- und Metalbands eine sehr schwere Dekade und auch an unseren australischen Heroen ging dieses Jahrzehnt nicht spurlos vorüber. Nachdem die Gebrüder Young und ihre Mitstreiter die Dekade mit einem Paukenschlag namens "The Razor's Edge" eröffnet hatten, gestaltete sich der Nachfolger "Ballbreaker" doch eher als lauwarme Suppe vom Vortag, anstatt als delikates 4-Gänge-Rock-Menü serviert zu werden. Dabei standen die Vorzeichen für die Scheibe eigentlich gar nicht schlecht, zumindest wenn man nicht Chris Slade heißt, denn der langjährige Trommler wurde kurz vor den Aufnahmen freigestellt, damit Ur-Drummer Phil Rudd zu den Australiern zurückkehren konnte.

Und auch auf dem Stuhl des Produzenten nahm mit Rick Rubin ein Mann Platz, der eigentlich dafür bekannt ist, Altrockern ihre besten Momente zu entlocken. Dabei lieferte die erste Zusammenarbeit von Produzenten und Band mit 'Big Gun' einen grandiosen Track ab, der auf dem Soundtrack zum Arnold Schwarzenegger-Film "Last Action Hero" landete und eine der oftmals sträflich übersehenen Perlen im Katalog der Rocker ist. Doch auf Albumdistanz war die Zusammenarbeit lange nicht so fruchtbar, obwohl "Ballbreaker" von zwei durchaus starken Tracks eingerahmt wird.

Da wäre zum Beispiel der Opener 'Hard As A Rock', der für mich ebenso wie 'Big Gun' ein Track ist, den die Australier auch auf späteren Touren gerne häufiger hätten auspacken können. Noch besser ist sogar der abschließende Titeltrack, der mit grandiosem Riff, einem mächtig bissigen Brian Johnson und einem tollen Solo von Angus so ziemlich alle Register zieht. Doch dazwischen gibt es eben auch viel AC/DC-Stangenware, deren Langzeitwirkung kaum nennenswert ist. Das geht so weit, dass ich euch aus dem Stehgreif nicht einmal mehr als die zwei eben genannten Songs hätte aufzählen können, ohne die CD noch einmal aus dem Schrank zu ziehen.

Bei genauerer Betrachtung geht aber immerhin 'Hail Ceasar' noch als cooler Ausreißer durch und auch 'Whiskey On The Rocks' hat seine Momente, während 'Cover You In Oil' irgendwie nach einem müden Aufguss diverser alter Tracks klingt und für mich so überhaupt keinen Mehrwert hat.

Kein Wunder also, dass Stefan mit seinem neunten Rang auch die beste Platzierung für den Silberling aus dem Jahr 1995 liefert. Chris und auch Frank gehen dagegen sogar so weit, in dem Silberling das zweitschlechteste Album der gesamten AC/DC-Historie zu sehen, wodurch schlussendlich ein etwas besseres Abschneiden als der dreizehnte Platz verhindert wird. Aber hey, immerhin das Cover-Artwork ist wirklich cool und hat lange als gigantisches Poster in meinem Jugendzimmer gehangen.

 

12. PWR/UP

Da sage noch einer, AC/DC wäre alt und irrelevant geworden. Das 2020er Album "PWR/UP" (oder teilweise auch als "Power Up" ausgeschrieben) behauptet da etwas ganz anderes, landet das noch aktuelle Scheibchen doch nur knapp außerhalb der Top 10. Dabei war lange nicht klar, ob wir überhaupt jemals frische Musik aus dem Hause AC/DC bekommen würden, denn nach den Hörproblemen von Brian Johnson auf der vorangegangenen Tour, die schließlich zur eigenartigen Beendigung selbiger mit einem sitzenden Axl Rose (GUNS'N'ROSES, dieser hatte sich zuvor den Fuß gebrochen) führte, stand die Zukunft der australischen Legende in den Sternen. Dazu beendete Basser Cliff Williams nach der "Rock Or Bust"-Tour ebenfalls seine Karriere und vom Tod des Gitarren-Uhrwerks und Band-Rückgrats Malcolm Young, der 2017 verstarb und auf der Tour und bei den Aufnahmen zu "Rock Or Bust" bereits durch seinen Neffen Stevie vertreten wurde, wollen wir hier gar nicht erst sprechen.

Eine Platte ohne Malcolms grandiose Arbeit als Songwriter an der Rhythmusgitarre konnte ich mir jedenfalls nicht vorstellen, denn auf "Rock Or Bust" hatte Angus Bruder trotz seines Gesundheitszustands noch alle Tracks mitverfasst. Doch dann wurden Brian, Angus, Stevie Young und Basser Cliff Williams gemeinsam in Vancouver vor einem Aufnahmestudio fotografiert und die Gerüchteküche kochte auf Hochtouren. Als schließlich noch Drummer Phil Rudd gesichtet wurde, der nach Aussitzen der letzten Tour aufgrund diverser Rechtsstreitigkeiten und strafrechtlicher Verfolgung zur Band zurückkehrte, war es schließlich klar: AC/DC arbeitete an neuem Material und selbiges erschien schlussendlich im November 2020 unter dem bereits erwähnten Titel "PWR/UP". Und ich will ehrlich sein, von Anfang an konnte mich die Scheibe nicht so richtig packen.

Klar, AC/DC bleibt auch hier AC/DC, die Riffs sitzen, Brian singt hervorragend und Angus ist weiterhin der König des wilden Blues-Gitarrensolos, doch die Hits waren erst schwer zu finden. Doch mit etwas mehr Abstand haben sich zumindest 'Realize', 'Shot In The Dark' und 'Demon Fire' als persönliche Favoriten herauskristallisiert. Daneben gibt es viele solide Tracks und auch die eine oder andere coole Überraschung wie 'No Man's Land' oder 'Witch's Spell', aber eben auch wenig richtige Hits, die mich komplett abholen würden.

Trotzdem ist "PWR/UP" definitiv besser als alle Alben, über die wir bisher gesprochen haben. Das spiegelt sich auch in der Wertung unserer Redaktion, wo Frank den noch immer aktuellen Silberling sogar auf Platz 7 sieht. Auch Rüdiger und Timo sind Freunde der Platte und ordnen diese knapp in den Top 10 auf dem 9. Rang ein. Da gleichzeitig auch die schlechteste Platzierung ein 15. Rang bei Mahoni und Tommy bleibt, geht schlussendlich die Endplatzierung durchaus in Ordnung für ein ordentliches, aber nicht überragendes Spätwerk der Australier.

 

11. Stiff Upper Lip

Ganz anders sieht das Meinungsbild da schon zum 2000er Langdreher "Stiff Upper Lip" aus, denn mit Marcel, Frank, Stefan, Chris und meiner Wenigkeit sehen direkt fünf Redakteure das vierzehnte Studialbum der Australier in den Top 10. Dagegen vergeben Rüdiger und Mahoni nur einen vorletzten Platz, was am Ende eine höhere Platzierung verhindert. Einem Teil der Kollegen wird es dabei vielleicht wie mir gehen, denn als ich mit AC/DC in Berührung kam, war das von einer Angus-Bronzestatue gezierte Album noch immer aktuell und am einfachsten zu bekommen, um sich ein Bild der Rocklegende zu machen.

Und auch wenn mein Blick auf den Silberling vielleicht daher nostalgisch gefärbt ist, würde ich auch heute noch bestimmt festhalten, dass die Scheibe insgesamt eigentlich ein sehr gutes Album ist. Also über den Titeltrack müssen wir wohl hoffentlich nicht diskutieren, denn dank der coolen Angus-Gitarren und einer herrlich inspirierten Gesangsleistung von Brian ist die Nummer ein absoluter Volltreffer. Gerade das Ende des Intros mit der Zeile "I was born with a stiff, stiff upper lip" ist wohl einer der coolsten Momente der gesamten Diskografie.

Daneben hat es mir vor allem das treibende 'Safe In New York City' mit seinen bluesigen Gitarren angetan, wobei auch das von einem herrlich konstanten Gitarren-Lead veredelte 'Can't Stand Still' und der stampfende Rocker 'Satellite Blues' nicht zu verachten sind. Generell habe ich das Gefühl, dass AC/DC selten so dicht an den eigenen Blues-Wurzeln unterwegs war wie auf dem Langspieler, dessen Titel von einer bekannten englischen Durchhalteparole inspiriert wurde. 'Meltdown' etwa sprüht auch geradezu vor CHUCK BERRY-Referenzen, während der etwas spröde und sehr oldschoolige Sound sein Übriges dazu tut, die Platte trotz des Jahrtausendwechsels nach einem altbekannten Freund aus den Siebzigern klingen zu lassen.

Und so solide das Album ist, so stabil ist auch das Umfeld rund um die Australier zu dieser Zeit, denn als einzigen wirklichen Aufreger gibt es den Tod von Bruce Fairbairn zu beklagen, der eigentlich nach dem Erfolg von "The Razor's Edge" wieder hinter den Reglern sitzen sollte, aber er verstarb leider im Jahr 1999. So waren es schlussendlich Bruder George Young, sowie Harry Vanda und Mike Fraser, die dem Silberling den letzten Schliff verpassten. Insgesamt also vielleicht keine große Sternstunde des AC/DC-Kosmos, aber ein Album, das oftmals vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit in Fankreisen bekommt und für mich zu den versteckten Schätzen der Diskografie gehört.

[Tobias Dahs]

 

Das war es mit dem ersten Teil unserer Reise nach Down Under und tatsächlich haben wir noch kein Album mit Bon Scott am Mikrofon vorgefunden. Wie die Top 10 unseres Diskografie-Checks für die Rocklegende AC/DC aussieht und ob wirklich das schwarze Album den Titel einfährt oder doch ein Album der Bon-Ära ganz oben thront, erfahrt ihr in den nächsten beiden Teilen.

Zu Teil 2 und Teil 3.

Redakteur:
Tobias Dahs

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